Ausrede "Schwere Knochen" - Wahr oder Falsch?

vom 10.02.2009, 23:07 Uhr

Wie ihr vielleicht selbst von etwas dickeren Menschen wisst, sagen viele, dass es daran liegt, das man "nur schwere Knochen" habe. Und somit wollen viele ihr Gewicht begründen.

Nun wollte ich dieser Ausrede mal nachgehen und von euch wissen, ob ihr wisst, ob das Gewicht durch die Schwere der Knochen beeinflusst werden kann oder ob jeder Knochen ungefähr gleich schwer ist? Ist das ganze nur ein Mythos oder Realität? Lässt sich übergewicht auch nur durch die Schwere der Knochen begründen oder ist das reiner Unsinn?

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» Big-D. » Beiträge: 1234 » Talkpoints: -10,32 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Genau darüber habe ich mich mal mit einem Orthopäden unterhalten. Er lachte und meinte, dass man für die verschiedenen Knochenstärken und Knochendichten ext. 100 Gramm für den ganzen Körper eines Menschens +/- rechnen kann und das wäre so unerheblich, dass man sich damit nicht rausreden kann. Er zeigte es mir auch in einem medizinischen Buch mal schriftlich und ich konnte mich da auch selber von überzeugen. Bei Menschen, die an Osteoperose leiden kann es auch etwas mehr sein , dass die Knochen dann etwas weniger wiegen. Aber eine Ausrede für zu schwere Knochen gibt es nicht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Es gibt schon Unterschiede im Gewicht der Knochen, ich denke das hängt wahrscheinlich mit der Knochendichte zusammen. Der Unterschied kann bei Erwachsenen bis zu zwei Kilogramm betragen. Übergewicht kann man damit natürlich nicht erklären, das ist ja eigentlich auch klar, wenn man einen dicken Menschen anschaut. Ich meine, Knochen lagern sich nicht in Rettungsringen um die Taille an und wabbeln tun sie auch nicht. Wenn Knochen wirklich extrem unterschiedlich im Gewicht sein könnten würde man das einem Menschen mit schweren Knochen doch nicht ansehen, das würde man nur merken, wenn er auf die Waage steigt.

Aber ich denke, der Knochenbau spielt schon eine Rolle dabei in welche Kleidergrösse man reinpasst und wie schlank man optisch wirkt. Natürlich hängt meine Jeansgrösse davon ab wie viel Fett ich an Po und Taille habe, aber wenn ich ein sehr breites Becken hätte könnte ich wahrscheinlich noch so viel hungern und trainieren und würde trotzdem niemals in Size 0 passen. Genauso wird ein Mann, der ein "breites Kreuz" hat nie so schlank wirken wie jemand, der eher schmal gebaut ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Das ist reiner Unsinn. Ich muss auch sehr auf mein Gewicht achten und wenn du mich in jüngeren Jahren gesehen hättest, dann hättest du das vielleicht auch zu mir gesagt, dass ich schwere Knochen habe. Da haben auch alle gesagt, dass ich halt breite Schultern habe, vom Knochenbau her und nun habe ich schmale Schultern? Haben meine Knochen auch abgenommen? Das hat damit nicht zu tun.

Die Knochen sagen ja auch wenn dann nur was auf der Waage aus, aber nicht über den Umfang. Was hat denn der dicke Bauch mit den Knochen zu tun. Also einfach nur eine Ausrede. Wenn man die Knochen zwei gleich großer Menschen wiegen würde, dann würde wahrscheinlich, bis auf wenige Gramm, das gleiche Ergebnis raus kommen. Ist also nur eine Ausrede.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Schwere Knochen alleine erzeugen ja aber noch kein Fett am Körper. Wenn man mal überlegt, dass ja dicke Leute meistens ziemliche Fettringe an sich haben, die auch schwabbeln (mein ich nicht böse, aber es ist eben so), dann kann man sich ja schon selbsterklärnd begreiflich machen, dass das nicht an zu schweren Knochen liegen kann, sondern eben tatsächlich Fett ist.

Ich kenne Leute, die z.B. breit gebaut sind, aber die sind alles andere als dick und das sieht man auch. Ich selbst z.b. hab einen breiten Rücken bzw. ein breites Kreuz, was einfach davon kommt, dass ich als Kind Leistungsschwimmerin war und diese 'Körperbau' seither eben habe. Es ist breit, aber es gibt einen großen Unterschied zwischen Breitsein und Dicksein.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Der Mythos mit den schweren Knochen ist einfach eine faule Ausrede. Wer schon einmal einen echten Menschenknochen ohne Anhaftungen von Muskelgewebe in der Hand hatte, weiß wie leicht Knochen eigentlich sind. Selbst wenn jemand wirklich eine hohe Knochendichte hat, wirkt sich dies nicht so gravierend auf das Gewicht aus. Auf der Waage würde man den Unterschied kaum bemerken können.

Zudem wird diese Ausrede gerne von Leuten verwendet, die auf den ersten Blick schon als deutlich übergewichtig eingestuft werden können. Wenn jemand anderthalb Meter Hüftumfang hat oder einen Meter Bauchumfang, wird das mit Sicherheit nicht an einem extra breit gebauten Becken liegen und das Gewicht auf der Waage wird mit Sicherheit nicht durch einen schweren Knochenbau hervorgerufen werden.

Wenn jemand viel wiegt und ansonsten zwar kräftig, aber nicht dick ist, spricht das eher für einen hohen Prozentsatz an Muskelgewebe. Muskeln sind schwerer als Fett und gut trainierte Leute wiegen schon mehr als der Durchschnittsbürger. Wenn jemand wirklich dick ist und Speckrollen hat, die man schon nicht mehr als Pölsterchen bezeichnen kann, zieht weder die Ausrede mit den schweren Knochen noch die Variante mit dem schweren Muskelgewebe.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das ist definitiv ne Ausrede. Und auch noch eine die ziemlich unglaubwürdig ist. Wären die 'schweren Knochen' am Übergewicht schuld, dann wäre doch die gesamte Körperform eine andere. Wäre die Körperform eine andere, dann müsste man sich ja auch nicht genötigt fühlen sich wegen seiner 'schweren Knochen' zu rechtfertigen.

Ich schliesse mich da auch allen Vorrednern an, jeder Mensch der ein bisschen Ahnung von Knochenaufbau hat bis hin zum ausgelernten Orthopäden, alle werden genau das sagen: Der Knochenaufbau ist kein Grund für Unter-,Normal- oder Übergewicht.

» Celebrindal » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,04 »



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