Hilfe - meine Kinder zanken sich dauernd

meine drei Kinder sind fünf und acht und 10 Jahre alt. Mittlerweile bin ich am Rande meiner Nerven. Sobald die Großen aus der Schule zurückgekommen sind, beginnen sie miteinander zu streiten. Wenn ich den Kleinen aus dem Kindergarten abgeholt habe, wird es noch schlimmer. Sie schreien sich an, sie balgen sich, und sie kommen alle 5 min zu mir, damit ich irgend einen Streit schlichten soll.

Ich halte das bald nicht mehr aus. Die einzige Zeit, in der sie still sind, ist die, die sie vor dem Fernseher verbringen. Das ist doch nicht normal. Was kann ich dagegen tun?

Hallo, ich habe selber 2 Schwestern und habe mich ständig mit ihnen gezankt. Das Beste war, glaube ich, als meine Mutter beschlossen hat uns uns streiten zulassen. Sie hat es einfach gelassen, egal was war. Naja ok, solange wir nicht handgreiflich wurden oder Gegenstände geschmissen haben. Sie hat es nur dann gelassen, wenn wir uns angeschrien haben oder gesprochen haben. Vielleicht sagst du ihnen auch einfach mal, dass sie es unter sich regeln sollen. Wenn dies nicht funktioniert, dann wäre es eine Möglichkeit, sie "zu trennen".

Hast du die Möglichkeit alle Kinder für 2-3 Tage an unterscheidliche Freunde oder Großeltern zugeben? Vielleicht tut es deinen Kindern mal, wenn sie sich nicht sehen. Danach wird es vielleicht auch ruhiger, weil sie sich gegenseitig vermisst haben. Es wird zwar eine sehr harte Zeit, da du sie ja dann auch nicht viel sehen kannst, aber ein Versuch ist es wert.

Hallo Cowboy,

ich habe auch zwei Söhne (4 und 8 Jahre) und die streiten sich auch jeden Tag und zwar um Kleinigkeiten, wie z.B. das ist meins, guck mich nicht so an, da saß ich und und und. Die finden die unmögichsten Dinge zum streiten und wenn ich dann schimpfe oder sie ins Zimmer schicken will, dann halten die kleinen Biester auf einmal so fest zusammen, wie Pech und Schwefel.

Ich lass meine Jungs auch, solange keine Gegenstände ins Spiel gebracht werden oder Handgreiflichkeiten auftreten, ihren Streit unter sich ausfechten, denn wie gesagt, mische ich mich ein, halten sie zusammen und ich bin die Blöde.

Genau so ist es bei uns auch. Ich war so froh als mein großer Sohn Kai auf Sylt mit meinen Eltern war. Erst wollte ich ihn nicht fortlassen, aber die Ruhe war so himmlisch und wohltuend. Ich habe mich richtig erholt (hatte auch noch Urlaub). Meine Söhne sind 4 und 6 Jahre alt und zanken sich auch non Stop.

Bei uns ist es aber besser, wenn sonst keiner da ist. Also wenn die zwei alleine sind klappt es am besten. Wenn der Große aber Freunde da hat, dann plagen die alle den Kleinen und das finde ich richtig fies und damit kann ich auch nicht sehr gut umgehen. Mein Kleiner ist auch das richtige Opfer fürs ärgern. Er regt sich immer sehr stark auf.

Mir tut es immer gut, wenn ich nur mal ein Kind habe. Morgen ist der Große eingeladen auf einem Geburstag und ich freue mich ganz doll. Dann kann ich den kleinen Sohn einfach besser geniessen und ich bin abends viel netter. Ich werde auch meistens zur Tarantel wegen der Streitereien. Meistens sehe ich es auch nicht und schicke die zwei dann gemeinsam weg und jeder in sein Zimmer. Mich nervt es auch und ich werde recht flott sauer.

Ich finde eigentlich auch, dass deine Kids das unter sich regeln sollten. Vor allem die beiden Großen sind ja nun echt keine Babys mehr und müssen langsam lernen, mit Konflikten umzugehen, aber auch der Kleine muss üben Streiterein alleine zu klären. In der Schule und im Kindergarten kenne ich das eigentlich auch, dass erstmal versucht wird, die Kinder selbstständig schlichten zu lassen und nur im Notfall eingegriffen wird. Das solltest du vielleicht auch mal versuchen. Sag ihnen, sie sollen das alleine klären und dass du nicht zuständig bist.

Dass Geschwister untereinander streiten ist völlig normal. Ich kenne kein Geschwisterpärchen, das immer nur ein Herz und eine Seele war. Nach außen hin halten sie oft zusammen, aber wenn sie miteinander allein sind, fliegen die Fetzen. Das war bei mir und meinem Bruder so und auch bei allen meinen Freunden und Freundinnen. Und bei meinen Patentöchtern beobachte ich das gleiche Verhalten.

Zum einen sind Kinder eben oft unterschiedlicher Meinung und leben das viel intensiver aus, als Erwachsene, die da meist etwas Zurückhaltung entwickelt haben. Und zum anderen ist das eine prima Methode um Mamas Aufmerksamkeit zu bekommen und sie ein bischen zu nerven. Also Ruhe bewahren und nur im Notfall eingreifen.

Haben deine Kinder denn jeder ein eigenes Zimmer oder hocken sie ständig aufeinander? Manchmal lässt sich das aus Platzgründen sicher nicht anders regeln, aber es hilft wenn jedes Kind seinen eigenen privaten Bereich hat, in den es sich zurückziehen kann. Außerdem kann man sie dann wunderbar jeden in sein Zimmer schicken und anweisen dort zu bleiben, so dass sie gar nicht erst aufeinander prallen.

Mein Bruder und ich waren als Kinder genauso. Zwischen uns beiden lagen etwas mehr als zwei Jahre und es wurde beinahe jeden Tag gezankt.

Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass deine Kinder jeweils eigene Aktivitäten machen? Beispielsweise einen Sport erlernen oder ein Instrument spielen? So hätten sie auch Zeit, in der sie nicht alle drei zu Hause sitzen und sich auf die Nerven gehen.

Haben alle drei Kinder auch die Möglichkeit sich etwas zurückzuziehen? Wenn sie alle drei in einem Zimmer sind, ist es sicher nicht einfach eine Beschäftigung für alle drei zu finden. Vielleicht findest du für jedes Kind sein eigenes Plätzchen?

Ansonsten kann ich dir nur aufmuntern und dir sagen, dass mein Bruder und ich uns heute ganz toll verstehen und es sich mit den Jahren gelegt hat!

Hallo zusammen,

mit dem Vorschlag, die Kinder einfach streiten zu lassen und sich nur im Ernstfall einzumischen, gehe ich überhaupt nicht konform. Natürlich ist es wichtig, dass Kinder Konfliktsituationen auch ohne die Hilfe von Erwachsenen lösen können. Aber genau das müssen sie erst einmal lernen und dafür brauchen sie die Unterstützung der Eltern. Wer seine Kinder lapidar gesagt "machen lässt", bei dem wird der dauerhafte Geschwisterstreit fester Bestandteil des Alltags werden.

Als Eltern sollte man sich zunächst einmal bewusst machen, dass Auseinandersetzungen wichtig für Kinder sind. So lernen Kinder, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, ihren Standpunkt klar zu machen und sich zu behaupten. Kinder müssen also streiten dürfen - solange sie von den Eltern dafür Regeln an die Hand bekommen.

Diplomatie ist wichtig. Als Beispiel: Das Bobby-Car steht stundenlang in einer Ecke. Erst als das eine Kind sich auf das Spielzeug-Auto setzt, wird es auch für das andere Kind interessant. Beide beginnen lautstark sich darum zu streiten, zerren am Auto umher.

Hier solle man als Eltern durchaus einschreiten und den Kindern klar machen, dass es durch Herumschreien keine Lösung des Konflikts geben wird. Die Kinder werden noch nicht die nötige Weitsicht haben, um verschiedene Alternativen zu finden, sie sind auf ihre eigenen Wünsche fixiert. Also sollten die Eltern die Möglichkeiten aufzeigen und die Kinder entscheiden lassen. Es könnte z.B. heißen: "Möchtet ihr gemeinsam mit dem Bobby-Car spielen oder wechselt ihr euch lieber ab?" Können die Kinder sich nicht sofort einigen, kann man als Elternteil das Spielzeug in "Verwahrung" nehmen, bis die Streithähne eine Lösung gefunden haben, mit der sie beide leben können.

Oft eskalieren Streits unter Kindern so weit, dass sie sich gegenseitig kratzen, beißen, hauen oder ähnliches. Hier muss man als Mutter oder Vater sofort eingreifen. Den Kindern muss klar gemacht werden, dass Gewalt ein absolutes Tabu ist und dass diese Grenze nicht überschritten werden darf. Kinder, die auf körperliche Gewalt zurück greifen, sollten für eine Weile räumlich getrennt werden, sprich auf ihre Zimmer geschickt werden. Nur so können sich die kleinen Hitzköpfe wieder beruhigen und sind im Nachhineien wieder offen für vernünftige Lösungen.

Selbst, wenn ein Streit nur auf verbaler Ebene stattfindet, ist es wichtig, dass die Kinder dazu angehalten werden, sich auf die die derzeit aktuelle Streitsituation zu beziehen. Argumente wie "Der Leon hat aber gestern blöde Kuh zu mir gesagt" oder "Die Sarah darf immer mit dem Spielzeug spielen" sollten bei der "Rechtsprechung" durch die Eltern nicht zählen. Wichtig ist nur der Grund, warum der derzeitige Streit ausgebrochen ist. Wenn man sich nämlich darauf einlässt, vergangene Konfliktpunkte mit einzubeziehen, wird sich jeder der kleinen Streithähne ungerecht behandelt fühlen.