Meine Tochter hat Angst vor Insekten

vom 02.04.2009, 15:04 Uhr

Hallo,
gerade ist hier mal wieder was los gewesen. Ich brachte meine 2, 5 Jahre alte Tochter zur Schnuppergruppe in den Kindergarten. Bei so schönem Wetter wird dann natürlich draussen gespielt. Das alles wäre ja auch sehr schön, gäbe es nicht Käfer, Fliegen und anderes Krabbelvieh. Das jemand, insbesondere KInder, Angst vor dicken Hummel oder Spinnen hat, kann ich voll verstehen. Aber meine Tochter hat auch Angst vor Marienkäfern, Spinnennetzen und diesen Mini-Raps-Käfern. Also auch vor " netten " Insekten.

Es vergeht im Sommer kaum eine Stunde, wo sie keinen Brüllanfall bekommt, weil sie eine Fliege hört oder sieht. Sie wird dann richtig panisch, beginnt zu zittern und dicke Tränen kommen. Wir haben ihr schon so oft erklärt und gezeigt, daß Fliege und Co nichts macht. Zwar soll sie Respekt vor Bienen haben, aber ein Marienkäfer hat doch wirklich nichts furcherregendes, oder?

Was können wir tun, damit sich ihre Angst legt, oder ist es womöglich normal in diesem Alter? Ich kann mich an meine Kindheit erinnern, daß wir sogar mit den Insekten gespielt haben. Zwar mag ich jetzt auch keine Spinnen und Heuschrecken, aber wegen einem Marienkäfer solche Angst zu haben, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Gestochen oder so wurde sie noch nie, also ein schlimmes Erlebniss liegt nicht vor.

Benutzeravatar

» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also ehrlich gesagt geht es mir genauso und bin mittlerweile erwachsen :/ Komischerweise beschränkt sich diese Angst und der Ekel bei mir auch nicht nur auf Spinnen und Bienen und sowas, sondern tatsächlich auch wirklich auf alles, was man so findet: Mücken, Marienkäfer, andere Käfer, Heuschrecken, Libellen, Schnecken,...Wirklich alles und mir fällt auch jetzt kein Insekt ein, das ich einigermaßen erträglich finden würde.

Deshalb kann die Angst deiner Tochter ja auch einfach nur etwas sein, was sie eben ausmacht. Das muss ja nicht unbedingt eine Ursache haben. Zumindest denke ich bei mir, dass diese Phobie nicht unbedingt begründet ist sondern einfach schon immer da war seit ich denken kann. Ich würde dir bzw. deiner Tochter wirklich eine Therapie empfehlen. Auch wenn sie mit 2,5 Jahren noch recht jung ist dafür, weiss ich von mir zumindest, dass diese Angst und die Panik im Laufe der Jahre immer schlimmer wurden und ich mich in der Gefühl immer stärker reingesteigert habe. Als Nicht-Fachmann kann man da allerdings wenig tun, bzw. du weisst ja auch gar nicht was da richtig oder falsch wäre und ihr hundert mal erklären, dass diese Tiere ihr nichts tun, bringt eben leider nichts. Es ist sicher bei ihr eher so eine Art Ekel. Wenn sie möchte, würde ich mir mal einen Termin bei einem Psychologen besorgen, vllt auch nur zu einem oder zwei Gesprächen. Der kann dir dann sicher sagen wie du am besten in akuten Situationen mit ihr umgehst.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo!

Diese Phase hatten meine Kinder auch . Aber das habe ich ihnen schnell und effektiv abgewöhnt. Wir haben beim Spazieren gehen den Insekten Namen gegeben. Bienen waren Maja, Willi und Co. Eine spinne war Cassandra und die Fliege war Summi und eine Hummel war Brummi . Der Käfer war Karl und der Regenwurm war Herr oder Frau Wurmi. Versuche mal deinem Kind das so ein wenig näher zu bringen. Denn Kinder fürchten sich oft vor Dinge oder Lebenwesen gar nicht mehr, wenn diese einen Namen haben.

Dann habe ich mich auch Nachmittage mit ihnen hingesetzt und habe Insekten mit ihnen gebastelt. Bienen aus Pfeifenreinigern und Toilettenpapierrollen oder Käfer aus Bierdeckel usw. Schau einfach mal in Bastelbücher und hole dir Ideen zum Insekten basteln. Diese haben wir dann auch schön im Zimmer aufgehängt.

Wenn wir dann unterwegs waren und ihnen kam eine Fliege oder biene oder ähnliches entgegen, dann riefen sie immer schon "mama schau mal da ist Brummie oder Summi oder Maja . Die Kinder hatten schon nach kurzer Zeit richtig Spaß an Insekten. Wenn ein Marienkäfer sich auf die Hand setzte, dann kamen sie stolz zu mir und zeigten mir Karl den Käfer.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Kannst Du unterscheiden, ob es wirkliche Angst ist oder nur extremes Unbehagen? Sieht sie vielleicht schlecht und deshalb macht ihr die Bewegung und das Unbekannte Angst?

SOllte es wirklich panische Angst sein, empfehle ich, den Kinderarzt darauf anzusprechen, denn das klingt nicht normal. Das Kinder immer mal phasenweise Angst haben, ist ja normal im Entwicklungsprozess, aber panische Angst vor allen Arten von Insekten klingt eher behandlungsbedürftig für mich, zumal damit der Sommer ja eine Qual werden muss.

Benutzeravatar

» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mein Sohn hatte auch mal eine Zeitlang wahnsinnige Angst vor allem was da so geflogen und gekrabbelt ist. Besonders schlimm waren Bienen. Einmal kam er mir völlig aufgelöst entgegen als ich ihn vom Kindergarten abgeholt habe. Die Erzieherin kam hinterher und hat mir gesagt dass er sich seit einer halben Stunde nicht mehr beruhigen ließ, weil eine Biene vorbeigeflogen war. Es muss wohl nichtmal in unmittelbarer Nähe gewesen sein, sondern er hat sie einfach nur gesehen.

Auf dem Heimweg habe ich dann bei einer Buchhandlung angehalten und geschaut ob sie Bücher über Bienen haben und habe das Buch von Meyers Kinderlexikon "Die Biene" mitgenommen. Das Buch haben wir uns abends durchgelesen, und er hat erfahren was so eine Biene alles macht und dass es ja eigentlich beeindruckende Tiere sind. Mittlerweile mag er sie zwar immer noch nicht in seiner Nähe, aber er bekommt nicht mehr so eine Panik.

Auch Marienkäfer und Spinnen waren für ihn eine Qual. Sogar vor Ameisen hatte er Angst. Das hat sich irgendwann von alleine gegeben. Aber wenn du es bei deiner Tochter auch mal mit einem Buch probieren möchtest, dann empfehle ich dir aus der Reihe Wieso?Weshalb?Warum? das Buch "wAS Insekten alles können".

Diese Bchreihe lieben meine Söhne und ich. Es ist alles ganz toll kindgerecht erklärt. Falls du die Bücher nicht kennst, es gibt darin so Klappen, hinter denen sich nochmal neue Bilder verstecken um einiges genauer zu erklären. Ich bekomme immer wieder eins von den Büchern gebracht um es einem der Jungs vorzulesen. Oder auch beiden. Auf jeden Fall hilft es den Kindern Hintergründe besser zu verstehen und beantwortet auch alle Kinderfragen zu einem Thema sehr gut. Vielleicht hilft das auch deiner Tochter zu verstehendass die Insekten gar nichts tun, sondern eigentlich in Wirklichkeit auf ihre Art und Weise schwer beschäftigt sind. Ein Versuch ist es zumindest wert würde ich sagen. Viel Erfolg.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ohne Grund kann diese Angst nicht da sein. Ein Kind hat ja eigentlich keine Ängste und bekommt diese nur durch erlebtes oder übernimmt sie. Meine Kinder waren da auch sehr aufgeschlossen gegenüber jedem Krabbel- oder Flugtierchen. Dann wurde eine meiner Töchter von einer Biene ins Augenlid gestochen und die panische Angst kam erst im nächsten Frühjahr wirklich zum Vorschein.

Die Angst davor haben wir ihr damit genommen, das sie zu den fliegenden Insekten einfach sagen soll, wo doch die Blumen zu finden sind. Das hat dann recht schnell geklappt, das sie sich unbekümmert wieder draussen aufgehalten hat. Die andere Tochter hat nie solche Ängste gehabt, trotz das sich eine Spinne, die mit der flachen Hand erschlagen wollte, als Stechinsekt entpuppt hatte.

Also versuche über Fragen heraus zu bekommen, warum sie Angst hat. Erst wenn der Grund bekannt ist, kannst du ihr helfen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^