Pro und Contra Arbeiten Grenzgänger

vom 11.10.2007, 00:38 Uhr

Auf den Vorschlag von Subbotnik bin ich nun mal eingegangen und wollte mal fragen ob ihr damit persönliche Erfahrung schonmal gehabt habt oder jemanden kennt der so etwas macht! Ich werde am besten mal die Vorteile dir einfallen hinschreiben und versuchen mit den Nachteilen zu vergleichen!

Vorteile :
-verhältnismäßig mehr Gehalt für die gleiche Arbeit
-neue Sprachkentnisse werden geworben
-"ausländische" Kenntnisse werden geworben

Hm ja mehr fallen mir im Moment nicht ein, ihr könnt gerne selber welche dazu schreiben, doch der Punkt Gehalt scheint mir im Moment am wichtigsten zu sein!

Nachteile:
-verhältnismäßig früher aufstehen
-verhältnismäßig später nach Hause kommen
-Rente??
-irgendwelche Probleme vielleicht, die das ganze einschränken könnten? Kann mir im Moment keine denken.

Auf jeden Fall sehen die Vorteile und Nachteile sehr balanciert aus und wem es egal ist, dass er ein neue Sprache lernen muss, früher aufstehen kann als normal und auch vielleicht später nach Hause kommt, für den ist doch solch ein Job perfekt geschaffen. Das mit dem früher aufstehen müsste ich mir noch einmal überlegen, aber wenn ich eine sichere Stelle hätte, dann würde ich sie auf jeden Fall nutzen und ein gutes Leben in Deutschland führen!
Ich denke das wenn man im Ausland arbeitet, hat man auch kein Recht mehr auf Rente und wenn ja, ist man in dem Punkt auch irgendwie eingeschränkt?

Die Vorteile scheinen mir auch ganz gut zu sein, denn neue Beziehungen knöpfen mit Menschen aus einer anderen Sprache scheint sehr interessant für mich zu sein und auch das Lernen der Sprache selbst wär mir schon überaus wichtig. Ich selbst beherrsche 5 Sprachen und würde gerne noch 1-2 weiter dazu lernen.


Wie sieht es da für euch aus? Denkt ihr die Vorteile sind berechtigt? Wie sieht es mit den Nachteilen aus? Ich hoffe auf jeden Fall, dass sich damit jemand auskennt, denn persönliche Erfahrungen wären für mich auf jeden Fall interessant.

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» m4h3r » Beiträge: 142 » Talkpoints: 0,55 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann Dir ja mal Erfahrungen von einem Vater eines Freundes schildern, der in der Schweiz gearbeitet und in Lörrach gewohnt hat, und als Grenzgänger dort tätig war und ist.

Vorteil:
- gleiche Sprache, auch wenn die Schweizer unsere (gemeinsame) Sprache etwas verhuddeln, aber das machen die Bayern ja auch.
- höhere Lohnniveau für gleiche Arbeit, dafür höhere Preise, was man dadurch umgehen kann, dass man in einem Land lebt und in dem anderen arbeitet
- man lernt andere Menschen kennen, der Vater des Freundes überlegt jetzt sogar, auf den Unterschied beim Geld zu verzichten und in die Schweiz zu gehen
- Rentenversicherung, Krankenversicherung usw. gibt es auch dort, man kann entscheiden, soweit ich weiß, ob man nur den Grundsteuersatz zahlen will (17 %), oder auch Teile des Einkommens an die deutschen Versicherungen abführen möchte. Bei der Krankenversicherung ist dies auf jeden Fall sinnvoll, bei der Rentenversicherung naja, da ich der Meinung bin, dass unsere generartion sowieso keine gute Rente bekommen wird und Privatsorge besser ist als unser Rentensystem (Gib 1 €, erhalte später 0,25 € zurück)

Nachteil:
- längere Wege, somit auch
- im Prinzip längere Arbeitszeit und weniger Freizeit
- ständige Grenzkontrollen, die nerven können
- Ausfuhr- und Einfuhrbeschränkungen
- es ist nicht so leicht in der Schweiz Arbeit zu finden, da die Schweizer natürlich auch erst die eigenen Arbeitskräfte vermitteln wollen und das Kapital im Land behalten möchten, auch wenn viele Schweizer an der Grenze in Italien, Deutschland und Frankreich einkaufen gehen (weil da fast alles billiger ist
- die Sprache, Schweizer sprechen komisch :wink:
- erhöhter Behördenaufwand am Anfang
- viele haben 2 Wohnungen, z. B. Ossis, die einmal ihr Haus im Osten haben, eine Wohnung in beispielsweise Lörrach und so doppelte Kosten haben, auch wenn die Zweitwohnung oft spartanisch ist. Dies ist jedoch eine kann und keine muss Bedingung

Naja, vielleicht fallen mir noch mehr ein, die ergänze ich dann später. Aber prinzipiell kann man das auch auf andere Länder umlegen, vor allem auf all jene, welche zum germanischen Kulturraum gehören, wie Österreich, Holland, Schweden oder Dänemark.
Pauschal gesagt ist Holländisch nur eine abgewandelte Form des Niederdeutschen, ein Nordlicht mit plattdeutsch Kenntnissen sollte sich also recht schnell einleben können, zudem ist das Niederländische auch so noch verständlich. Dänemark / Schweden ist hier ähnlich, ist auch nur ein Land mit einer germanischen Sprache.

Dänisch und Niederländisch versteht man z. B. teilweise noch sehr gut (60 % verstehen, 40 % erdenken), vor allem, wenn der Sprecher langsam und deutlich spricht - ging mir zumindest immer so. Zudem leben im Süden Dänemarks auch viele Menschen die gut bis sehr gut Deutsch sprechen (liegt am Fernsehen und an der Grenznähe, sowie an der deutschen Minderheit). Lediglich in Schweden kann es schon schwieriger werden, aber auch Schwedisch ist nicht sooo die schwere Sprache für Deutsche, verglichen mit slwaischen oder romanischen Sprachen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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