Achtjährigem sind Hausaufgaben zu langweilig - was tun?

vom 14.05.2009, 22:05 Uhr

momentan macht mir mein achtjähriger Sohn (3. Klasse) ein bisschen Kopfzerbrechen. Er kommt seit einigen Wochen fast jeden Tag nach Hause und sagt, dass er keine Hausaufgaben auf hat. Mein Freund und ich haben uns schon gewundert und überlegt, ob wir mal die Lehrerin darauf ansprechen sollen, schließlich müssen sich die Kinder ja an die regelmäßigen Aufgaben gewöhnen.

Gestern bei einem Kindergartenfest habe ich die Mutter eines Klassenkameraden getroffen und bin mit ihr ins Gespräch gekommen. Von ihr habe ich erfahren, dass die Kinder fast jeden Tag Hausaufgaben haben, manchmal sogar richtig viel.

Meinen Sohn habe ich natürlich zu Hause gefragt, wie das sein kann. Zuerst meinte er, der Klassenkamerad wäre wohl zu langsam und müsste zu Hause nacharbeiten was er in der Schule nicht schafft. Schließlich gab er aber zu, dass er die Hausaufgaben einfach nicht macht, weil sie ihm zu langweilig sind und er in dieser Zeit lieber seine Bücher liest.

Das Problem bei meinem Sohnemann ist, dass er vorzeitig eingeschult wurde, weil er damals wissensmäßig schon sehr weit war und im Kindergarten angefangen hat Wörter abzuschreiben und daraus neue zu bilden. Bis er in die Schule kam hatte er sich das Lesen schon selbst beigebracht, deshalb plädierten die Kindergärtnerinnen für eine vorzeitige Einschulung. Er hat, obwohl er grenzenlos faul ist, sehr gute Noten. Auch dass er scheinbar seit Wochen keine Hausaufgaben macht schlägt sich nicht in den Noten nieder.

Ich kann ja verstehen, dass er sich bei den Hausaufgaben langweilt, weil er die Sachen kann und keinen Grund sieht dann noch mehr zu üben. Trotzdem bestehe ich natürlich darauf, dass die Aufgaben erledigt werden.

Was mich wundert ist, dass von der Lehrerin gar keine Nachricht kam. Ich hätte doch erwartet, das sie uns irgendwann mal eine Mitteilung darüber schriebt, aber Fehlanzeige. Mein Sohn meinte, wenn er die Hausaufgaben nicht hat sagt die Lehrerin immer, er soll sie nachholen, prüft es aber nie nach. Ich habe jetzt mal einen Termin mit ihr ausgemacht um mich darüber zu unterhalten, wie man die Sache in Zukunft handhaben könnte. Irgendwie muss ich ja überprüfen können, was mein Kind an Hausaufgaben erledigen soll.

Habt Ihr einen Vorschlag, wie ich meinem Sohn am besten klarmache, dass Hausaufgaben einfach gemacht werden müssen? Gibt es eine Möglcihkeit die Sache etwas zu versüßen? Sein gleichaltriger Stiefbruder, der eine KLasse unter ihm ist, macht schließlich auch jeden Tag seine Aufgaben. Nicht mit Begeisterung, aber er tut es immerhin.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also um der Sache mit dem nich bescheid Wissen über aufgegebene Hausaufgaben entgegenzuwirken solte man sich mit den Lehrern zusammensetzen und abmachen, das ein Hausaufgabenheft geführt wird, indem auch eingetragen wird, wenn es keine Aufgaben gibt. So kann man auch nachvollziehen was es aufgab und/oder eben auch nciht.

Die Lust kann man nur steigern indem man versucht mit bei den Hausaufgaben dabei zu sein und durch positive Verstärkung die Lust an den Aufgaben zu steigern. In dem Alter mit Argumenten zwischen Sinn und Unsinn der Aufgaben zu kommen, ist leider zu früh.

» saempf » Beiträge: 30 » Talkpoints: 0,18 »


Ich denke auch, dass du da dran bleiben musst. Mit der Lehrerin zu sprechen, ist schon mal eine gute Idee. Dass sie sich nicht wirklich darum gekümmert hat bis jetzt, kann daran liegen, dass dein Sohn weiterhin gute Noten hat und ich kann mir vorstellen, dass er die Hausaufgaben vielleicht auch schnell lösen kann, wenn er in der Schule dran kommt.

Mit der Einstellung wird dein Sohn später Probleme bekommen. Irgendwann wird er auch mal was lernen müssen, und wenn er sich dann vielleicht schon jahrelang angewöhnt hat, nichts für die Schule zu machen, wird er sich auch später schwer dazu aufraffen können. Vielleicht sprichst du auch mal mit der Lehrerin, ob du deinen Sohn zusätzlich fördern kannst, bzw. ob es vielleicht sogar in Frage kommt, dass er eine Klasse überspringt. Wenn er sich bei den Hausaufgaben langweilt, langweilt er sich mit Sicherheit auch in der Schule. Dadurch passt er immer weniger auf und auch das ist eine Angewohnheit, die man so schnell nicht mehr ablegen kann.

Bei uns in der Schule, und das kommt bestimmt öfter vor, haben die schlausten Kinder am meisten den Unterricht gestört und viele sind in den höheren Klassen schlecht in der Schule geworden, weil sie sich einfach anfangs gelangweilt haben und sich dann später nicht mehr ans Lernen gewöhnen konnten, als es nötig wurde.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dein Sohn keine Lust auf die Hausaufgaben hat. Ich hätte auch keine Lust, etwas zu machen, dass ich sowieso schon kann. Du könntest auf jeden Fall mit der Lehrerin ausmachen, dass ihr ein Hausaufgabenheft einführt, dass dein Sohn dir jeden Tag zeigen muss. Da sollen die einzelnen Lehrer dann die Aufgaben eintragen, bzw. auch notieren, wenn mal nichts gemacht werden muss. Und dann musst du dich konsequent mit ihm hinsetzen und das kontrollieren.

Wichtig ist, dass er jeden Tag was für die Schule macht. Das ist aber keine endgültige Lösung. Ich hoffe, die Lehrerin deines Sohns hat dafür Verständnis und hat Ideen, wie man deinem Sohn das Aufgaben machen schmackhaft machen kann. Vielleicht kann sie ihm Zusatzaufgaben mitgeben, aber das würde nur dazu führen, dass dein Sohn noch weiter ist als die anderen und sich noch mehr langweilt. Da dein Sohn vorzeitig eingeschult wurde, ist er wohl sowieso der Jüngste in der Klasse. Wenn er jetzt noch eine Klasse überspringt, ist er ja mit viel älteren Kindern zusammen. Da müsstet ihr euch auch noch mal mit ihm selbst besprechen, ob er das überhaupt will, wenn es in Frage kommt.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Meine Tochter hatte auch in der Grundschule eine Phase, wo sie einfach keine Hausaufgaben machen wollte. In der Schule hat sie alles mit Leichtigkeit hinbekommen und zu Hause hat sie sich strickt geweigert die Hausaufgaben zu machen. Die Lehrerin hat mir dann einen Vorschlag gemacht. Sie meinte, dass ich ins Heft schreiben soll, dass Dhana die Hausaufgaben nciht machen wollte. Sie msuste sie dann in den Pausen machen und da hat sie sie in minutenschnelle hingeschrieben, damit sie auch noch was von der Pause hat.

Meiner Tochter war es, wie sich rausstellte, auch zu langweilig, sich mit so was "banalem" zu Hause abzugeben. Und nach einiger Zeit Hausaufgaben in den Pausen zu erledigen, hat sie dann eingesehen, dass es doch sein muss und erledigte die Hausaufgaben dann auch fehlerlos zu Hause.

Ich fand es sehr wichtig, dass sie die Hausaufgaben auch macht. Denn später nach unserem Umzug im neuen Gymnasium musste sie sich wirklich anstrengen. Bis zur 8. Klasse hatte sie absolut keine Schwierigkeiten und ihr ist alles nur so zugeflogen. Sie sollte in der Grundschule sogar eine Klasse überspringen. Aber das wollte ich nicht. Denn der Druck zum Lernen kommt früh genug.

Meine Tochter verstand aber auch in der 2. Klasse, dass Hausaufgaben wirklich wichtig sind. Aber auch nur durch die "Radikalkur" mit den Hausaufgaben in den Pausen, wo sie ja eigentlich toben und spielen wollte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das die Hausaufgaben dein Kind langweilen kann ich mir schon vorstellen, wenn es daran liegt, dass er es sowieso kann. Bei mir war es früher in der Schule ab und zu so, dass ich mit den Arbeitsbögen oft schon in der Schule fertig war und sie so zuhause nicht machen brauchte. Ich würde ihm erklären, dass Hausaufgaben gemacht werden müssen, da sich sonst später seine Noten dadurch verschlechtern können. Zudem würde ich ihm aufzeigen, dass wenn ihm die Aufgaben recht leicht fallen, sie auch nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen.

Noch dazu würde ich ihm, wenn er wirklich keine Hausaufgaben machen möchte, klarmachen, dass er nach dem Mittagessen erst seine Hausaufgaben machen muss, bevor er etwas anderes machen kann. Zur Kontrolle würde ich ihn ein Hausaufgabenheft führen lassen, welches die Lehrerin mit einer Unterschrift absegnen muss.
Zur Not setzt du dich immer mit ihm an die Hausaufgaben bis er versteht wie wichtig sie sind. Auch würde ich ihm verständlich machen, dass ihm die Hausaufgaben später vielleicht nicht mehr so leicht von der Hand gehen, und Hausaufgaben immer dafür da sind das Gelernte selbstständig umzusetzen und dass er mit gut gemachten Hausaufgaben auch in der Klasse glänzen kann.

» hayatirami » Beiträge: 139 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


An eurer Stelle würde ich ein Gespräch mit der Lehrerin suchen. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit dass er anspruchsvollere Aufgaben bekommt, sodass diese ihn nicht mehr langweilen.

Außerdem würde ich mit ihr vereinbaren, dass sie die Hausaufgaben in ein Heftchen einträgt, sodass du jeden Tag die Möglichkeit hast, nachzulesen ob er Hausaufgaben auf hat und ob er diese auch erledigt!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Inzwischen hatte ich das Gespräch mit der Lehrerin und es verlief sehr gut. Wir haben vereinbart, dass sie jeden Tag das Hausaufgabenheft abzeichnet, so dass ich zu Hause genau kontrollieren kann, was er zu erledigen hat. Die Hausaufgaben müssen die Kinder sowieso nach dem Mittagessen machen, erst danach dürfen sie nach draußen, Musik hören oder ähnliches.

Heute hatte ich mit meinem Sohn einen Arzttermin. Der Arzt ist noch sehr jung und mein Sohn bewundert ihn grenzenlos, ich glaube für ihn kommt dieser Doktor direkt hinter seinem Daddy (so nennt er meinen Freund neuerdings). Jedenfalls wollte mein Sohn heute wissen, was man denn machen muss um Kinderarzt zu werden. Der Arzt erklärte ihm, dass man dafür am besten aufs Gymnasium gehen sollte und immer sehr gute Noten braucht, weil nur Schüler mit guten Noten später die Chance haben Arzt zu werden.

Wieder zu Hause angekommen ertappe ich mein Söhnchen, wie er in seinem Zimmer sitzt und nochmal die Vokabeln für den morgigen Englischtext anschaut. Ich habe mich leise rausgeschlichen und ein paar Minuten später fragte er mich, ob ich ihn nochmal abhören würde, damit er morgen auch wirklich alles kann :D

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann deinen Sohn verstehen, das er keine Lust auf Hausaufgaben hat, wenn er die Sachen eh schon kann. Aber natürlich geht das nicht. Das mit dem Hausaufgabenheft ist doch schon mal eine sehr gute Idee. Und deinem Sohn sollte klar sein, das es ein Geschenk ist, das er so schlau ist, aber er trotzdem seine Hausaufgaben machen muss, denn sonst bekommt er schlechte Noten. Allerdings wundert es mich doch sehr, das die Lehrerin sich nicht bei euch gemeldet hat?

Mein Sohn ist auch überintelligent, und konnte schon mit 5 Jahren lesen, rechnen und schreiben, aber er wurde erst mit 7 Jahren eingeschult. Und er hatte auch fast nie Hausaufgaben auf, weil er fast alles schon in der Schule gemacht hat. Und wenn er doch mal welche auf hat, was etwa einmal in der Woche vorkommt, dann macht er die aber auch freiwillig. Allerdings ist er es nicht gewohnt, lange Hausaufgaben zu machen, oder viele Hausaufgaben. Er ist es nicht gewohnt, länger wie eine halbe Stunde an den Aufgaben zu sitzen. Jetzt nach den Sommerferien kommt er aufs Gymnasium, und das wird bestimmt noch Probleme geben mit den Hausaufgaben.

Und es ist wirklich so, das schlaue Kinder oft den Unterricht stören, weil ihnen zu langweilig ist. Die Sorge hatten wir bei meinem Sohn auch, aber die Lehrerin hat ihm dann extra Aufgaben gegeben (natürlich erst, als er mit dem normalen Stoff fertig war). das waren Sachen, die ihn auch besonders interessiert haben.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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