Referat richtig erstellen - Quellen

vom 20.08.2009, 06:48 Uhr

Ihr kennt das bestimmt alle. In der Schule oder im Studium wird man auf einmal gezwungen oder vielleicht meldet man sich auch freiwillig einen Vortrag auszuarbeiten. Das Thema ist dann meist noch sehr unbekannt und eigentlich denkt man sich, dass man den Vortrag gar nicht halten will. Trotzdem tut man es, damit man eine gute bis sehr gute Leistung erbringen kann.

Meine Frage an euch ist, wie arbeitet ihr solche Vorträge aus, von denen ihr am Anfang gar nichts wisst. Ich persönlich gehe als erstes in das Internet und suche unter Wikipedia. Leider scheinen da aber auch nicht alle Beiträge von Richtigkeit geprägt zu sein. Wie macht ihr das. Nehmt ihr als Informationsquelle noch Bücher oder gar Fachzeitschriften zu Hand, oder beschränkt sich eure Ausarbeitung auch nur auf das Internet?

» t-stude » Beiträge: 21 » Talkpoints: 0,11 »



Während der Schulzeit hat mir das Internet für Referate gereicht. Allerdings war ich noch nie ein wirklicher Freund von Wikipedia und habe lieber auf den anderen Homepages zu dem Thema gesucht.

Jetzt während dem Studium findet man leider fast gar nichts im Internet zu bestimmten Themen. Deshalb muss ich wirklich in Fachzeitschriften und bestimmten Büchern nach dem Thema suchen. Ist ein ganzes Stück mehr Arbeit, aber wir haben zum Glück in der Uni-Bibliothek ein gutes System, mit dem wir auch nach Stichwörtern in Aufsätzen suchen können.

» Hagazusa » Beiträge: 20 » Talkpoints: 0,16 »


Wikipedia ist sicher ganz nett, um sich mal einen schnellen Überblick zu verschaffen, um was beim aktuellen Referatsthema überhaupt geht. Zu mehr taugt es aber auch nicht, weil dort eben jeder schreiben kann, ob er Ahnung hat, oder nicht. Und wenn du das bei uns an der Uni als Quelle nennen würdest, würde dir dein Referat sofort um die Ohren gehauen. Das wird einfach nicht als seriöse Quelle angesehen und wer sich dort informiert, anstatt Bücher zu suchen, kann ja eigentlich nicht viel im Kopf haben, so die allgemeine Meinung. Natürlich schaut trotzdem jeder zuerst dort nach, aber man sucht dann eben weiter, anstatt es als Hauptquelle zu verwenden. In der Schule mögen da, vor allem je nach Klassenstufe andere Regeln gelten, aber an der Uni darf man mit so was nicht mehr ankommen

Ich mache es eigentlich immer so: Ich schaue zunächst auf Wikipedia nach, um was es geht, wenn ich nicht schon vorher eine Vorstellung davon habe. Dort sind ja auch immer Quellen angegeben, die die Schreiber verwendet haben, die schreibe ich mir raus und schaue sie mir an, wenn ich sie auftreiben kann. Außerdem notiere ich mir aus den Wikipedia-Artikeln Schlagwörter, nach denen ich in der Bibliothek suchen kann. Dort besorge ich mir dann Bücher zu der entsprechenden Thematik.

Oftmals hilft es dann auch, in der Bücherei die Bücher, die bei den Werken, die die Suchmaschine ausgespuckt hat, mal zu schauen, was da drumherum steht. Da stehen dann nämlich oft noch andere Bände in der Nähe, deren Inhaltsverzeichnis offenbart, dass sie das gleiche Thema behandeln, auch wenn der Titel die konkreten Begriffe nicht enthält. Unsere Suchmaschine findet nämlich nur Bücher, die die genauen Suchwörter im Titel hat. Ist der Titel eines Buches nur ein bischen anders formuliert, findet sie es nicht. Sich ein bischen umzusehen, kann also wahre Schätze zu Tage fördern. Übrigens ist auch der Blick ins Inhaltsverzeichnis wichtig, bevor man ein Buch entleiht. Denn oft versprich der Titel viel, hält dann aber nichts, was im Inhalt schon ersichtlich wird. Und dann muss man es ja nicht nach Hause schleppen.

Bietet sich das bei der Thematik an, verwende ich auch Fachzeitschriften. Das kommt sehr auf das Fach an, in dem ich ein Referat halten muss und dort dann noch mal auf das genaue Thema. Manchmal zitiere ich auch den Spiegel oder den Focus, wenn ich dort passende Artikel finde. Das Internet nutze ich aber eigentlich nur zur Vorarbeit, als tatsächliche Quelle für meinen Vortrag verwende ich es nur im äußersten Notfall, eben weil vieles dort unseriös ist und vor allem morgen schon vom Netz genommen sein könnte. Bei schriftlichen Ausarbeitungen muss man immer das letzte Datum angeben, an dem man die betreffende Seite aufgerufen hat, sollte diese dann aber verschwunden sein, kommt das trotz allem nicht gut, bei der Bewertung. Ich würde dir davon also abraten und dir empfehlen dir Bücher und wissenschaftliche Zeitschriften zu Gemüte zu führen, wenn du ein wirklich gutes Referat halten möchtest.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich gehe meistens so vor, dass ich mir bei Wikipedia einen groben Überblick verschaffe. Dort findet man ja weitere Bücher und Internetseiten. Ist eben ein guten Anhaltspunkt für weitere Quellen.

Aber eigentlich ist das der falsche Weg. Wikipeida ist manchmal zu abgehoben. Unsere Oberstufenbibliothek in der Schule ist super sortiert, da habe ich schon so manches Schätzchen gefunden, manchmal erst wenn ich schon komplett im Thema drin war. Die Bücher dort haben das passende Niveau für den Einstieg.

Naja und meistens gehe ich dann auch noch in die Universitätsbibliothek und suche nach entsprechenden Büchern und Aufsätzen. Am besten geht das über die Schlagwort-Suche. Was manchmal auch ganz hilfreich sein kann, ist nach dem Autor, von dem man weiß, dass er zu diesem Thema schon ein Buch geschrieben hat, zu suchen. Viele Wissenschaftler haben ja bekanntlich ihr(e) Spezialgebiet(e).

In den Geisteswissenschaften empfiehlt es sich übrigens immer eine Leitfrage zu stellen, die man nicht mit ja oder nein beantworten kann. Z.B. soetwas wie "Inwiefern war der Versailler Vertrag Steigbügel für Hitler ?" Man kassiert nämlich nicht die Punkt fürs Nacherzählen sondern für die geistige Eigenleistung. Bücher machen sich übrigens im Literaturverzeichnis immer besonders gut. Wenn man sie denn auch richtig zitiert.

» eagle » Beiträge: 21 » Talkpoints: 8,46 »



Wenn man eine Hauptschule oder ein Gymnasium besucht, reicht tatsächlich meistens das aus, was man im Internet dazu findet. Ich denke aber, dass gerade im Studium auch von den Professoren mehr erwartet wird, als dass man alles aus Wikipedia heraus kopiert. Ich habe mir zu meiner Diplomarbeit dann auch Bücher ausgeliehen, Interviews gemacht und Fragebogen ausgewertet. Außerdem habe ich mir auch jeden Film angesehen, der etwas mit meiner Arbeit zu tun hatte.

Wenn man eine Quelle hat- egal welche- und daraus zitiert, muss man diese immer in der Kopfzeile angeben oder sie muss zumindest irgendwo in einem Quellenverzeichnis, etc. aufscheinen. Wenn da eben nur wikipedia drin steht, schaut das nicht nur doof aus, es macht auch nicht gerade den Anschein einer wissenschaftlichen Arbeit. Ich denke auch, man studiert, damit man etwas lernt, das einen interessiert. Deshalb kann ich nicht verstehen, wie man so gar nichts über ein Thema, über das man referiert, wissen kann. Wenn ich ein Interessengebiet studiere, dann muss es mich ja oberflächlich interessiert haben, somit muss ich doch auch ein wenig Bescheid wissen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 06.04.2014, 16:09, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Meine Schulzeit liegt zwar 50 Jahre zurück, aber ich habe viele Vorträge und Referate gehalten und hoffe, noch einige zu halten.

Hier einige Tipps:

Informationen sammeln:
Internet, Zeitungen, Zeitschriften (Fachzeitschriften), Bücher, Eltern, Opa und Oma, Freunde, Bekannte Zeitzeugen sind nützliche Information Lieferanten.

Informationen eingrenzen:

Man kann nicht über alles sprechen, deshalb sich nur auf einen Punkt konzentrieren: ein Thema, ein Blickwinkel, ein Diskussionspunkt. Wichtig ist es auch, dass man die Informationen auf Wahrheitsgehalt überprüft. Nicht nur weil eine Sache im Internet oder in der Zeitung steht, ist sie auch wahr.
Drei bis vier Gegeninformationen sollte man schon einholen.

Informationen aussortieren:

Wie viel Zeit zum Vortragen steht einem zur Verfügung? Auf die Hauptpunkte achten, die Nebenpunkte weglassen.

Vortrag / Referat strukturieren:

Ein Vortrag und auch ein Referat benötigen eine erkennbare Struktur, das heißt eine Einleitung, ein Hauptteil und einen Schluss. Die Einleitung soll den Zuhörern erkennen helfen, warum man den Vortrag oder das Referat hält. Sie soll leicht und verständlich aufgebaut sein. Fragen aufwerfen, Behauptungen und gegen Behauptungen nennen, das was heute ist beschreiben und wie man die Zukunft planen kann, Probleme aufzeigen, Lösungen vorschlagen, dies sind einige Punkte, die man in der Einleitung verwenden kann. Erklären, warum man über das Thema spricht. Zeigen, wieweit der Zuhörer davon betroffen ist.

Im Hauptteil folgt die Beweisführung. In der Beweisführung arbeitet man auf einen Höhepunkt zu. Der Weg dorthin sollte eine klare erkennbare Struktur erkennen lassen. Man fängt mit allgemein bekannten Dingen an. Auf diese wird mit neuen Beweisen aufgebaut. Zum Schluss hat man ein Beweisgitter, das die Stütze für den Höhepunkt bildet.

Im Schluss wird das Wichtigste kurz in Stichworten zusammengefasst. Zeige kurz, was sich für die Zuhörer daraus ergibt. Motiviere die Zuhörer zum richtigen Handeln. Der Schluss sollte kurz sein. Wenn Schluss ist, dann ist auch Schluss.

Allgemeines:
Wenn der Vortrag oder das Referat das Ergebnis einer Gruppenarbeit ist und du nur der Referent bist, dann solltest du auch deine Mitarbeiter erwähnen und sich für ihre Mitarbeit bedanken. Ein Vortrag oder Referat sollte Ernsthaftigkeit erkennen lassen. Nicht spaßig oder albern reden, aber auch nicht steif oder Lehrmeisterhaft. Spreche ruhig, wähle deinen normalen Unterhaltungston. Was, wenn du nervös bist und Dich mal verhaspelst?

Bleib ruhig, schweige und ordne deine Gedanken. Fehler können passieren, der Richtige Umgang damit macht dich menschlich und bei deinen Zuhören sympathisch. Vielleicht helfen dir diese Tipps weiter.

» segler » Beiträge: 13 » Talkpoints: 7,22 »


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