Eltern zur Rede stellen, wenn sie ihre Kinder misshandeln?

vom 28.08.2009, 16:46 Uhr

Danke für Eure vielen Meinungen, es waren schon einige sehr gute Anregungen dabei. Auf die Idee, ein Foto vom Vater zu machen, kam ich leider wirklich nicht, das fiel mir in diesem fassungslosen Moment nicht ein. Aber als Handlungsoption für ein nächstes Mal, das es hoffentlich nicht geben wird, habe ich das nun definitiv im Hinterkopf.

Meine Nichte wohnt leider in einem anderen Bundesland und war mit meiner Schwester nur zu Besuch bei uns. Sie geht deshalb nicht auf dieselbe Schule wie der Junge, den ich heute leider auch zum ersten Mal gesehen habe. Da die Sportveranstaltung ein paar Orte weiter stattgefunden hat, sind mir diese Leute gänzlich unbekannt, allerdings habe ich eventuell trotzdem eine Möglichkeit, an die Identität des Vaters zu gelangen.

Über ein anderes Forum habe ich zwischenzeitlich Kontakt zu einer Userin aufgenommen, die beim Jugendamt arbeitet. Sie riet mir, persönlich zum Jugendamt zu gehen und die Geschichte erst einmal anonym zu schildern und nur einen Namen zu nennen, sofern ich den rausfinde, falls der Sachbearbeiter mir einen vernünftigen Weg vorschlägt. Sie sagte allerdings auch, dass anhand meiner Schilderung vermutlich höchstens ein Brief an die Eltern geschickt wird und eventuell (aber eher nicht) ein Besuch des Jugendamtes. Das hat mich sehr frustriert, weil ich mir so sehr wünsche, an der Situation des Jungen etwas ändern zu können, ich bin mir nämlich auch sicher, dass er zuhause noch ganz anderes ertragen muss.

Nun frage ich mich allerdings als nächstes, welche Möglichkeiten mir noch bleiben - wenn ich beispielsweise eine Anzeige bei der Polizei gegen den Vater erstatte, wird es dann nicht ähnlich laufen wie bei einer Anzeige beim Jugendamt? Ich gehe stark davon aus, dass auch diese Option dem Jungen nicht wirklich helfen wird. Aber bedeutet das gleichzeitig, dass ich ihn seinem Schicksal überlassen muss? Das kann ich irgendwie nicht akzeptieren und ich sehe auch nicht ein, zu sagen, dass mich das nichts angeht.

Es mag sein, dass der eine oder andere Leser dieses Beitrags nicht nachvollziehen kann, weshalb ich das Gefühl habe, mich auch im Nachhinein noch engagieren zu müssen. Aber die Situation, die ich heute erlebt habe, hat mich wirklich mehr als nur sprachlos gemacht, ich habe soetwas noch überhaupt nie erlebt.

Eine meiner Schwestern ist Polizistin, eine Freundin von mir arbeitet beim Landgericht. Ich werde versuchen, auch hier nochmal in Erfahrung zu bringen, was ich tun kann, vielleicht kann mir eine der beiden noch einen entscheidenden Hinweis geben, vielleicht aus ihrer jeweiligen Erfahrung.

LG,
moin!

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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