Waffengesetz zufrieden oder nicht

vom 08.04.2009, 19:59 Uhr

Findet ihr das Waffengesetz wie es jetzt ist in Ordnung?

Ja
3
50%
Nein
3
50%
 
Abstimmungen insgesamt : 6

Hallo
Wollte euch mal fragen was ihr so vom neuen Waffengesetz (In erster Linie das Anscheinwaffengesetz) haltet und was ihr denkt was man noch verbessern könnte oder ob das Waffengesetz schon gut genug ist.

Ich persönlich bin der Meinung, dass das neue Gesetz zu übertrieben ist, vor allem was den Bereich Anscheinwaffen und Messer anbelangt. Ich finde es ungerecht, dass uns Airsoftspielern die Möglichkeit genommen wird unseren Sport auszuüben.

Ich weiß das Airsoft eine heikle Sache ist. Doch wenn man mal ins Ausland schaut, sieht man dass es dort auch geht. Schauen wir nach Frankreich. Dort werden regelmäßig Turniere gemacht und keiner beschwert sich. Deutschland hat hier wirklich harte Gesetze und vor allem Gesetze die kaum zu definieren sind oder total unnötige Gesetze. So ist es zum Beispiel verboten an Airsoftwaffen, eine Lampe oder einen Laser anzubringen. Nun erklärt mir doch bitte mal einer warum das verboten ist? Zudem geht mir dieses ständige Argument auf die Nerven, das die Waffen alle wie echt aussehen und man sie kaum von echten unterscheiden kann im Notfall. Wenn wir das in Realität umsetzen trifft das auf die Softairpistolen zu. Doch sage mir bitte mal einer wo ein 16 Jähriger Jugendliche ein Französisches FAMAS Gewehr her hat? Zudem müssten doch wenn jedesmal Leute im Wald mit solchen Waffen Krieg spielen doch auch Schüsse zu hören sein, oder täusche ich mich da? Zudem kenne ich keinen der sich freiwillig und aus Spaß gegenseitig mit Waffen beschießen lässt.

Das nächste wären die Messer. Hier wurde vor allem das Argument aufgeführt, dass die Verbrechen die mit Messern begonnen worden sind in den letzten Jahren zugenommen haben. Nur wird das Achmed und Iwan aus Berlin Neuköln denke ich kein bisschen interessieren, ob das verboten ist oder nicht. Zumal wir auch hier wieder ein undefinierbares Gesetz haben, da gesagt wird, dass das Messer keine Hieb- und Stoßwaffe sein darf. Nur muss man andersrum bedenken, das man selbst einen Schraubenzieher als Stoßwaffe einsetzen kann und es hier im Auge des Betrachter in dem Falle des Polizisten liegt ob hier eine verbotene Waffe geführt wird oder nicht. Auch hier besteht sicherlich Nachholbedarf bei der Definierung des Gesetzes.

Ein weiterer Punkt den ich gerne anführen möchte und von dem ich gerne eure Meinung dazu hätte, wäre was ihr von einer Verschärfung aufgrund von Amokläufen haltet? Kann es sein das Jäger und Sportschützen ihre Waffen abgeben müssen, weil ein Jugendlicher mit der Waffe seines Vaters die nicht nach dem Gesetz verschlossen war Amok läuft abgeben müssen? Wir können uns doch nicht ständig die Eingriffe unseres Staates gefallen lassen. Wenn das so weiter geht, sehe ich es kommen das in ein paar Jahren selbst Pfeffersprays und Tränengas verboten wird.

Was denkt ihr so über das Thema? Habt ihr noch andere Dinge die euch aufregen? Dinge die eurer Meinung nach verboten oder entschärft werden sollten? Ich würde mich über eure Meinungen freuen?

» Nabilianer » Beiträge: 78 » Talkpoints: 3,04 »



Immer wenn was passiert, dann reagiert auch der letzte Hinterbänkler im Parlament: das Waffengesetz muss verschärft werden.

Leider wird das auch nciht viel nützen, denn wirklich einen Amoklauf plant, der führt ihn auch mit strengeren Gesetzen durch. Und genau da kommen bei mir immer mehr Zweifel: ich war davon überzeugt, wer sowas will, der macht das auch. Aber der Fall bei Stuttgart hat gezeigt, dass erst der relativ lecihte Zugang zur Waffe des Vaters den Amoklauf ermöglichte. Vielleicht würde eine Änderung doch etwas bewirken.

Generell finde ich es absurd, dass Sportschützen ihre Waffen mitnehmen und zuhause aufbewahren. Warum sollte man dies tun? Wer braucht zuhause eine Waffe?

Man müsste viel verändern: das Alter der Schützen hochsetzen, je größer die Waffen, je älter auch der Schütze. Unterbringung vor Ort und nicht zuhause, Verbot von Großkalibern, da das wirklich unnötig ist. Es gäbe da aus meiner Sicht sehr viel zu tun, aber eine kleine, aber starke Lobby wehrt sich dagegen. Bezahlt haben dies letztlich alle Opfer und ihre Angehörigen , ob Erfurt oder Winnenden.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo Liebe Betty,
Hast du schon einmal über die Konsequenzen nachgedacht, welche eine zentrale Waffenlagerung mit sich bringt? Falls alle Waffen zentral gelagert werden würden, wüssten automatisch alle dass sich in den Schützenhäusern Waffen befinden. Die meisten Schützenhäuser befinden sich zu dem auch noch meist in der Nähe von Wäldern, oder weit abseits von den Städten.

Dies Wäre für Diebe eine leichte Beute, wenn sie versuch würden dort einzubrechen. Bis die Polizei käme, wären die Einbrecher schon über alle Berge. Zusätzlich würde eine Kontrolle jedes Schützenvereins noch Polizeiliche Kräfte binden, die in ländlichen Regionen eh schon genug zu tun haben. Die regelmäßige Kontrolle würde so fast undurchführbar werden.

Vorteile bringt die Dezentrale Waffenlagerung im privaten Haushalt, da man nicht weiß wer überhaupt alles eine Waffe besitzt. Statistisch gesehen werden sehr wenige Waffen aus dem privaten Haushalt gestohlen.
Allerdings müsste die Kontrolle der Waffenbesitzer drastisch verschärft werden. Während meines Praktikums auf einem Landratsamt in der Abteilung für Waffenrecht wurde mir auf Nachfrage auch gesagt, das nur bei Verdacht kontrolliert wird. Dies hatte mich damals sehr schockiert. Als Argument wurde mir zudem gesagt, das man gar keine Zeit dazu hätte, weil Personal fehlt.

Gerne würde ich von dir gerne wissen, warum du große Kaliber verbieten willst? Denkst du, dass ein kleines Kaliber nicht töten kann? Woran machst du überhaupt fest, dass eine Waffe ein großes Kaliber hat? Ist für dich 9 mm schon ein großes Kaliber? 9mm ist so gesehen eigentlich schon ein kleines Kaliber. Zudem kann man mit einer 9mm Waffe kein Wildschwein zur Strecke bringen, was sich im letzten Jahr sogar gezeigt hat, als die Rüsselsheimer Polizei mit über 100 Schuss 10 Wildschweine erschießen musste, weil diese in der Rüsselsheimer Innenstadt rumrannten. Jeder Jäger würde die Hände über sich zusammenklatschen wenn er das versuchen müsste.

Wie hoch soll den außerdem das Alter der Schützen den noch werden? 50 Jahre um ein Gewehr zu kaufen? Wer soll zudem diese Liste den erstellen? Deine Argumente überzeugen mich leider keineswegs und sind kaum durchführbar.

» Nabilianer » Beiträge: 78 » Talkpoints: 3,04 »



Ich habe mich auch schon etwas länger mit dem Waffengesetz beschäftigt. Also zum Anscheinwaffengesetz kann ich recht wenig sagen, aber ich denke das ist schon okay. Es ist wahrscheinlich gefährlicher, wenn ein Jugendlicher eine Softairpistole hat, als wenn er ein Maschinengewehr mit sich herumträgt. Eine Softairpistole lässt sich in einer hektischen Situation nicht so leicht von einer Originalpistole unterscheiden. Noch schlimmer ist es aber bei Schreckschusswaffen. Die lassen sich von einem Laien mitunter gar nicht von einer scharfen Waffe unterscheiden.

In diesem Zusammenhang gab es schon einige "Unfälle", bei denen Jugendliche von Polizisten erschossen wurden, weil diese eine "Spielzeugwaffe" für echt gehalten haben.

Das Problem war in dem Fall des letzten Amoklaufs nicht das zu lasche Waffenrecht, sondern dass es schlicht und einfach nicht eingehalten wurde. Der Vater des Amokschützen hat die Waffen und vor allem Munition (dazu noch in sehr großen Mengen) unverschlossen aufbewahrt.

Klar, jetzt könnte man damit anfangen, die Waffen in den Schützenhäusern aufzubewahren. Aber wer soll die Schützen davon abhalten, ihre Waffen doch mit nach Hause zu nehmen? Wie soll das ganze kontrolliert werden? Richtig absurd wird es dann bei Jägern. Irgendwann läuft dann mal der Sohn eines Polizisten mit seiner Dienstwaffe Amok - und dann?

Ich denke auch, wenn die kriminelle Energie dahintersteckt, lässt sich so ein Amoklauf kaum verhindern. Letzt wurde von einem Jungen berichtet, der zuhause zahlreiche scharfe Waffen und Munition gehortet hat; keiner wusste woher er die hatte oder was er damit vor hat.

Jedoch wurde es im letzten Fall dem Täter viel zu einfach gemacht. Das ist aber die Verantwortung des Vaters und nicht des Gesetzgebers. Man kann einfach nicht alles kontrollieren, der Mensch muss doch fähig sein, mit gewissen Dingen verantwortungsvoll umzugehen. Leider funktioniert das eben häufig nicht, dann kommt es zu solch tragischen Unglücken.

Meiner Meinung nach muss hier der vorhandene gesetzliche Spielraum einfach nur voll ausgeschöpft werden und der Vater muss so hart wie nur möglich bestraft werden. Und das müssen natürlich auch die Medien genauso ausführlich berichten wie den Amoklauf selbst, und nicht wie es sonst immer ist nur als Randnotiz oder 10-Sekunden-Bericht. Aber das ist leider nur Wunschdenken meinerseits.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Sehe das hier so wie Weasel_!

Zu den Anscheinwaffen: Na wen es einem nur um den Sport geht, dann braucht man auch keinen Pointer usw. der wie eine echte Waffe aussieht. Ich spiele schon seit Jahren Softair und war schon als Jugendlicher im Schützenverein - wer hier die Optik einer echten Waffe für den Kick braucht ist hier eindeutig falsch.

Das Zielhilfen dieser Art für Waffen verboten sind ist nichts neues und hat nichts mit den Anscheinwaffen zu tun, sondern dies gilt für alle Schusswaffen - siehe auch § Anlage2 WaffG 1.2.4!

Warum Anscheinwaffen aus dem Verkehr gezogen gehören wurde ja bereits (hoffentlich) ausreichend geklärt - hier gab es schon zu oft "Unfälle". Und ich würde von keinem Polizisten verlangen, dass er mal eben auf 60 Meter Entfernung in Sekunden feststellen kann, um welche Art Waffe es sich handelt, welcher Typ und ob Replica oder nicht. Und auch Jugendliche können über den illegalen Markt an (Kriegs-)Waffen kommen - unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich! Oder was denkst Du woher nicht nur ein paar hochgenommene Nazis alte Sturmgewehre, Maschinengewehre und Maschinenpistolen oder sogar Artillieriemunition haben, die aufgrund ihrer Rarität sogar noch schwerer zu bekommen sind.

Irgendwie warte ich bei so jemanden wie Dir sowieso nur darauf, dass die Polizei mal vor der Tür steht. Im Wald Krieg spielen? Hast Du eigentlich überhaupt eine Ahnung von dem was Du machst? Die Benutzung von Schusswaffen jeglicher Art ist außerhalb dafür vorgesehener Gelände verboten und kann mit Freiheitsstrafe geahndet werden.

Undefinierbares Gesetz? Warum? Es gibt genug Regelungen und Definitionen, wann ein Messer als Waffe gesehen wird und wann nicht - z. B. ist ein Messer in der Küchenschublade keine, ein Messer was im in der Öffentlichkeit spazieren trägt (warum sollte man auch) ist eine. Wie gesagt, nur weil Du das nicht verstehst obwohl es im WaffG steht (Vielleicht mal richtig lesen, hm?) hat das nichts mit Nachholbedarf zu tun, den hast höchstens Du. Und wenn Du nicht weißt, welche Arten von Messern darunter fallen, dann schau Dich mal um, welche Blankwaffen in den letzten Jahren (vor allem nach dem Amoklauf in Erfurt) verboten wurden.

Das Jäger und Sportschützen ihre Waffen abgeben müssen ist völliger Kappes, da nützen auch keine polemischen Sprücheklopfereien ohne Ahnung wie von betty. Hier will wohl eher wieder eine andere Lobby ihre Vorstellungen und Wünsche vorbei an der Realität durchsetzen und das Kind gleich mit dem Bade ausschütten.

Verbot von Großkalibern? Schon klar, blöd, dass damit nur ein fast vollständiges Verbot vieler Waffen einhergehen würde - dann könnte sich Deutschland gleich bei vielen Sportarten abmelden, da hier beispielsweise mit Großkalibern (ab 7,62 mm / 9mm) geschossen wird und ein Tier (Großwild) mit einem Kleinkaliber zu töten: Na da freue ich mich schon auf den Tierschutz!

Das deutsche Waffengesetz ist eines der strengsten überhaupt und das ist Fakt! Wenn man sich daran hält, passiert auch nichts. Strengere Gesetze bedeuten eben nicht logischerweise mehr Sicherheit, nur bessere Kontrollen um die Einhaltung der Gesetze zu gewährleisten.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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