Wie den richtigen und guten Kindergarten finden?

vom 10.03.2009, 17:52 Uhr

Unsere Töchter werden im übernächsten Jahr drei Jahre alt und wir haben vor, sie jetzt schon in einem Kindergarten anzumelden, da es hier sehr schwierig ist überhaupt einen Platz zu bekommen. Allerdings weiß ich nicht, wie ich den „richtigen“ Kindergarten finden soll. Wir haben 3 im Ort - alle zu Fuß in guten 10-20 Minuten zu erreichen. Man hört ja immer Positives und Negatives, natürlich kann man ohne eigene Erfahrungen nichts darauf geben.

Wie also die richtige Wahl treffen? Soll ich in jedem Kindergarten um einen Gesprächstermin bitten und mir zumindest das Grundkonzept erläutern lassen? Ich bin wirklich etwas ratlos, denn unsere Töchter würde im ausgewählten Kindergarten immerhin 3 Jahre verbringen, wir möchten natürlich, dass sie sich wohl fühlt! Nach welchen Kriterien habt ihr entschieden? Was ist besonders wichtig?

» Wayfinder » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,16 »



Ich habe es so gemacht: Und zwar bin ich in die Kindergärten in der Nähe mit meinem Fahrrad hingefahren (damals hatte ich noch eins) und habe dort einen Tag lang verbracht. Das ganze unangemeldet, damit die nichts vorbereiten können. Und so habe ich den Perfekten Kindergarten auch gefunden. Obwohl nichts Perfekt sein kann :lol:.

Ich empfehle dir auch das gleiche zu machen wie ich es gemacht habe.

» UDERZO » Beiträge: 16 » Talkpoints: 4,65 »


Ich denke, dass sich Kinder in aller Regel immer im Kindergarten wohlfühlen - egal, in welcher Einrichtung mit dem jeweiligem Konzept sie sich befinden. Das Problem ist meistens nur der Erwachsene, der hier und da seine Vorstellungen und Erwartungen hat. Ich habe zum Beispiel neulich ein Praktikum in einer Kita gemacht (machen müssen) und ich fand die Erzieherin derartig unsympatisch, dass ich mir gesagt habe: Hierhin würdest Du dein Kind niemals schicken. Die Kinder mochten ihre Kindergärtnerin allerdings sehr.

Die Idee von Uderzo finde ich sehr gut muss ich sagen! Es ist schließlich Dein gutes Recht, dass Du Dich darüber informierst, wie es in der Kita abläuft ohne dass man Dich eingeplant hat - wir hatten auch Elterngespräche in der Kita (während meines Praktikums) und man hat wirklich sehr viel im Voraus verändert und gemacht, um den angemeldeten Eltern einen möglichst positiven Eindruck zu vermitteln - als die Eltern dann wieder weg waren, lief alles wieder ganz anders. Es wurde wieder weniger gesungen, die Lernangebote wurden wieder kürzer und weniger intensiv, der ein oder andere Tisch - oder Zimmerschmuck verschwand im Schrank und es wurde wieder mehr und intensiver geschimpft.

Wenn Du da mal unerwartet auftauchst, wird das garantiert ein kleiner Schreck für die Einrichtung sein, aber eine gute Einrichtung wird sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und ihren geplanten Tagesablauf durchziehen - sie hat ja nichts zu verbergen - eine schlechte Einrichtung wird sich nervös verhalten und Fehler machen, die Du sicher spüren wirst - bzw. wird Dich eine schlechte Einrichtung (vielleicht mit Hilfe eines Vorwandes) darum bitten, das Gebäude wieder zu verlassen und einen Termin auszumachen.

Desweiteren würde ich natürlich auch ein Gespräch vereinbaren, die Konzeption unter die Lupe nehmen, andere Eltern nach ihrer meinung fragen - und wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich mich auch nach diesen Lernangeboten erkundigen - z.B. auch mal andere Eltern oder eine Erzieherin nach der Mappe fragen, in der die Kinder ihre gebastelten Sachen meistens in der Einrichtung aufbewahren.

Ich denke nämlich an meine Mappe von vor über 11 Jahren zurück und wenn ich sie mit den Mappen der Kinder aus meiner Praktikumseinrichtung vergleiche, sehe ich schon deutliche Unterschiede. Während wir damals mindestens (!) einmal die Woche ausgiebig gebastelt oder gemalt haben, hab ich das in den 5 Praktikumswochen ganze 2x in meiner Gruppe (Vorschulgruppe) erlebt (und es waren zudem nicht mal besonders altersgerechte Bastelarbeiten). Und das ist zu wenig denke ich. - gerade für eine Vorschulgruppe.

Desweiteren haben wir damals auch schon viel gerechnet, wir haben gelernt, wie man Schnürsenkel bindet und haben schon mit 4 kleine Theaterstücke aufgeführt - mussten uns also schon kleine, unkomplizierte Sätze merken oder gegebenenfalls improvisieren - all das halte ich für sehr wichtig in der frühkindlichen und vorschulischen Erziehung - in meiner Praktikumseinrichtung fehlte das aber fast vollständig. Dementsprechend kamen mir auch viele Kinder unterfordert vor - die haben sich den ganzen Tag gegenseitig verprügelt oder Dinge kaputt gemacht - ganz einfach, weil sie nicht gefördert worden sind, weil sie nichts zu tun hatten. Andere Kinder kamen mir mit ihren 5/6 Jahren sehr "zurückgeblieben" vor - Schnürsenkel konnte mit 5, fast 6 kaum einer binden. (weil man es ihnen niemals versucht hat, beizubringen.)

Und ich finde, dass ich das von einer Kita - für die ich sehr viel Geld bezahle - verlangen kann, dass sie meinem Kind etwas beibringt, sodass der Einstieg in die Schule zum einen nicht so schwer verläuft und zum anderen damit mein Kind kein dummes oder sagen wir ungebildetes Kind bleiben muss.

Viel Spielen ist die eine Seite - natürlich braucht ein Kind auch dafür genügend Freiraum - aber wenn es halb 8 gebracht wird - hat es bis um 8 Zeit zum spielen, danach bis halb 9 Frühstück, bis um 9 Zähne putzen, Morgenkreis mit ein paar Liedern und ähnlichem - wenn es um 11 Mittag gibt, sind dazwischen immernoch 2 Stunden zum Spielen UND zum (spielend) Lernen. Also ich finde, dass man das unterbringen kann. Man muss nur eben gut planen. Eine Kita ist kein Ort, wo ich mein Kind einfach nur abgebe, weil ich arbeiten muss; eine Kita muss auch ein Ort sein, wo mein Kind bestmöglichst gefördert und erzogen wird - ganz einfach weil MIR als Elternteil die Zeit fehlt.

Und genau nach solchen Plänen würde ich mich informieren - was macht die Einrichtung für Angebote, wie finden die statt - also wie oft und wie lange, wie selbstständig dürfen oder können die Kinder dabei vorgehen, etc.

Die Erzieherin oder die Leiterin können Dir sonstwas erzählen (werden sie auch tun, wenn es nicht so läuft, wie es eigentlich laufen sollte) - besser ist es Du machst Dir selbst ein Bild davon, indem Du spontan vorbeischaust und Dir eine solche Mappe zeigen lässt.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



UDERZO hat geschrieben:Ich habe es so gemacht: Und zwar bin ich in die Kindergärten in der Nähe mit meinem Fahrrad hingefahren (damals hatte ich noch eins) und habe dort einen Tag lang verbracht. Das ganze unangemeldet, damit die nichts vorbereiten können. Und so habe ich den Perfekten Kindergarten auch gefunden. Obwohl nichts Perfekt sein kann :lol:.

Ich empfehle dir auch das gleiche zu machen wie ich es gemacht habe.

Ich kann mir bei dieser Aussage nur vorstellen, dass es sich dabei um einen Scherz handelt, denn du hast als Privatperson, die nichts mit dem Kindergarten zu tun hat laut Gesetz gar nicht die Befugnis, einfach den ganzen Tag im Kindergarten zu verbringen. Die Kindergärten unterliegen einem strengen Gesetz bei dem die Intimsphäre der Kinder gewahrt werden muss. Deshalb muss sogar eine Schnupperpraktikantin erst um Erlaubnis ansuchen, in einem Kindergarten hospitieren zu dürfen. Also entweder du hast Beziehungen gehabt oder die Sache ist nicht so ganz ernst zu nehmen.

Ich würde mir eben überlegen, ob die Töchter vielleicht besondere Talente haben und dann einen Kindergarten aussuchen, der diese Gebiete, in denen die Töchter talentiert sind, speziell fördert. Meine Tochter beispielsweise ist sehr musikalisch. Ich würde sie in einen Kindergarten bringen, in dem sie musikalisch auch sehr gefördert wird. Natürlich kann man das erst ab einem gewissen Alter bei Kindern fest stellen. Gerade bei Kleinkindern reicht es oftmals aus, einfach ein Betreuungsumfeld zu finden, in dem sich die Kinder wohl fühlen. Ich habe nun vor über einem Monat einen Schnuppertag ausgemacht, an dem meine Tochter in der Spielgruppe schnuppern kann. Dort bleibt sie dann zwei Stunden alleine. Wenn dies klappt, dann lasse ich sie im Kindergarten, ansonsten nicht. Ich würde hier gleich verfahren, wenn ich an eurer Stelle wäre.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 03.07.2009, 00:05, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich habe mir den Kindergarten, den mein Sohn besucht, erst einmal zusammen mit meinem Kind angesehen. Das ganze habe ich bereits drei mal gemacht (allerdings umzugsbedingt), und das war jedes mal, nach telefonischer Terminabsprache, ohne Probleme möglich.

Jeder erwartet ja meist etwas anderes für sein Kind, ich selbst habe keine grossen Ansprüche, für mich ist das wichtigste Kriterium, das mein Kind sich im Kindergarten wohl fühlt. Ich selbst muss weder die Kindergärtnerin lieben, noch die Einrichtung toll finden. Wichtig ist mir, das die Kinder ausreichend unter Beobachtung stehen, da fiel ein Kindergarten durch mein Raster, in dem die Kinder ohne jede Aufsicht in einem anderen Raum bei geschlossener Tür spielten, und auch draussen, auf dem Aussengelände, ohne jegliche Aufsicht waren.

Für mich heisst das, wenn die Sicherheit und Aufsicht für mein Kind gewährleistet ist, mein Kind einen glücklichen Eindruck im Kindergarten macht, und gern dort hin geht, bin auch ich glücklich und zufrieden.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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