Sprachlosigkeit der Kinder

vom 08.05.2009, 06:50 Uhr

Beim Elternabend wurde wieder dieses eine wichtige Thema angesprochen in der 1. Klasse ist es wohl auch so wie bei vielen Kindern. Die Kinder reden nicht mehr viel über sich oder können es gar nicht mehr. Ich habe zwei Söhne und muß sagen ich bekomme aus den Beiden auch nie viel raus.

Sie kommen vom Kindergarten bzw. Schule nach Hause und ich frage wie es denn war und was sie denn so erlebt haben. Auf die Frage hin, wie es denn so war, kommt meistens nur: Gut! Das war die kurze und knappe Antwort. Weiter bekomme ich oft auch nach erneutem gezielterem Fragen nicht mehr aus den Kindern raus.

Dabei würde ich auch gerne an Ihrem Tag Anteil nehmen. Abends erzählen sie zumindest ein bisschen. Das macht mein Mann (der die Kinder wenig sieht) dann schon abends im Bett mit den Kindern. Dann erzählen sie ein wenig mehr als nur "Gut". Aber viel ist es nicht.

Meint ihr das liegt daran, dass das Jungen sind? Ich meine wo ich ein kleines Mädchen war habe ich recht viel erzählt. Zumindest die schönen Dinge. Ich habe aber auch schlechtes sogar im Kindergarten schon erleben müssen und wurde auch da schon erpresst und habe geschwiegen. Aber wenn in meinem Kinderleben alles ok war, dann habe ich fröhlich geplaudert.

Was kann man machen, damit die Kinder mehr von sich erzählen. Sollte ich vielleicht nicht gleich wenn sie heimkommen mit der Türe ins Haus fallen und erst einmal ca. 2 Stunden warten? Ich fände es aber so schön wenn wir gleich beim Essen am Mittag etwas reden könnten. Ich bin ja am Mittag alleine mit den Kindern und da würde es sich ja auch anbieten.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!

Bei uns wurde nach dem Kindergarten oder der Schule gemeinsam gegessen und beim Essen wurde erzählt und da haben die Kinder auch sehr viel über ihr Erlebtes erzählt. Manchmal mehr und manchmal auch weniger. Aber das kam auf die Tagesverfassung an.

Ich denke, dass die Kinder einen gemeinsamen "Kreis" brauchen, wenn sie erzählen. Ein Fragen zwischen "Tür und Angel" ist für die Kinder zu unsicher und deswegen wurde erzählt, wenn wir beisammen saßen. Das iwe gesagt meist beim Essen stattfand.

Auch beim gemeinsamen Spielen erzählen Kinder oft sehr viel. Wenn wir Brettspiele gespielt haben, dann wurde auch viel über ihren erlebten Tag gesprochen. Abends habe ich es eigentlich vermieden, sie "auszuquetschen", weil manche Erlebnisse sie dann doch zu aufgewühlt haben. Wenn sie zum Beispiel Streit mit jemanden im Kindergarten hatten oder so.

Kinder brauchen das Stete, immer wiederkehrende und wenn man da o macht, da man jeden Tag nach dem Kindergarten oder Schule ich an den Tich etzt und ein Glas aft trinkt und sich dabei unterhält. Und wenn Mama dann auch noch erzählt, was ie erlebt hat, wird es dann noch pannender für die Kinder. (Dabei kann man ja auch ein klein wenig flunkern und die Erzählung auschmücken, o da ie auch für Kinder intereant wird.)

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo,
wir essen auch nach der Schule gemeinsam am Tisch und da wird dann auch gesprochen was in der Schule so los war. Allerdings nicht täglich, nur wenn meinem Sohn was besonderes wiederfahren ist. Es gibt ja durchaus Tage wo ein Schultag ganz normal verläuft, dann belasse ich es auch bei seiner Aussage: Schule war wie immer.

Aber ich weiss von mir, daß ich auch nicht über meinen Vormittag reden wollte, denn ich war froh, daß er rum war. Und meine Grosseltern erwarteten immer irgendwelche Stories, aber meist fiel einfach nicht besonderes vor.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mein Sohn geht zwar auch in die Kita, aber dort fiel es auch schon auf, dass einige Kinder nur recht wenig von sich erzählen und andere dafür mehr. Da es aber schon lange einen Morgenkreis gibt, in dem die Kinder erzählen können, was sie am letzten Tag erlebt haben und besprochen wird, was heute aktuell ist, kommt da eigentlich jedes Kind mal an die Reihe und soll etwas von sich erzählen. Mein Sohn ist auch eher ruhiger und daher gebe ich der Erzieherin schon mal Tipps, was wir erlebt haben und sie spricht ihn dann gezielt an. Mal sehen, ob es in den letzten Monaten besser geworden ist; das erfahre ich in der nächsten Woche.

Zu Hause erzählt mein Kind eigentlich recht viel. Manchmal schon auf dem Heimweg, vieles aber erst, wenn wir daheim gemütlich sitzen und vielleicht essen. Wichtig ist aber auch meinem Kind, dass solche Gespräch nicht zwischen der sprichwörtlichen "Tür und Angel" stattfinden. Vielleicht ist das schon ein Tipp, den Ihr umsetzen könntet, MoneFö?

Ein zweiter Tipp ist eben, dass man Kinder gezielt auf etwas anspricht, zuhört und dann weiter ins Gespräch kommt, dabei aber nicht nur nachbohrt (wer mag das schon) sondern eben einen wirklichen Dialog führt - also auch von sich erzählt. Und Schüler waren wir ja alle mal. Kindergartenkinder vielleicht auch, aber auch hier finden sich etliche Möglichkeiten ins Gespräch zu kommen. Übung auf.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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