In einer Patchwork Familie leben

vom 07.07.2008, 14:42 Uhr

Hallo!

Ich war jahrelang alleinerziehend und als ich dann meinen Mann kennenlernte, kam es zu dieser sogenannten Patchwork -Familie . Er hatte zwar keine Kinder mit in die Ehe gebracht, ich aber dafür 2 (Sohn damals 13 und Tochter 11). Er hat alles für die Kinder getan und die Kinder haben ihn auch als Ersatzpapa anerkannt und sich gut mit ihm verstanden. Beide Kinder haben sich auch auf einen Neuanfang in einer andren Stadt als Familie gefreut.

Aber einige Jahre später, mein Sohn war 17, hat er sich von meinem Mann nichts mehr sagen lassen und war nur noch am Toben. Es ist sogar soweit gekommen, dass er meinem Mann gegenüber sehr agressiv wurde und er zu seinem richtigen Vater (mit dem er kaum Kontakt hatte) gezogen ist und den Kontakt zu mir abgebrochen hat. Es tut sehr weh. mein Sohn hat mich vor die Alternative gestellt, dass er nur bleibt, wenn ich mich von meinem Mann trenne. Ich habe versucht mit ihm damals zu reden und ihm erklärt, dass er immer gut mit meinem Mann klar gekommen ist und dass ich ihn und meinen Mann liebe und keinen verlieren möchte. Ich habe ihm auch erklärt, dass er irgendwann seine eigenen Wege gehen wird und ich dann , wenn seine Schwester auch aus dem Haus ist, alleine bin, obwohl ich doch meinen Mann liebe. Es ist jetzt 4 Jahre her und mir tut das so verdammt weh.

Lebt ihr selber in einer Patchwork - Familie ? Wie klappt das mit den Kindern?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallöchen,

Bei mir ist das ganz lustig. Meine Eltern haben sich scheiden lassen,als ich 4 und mein Bruder 2 war. Als wir dann 8 oder so waren hat sie meinen Stiefvater kennengelernt und die 2 haben später noch ein Kind bekommen. Mein Stiefvater ist ganz ok, der macht auch alles für uns, aber durch meine Schwester lässt er einen unbewusst schon merken, wer SEIN Kind ist, wobei er uns vor anderen auch als seine Kinder darstellt. Passt schon alles.

Mein Vater hat wieder geheiratet und meine Stiefmutter hatte ebenfalls ein Kind, meine Stiefschwester. Auch hier war alles in Ordnung ;) Putzig ist, wenn alle bei zum Beispiel dem Geburtstag meines Onkels aufeinander treffen - das ist dann mal eine Patchworkfamilie wie sie im Buche steht. Die verstehen sich untereinander auch ganz gut, spricht meine Mutter und meine Stiefmutter trinken mal ein Glas Wein zusammen oder dergleichen.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15151 » Talkpoints: 3,18 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Hallo,
also ich meinen jetzigen Mann kennenlernte hatte ich einen Sohn, er war damals knapp ein jahr alt. Mein Mann war von Anfang an sehr fürsorglich zu ihm, obwohl er nie eigene Kinder hatte. Nun sind wir bald 6 Jahre zusammen, und verstehen uns alle gut. Ein gemeinsames Kind kam vor 2 jahren, und beide Kinder werden natürlich gleich behandelt. Leider stimmt mein Exmann der Adoption nicht zu, nicht mal der Namensänderung. naja, anderes Thema. Falls mal eine Situation wie bei dir auftreten sollte, muss man es irgendwie klären, ich würde mich nicht entscheiden. Denn auch bei einem leiblichen Vater kann ein Kind nicht entscheiden - Er oder ICH.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallöchen,

ich habe in meine jetzige Beziehung meinen Sohn mitgebracht als der Kleine 1 Jahr alt war. Mein Freund hat den Kleinen sofort als seinen eigenen Sohn angesehen und so ist es heute immer noch. Der Kleine kommt super mit ihm klar und denkt auch das es sein richtiger Papa ist, denn sein richtiger Vater hat er nur 1x in seinem ganzen Leben gesehen und seitdem besteht auch kein Kontakt mehr zu ihm. Er möchte auch nichts von ihm wissen, sodass es so wie es ist gut ist! Für den Kleinen und auch für mich! :)

Sein richtiger Vater hätte gerne das mein Freund ihn apotiert, doch das kommt für uns noch nicht in Frage, da man sofort merkt anhand seinen Fragen, das er dies nur möchte um nicht mehr zahlen zu müssen. Da der Kleine auch meinen Nachnamen trägt ist dies für mich nicht schlimm. Irgendwann wird es auch so sein, das er ihn adpotiert, doch das hat meiner Meinung noch Zeit! :)

Wir kommen mit dieser Konstalation super klar und ich finde das solche Patchwork Familien super klappen können. Wieso auch nicht !?

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo,

Ich lebte zwar bei meinem Vater, nachdem meine Eltern geschieden wurden, aber meine Mutter habe ich dennoch regelmäßig gesehen. Sie hatte einen neuen Mann kennen gelernt, der eine Tochter genau in meinem Alter hatte. Der Altersunterschied betrug wohl nicht einmal ganz einen Monat.

Wir verstanden und perfekt! Es war einfach toll, jetzt quasi eine Schwester zu haben, auch, wenn wir uns nur manchmal sahen. Wir haben uns eigentlich nie gestritten und haben vom Charakter her sehr gut zusammen gepasst. Das war wirklich perfekt. Ich habe mich richtig gefreut, dass meine Familie quasi gewachsen ist. Also da gab es dann wirklich keinerlei Probleme. Und mit ihrem Vater kam ich auch sehr gut zurecht. Ich war auf niemanden neidisch, denn das Verhältnis zu meiner Mutter hatte sich auch nicht verändert.

Aber das ist natürlich auch Glückssache, es kann ja genauso gut passieren, dass man so zu Leuten in eine Beziehung gerät, die man leider nicht leiden kann. Das stelle ich mir dann schon kompliziert vor. Und da wird man wohl auch nicht ohne einen Schaden herauskommen, wenn man keinen Kompromiss eingehen und dafür eben einiges "einstecken" möchte.

Allerdings endete meine Geschichte leider auch nicht glücklich. Meine Mutter hat sich von diesem Mann getrennt, und so habe ich dessen Tochter dann auch immer seltener getroffen. Ich war da vielleicht neun Jahre alt, das heißt, ich konnte sie nicht treffen, wenn meine Eltern nicht dabei waren. Allein schon, weil wir weit weg voneinander lebten, das heißt, meine Mutter hätte mich dann immer dorthin fahren müssen. Dann hat sie den Mann wiedergesehen und es gab immer Streit. So scheiterte das Ganze und ich habe das Mädchen dann irgendwann nie mehr wieder gesehen.

Ich finde es bis heute extrem traurig und würde mich freuen, wenn ich meine damalige "Schwester" mal wiedersehen könnte, einfach, um darüber zu reden, wie es uns seitdem ergangen ist, und um zu sehen, ob wir einander immernoch so extrem ähnlich sind.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo Diamante,

es tut mir sehr leid für Dich, wie die Situation zwischen Deinem Sohn und Dir ist. Ich finde aber, dass Du auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen hast - denn Du hast Dich ja nciht, wie Dein Sohn glaubt, FÜR Deinen Mann und GEGEN Deinen Sohn entschieden, sondern Du hast meiner Meinung nach lediglich nicht dem pubertären Trotzkopf Deines Sohnes nachgegeben. Übrigens hatte ich während dieser Phase auch keinen Kontakt zu meiner Mutter und bin zu meinem Vater gezogen - später hat sich das dann aber gegeben und heute haben wir ein ordentliches Verhältnis zueinander - nicht überschwänglich aber ok.

Ich persönlich habe immer gesagt, wenn ich mir einen neuen Partner suche, muss er sich mit meinem Kind und umgekehrt verstehen. Wenn aber später Streitigkeiten auftreten ist das einfach normal in der Entwicklung und kein Kind kann verlangen, dass sich die Mutter vom Partner trennt nur weil es ihm oder ihr gerade so in den Kopf schießt.

Ein Kind, dass bei seinen leiblichen Eltern aufwächst, kann schließlich auch nicht verlangen dass sich die Eltern scheiden lassen nur weil der Vater vielleicht strenger ist und man bei der Mutter alleine mehr Freiheiten hätte - oder umgekehrt.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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