Börse - Optionsscheine / Warrants

vom 20.06.2008, 23:54 Uhr

Der Optionsschein gehört zweifelsohne mit zu den Wertpapieren welches wie kaum ein anderes Wertpapier einen deutlichen Aufschwung erlebte - nicht nur an der Börse sondern auch in der Gunst der Anleger. Vor allem die vegleichsweise hohe Aussicht auf Gewinne löste in den letzten Jahren einen echten Boom aus und die Banken reagierten ihrerseits auf die enorm angewachsene Nachfrage mit einer stark vermehrten Ausgabe von Optionsscheinen.

Einen Nachteil hatte dies natürlich auch, denn bei den Optionsscheinen ist die Zahl der Emittenten am Markt dadurch extrem angewachsen und hat sich in 3 Jahren knapp verdreifacht - von 1998 bis 2001 gab es allein ein Anstieg von 10.000 Optionsscheinen auf 30.000 Optionsscheine - und dabei die Übersichtlichkeit für den privaten Anleger deutlich verschlechtert. Denn unter den eigentlich sehr lukrativen Optionsscheinen häufte sich dadurch auch der Anteil „fauler Äpfel“ und der allgemeine Wirrwarr rund um die Wertpapiere wurde verstärkt.

Grundsätzlich: Bei Optionsscheinen / Warrants handelt es sich um verbriefte Optionen welche als Wertpapier gestaltet sind. Bei diesen verbrieften Optionen handelt es sich um das Recht einen fest umrissenen Basiswert (Aktien oder Aktienkörbe / Baskets, Währungen oder Indizes) zu einem Preis zu kaufen / verkaufen welcher im Vorfeld festgelegt wird oder etwa um am Ende der Laufzeit einer Option (Europäische Option) oder während dieser (Amerikanische Option) dieses Recht auszuüben. Seltener sind Optionsscheine, im Gegensatz zu diesen „plain vanilla“ Optionsschein, bei denen der Basiswert eine Knock-Out-Option ist oder etwa die Schwankungsbreite des Basiswertes. Leerverkäufe gibt es übrigens bei Optionsschein nicht. Optionsscheine können übrigens nicht nur am Retail Markt vertrieben werden sondern auch als Bestandteil von Optionsanleihen.

Zwar kann man Optionsscheine wie Aktien über die WKN per Ordersystem kaufen oder verkaufen und ohne Zugang zu einer Terminbörse und der schnelle Einstieg erscheint verlocken, aber beim Kauf von Optionsscheinen sollte man vor einem Investment daher gründlich überdenken und prüfen was einen guten Optionsschein ausmacht und vor allem: Was versteckt sich überhaupt hinter welchem Optionsschein bzw. was bedeutet was? Und: Optionsscheine sind Derivate und damit auch besonders risikoreich. Diese Risiken müssen übrigens von den Banken gesondert ausgewiesen werden.

Aufgrund des Umfangs dieses Themas führe ich hier einmal die jeweiligen Arten und was genau was bei einem Optionsschein bedeutet auf um sich vor einem Einstieg in diesen gewinnträchtigen aber auch verlustbehafteten Markt einen Überblick und etwas Basiswissen zu verschaffen.

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Börse - Optionsschein: Call und Put Option
Börse - Optionsschein: Bezugsverhältnis / Optionsverhältnis
Börse - Optionsschein: Basiswert / Underlying / Bzeugswert
Börse - Optionsschein: europäischer und amerikanischer Typ
Börse - Optionsschein: Emittentenkurs, Geldkurs und Briefkur
Börse - Optionsschein: dynamische und statische Analysekennzahl
Börse - Optionsschein: Spread
Börse - Optionsschein: Parität
Börse - Optionsschein: Im Geld, am Geld und aus dem Geld
Börse - Optionsschein: Innerer Wert
Börse - Optionsschein: Moneyness
Börse - Optionsschein: Aufgeld / Agio
Börse - Optionsschein: Hebel / Hebelwirkung
Börse - Optionsschein: historische / implizite Volatilität
Börse - Optionsschein: Totalverlustwahrscheinlichkeit
Börse - Optionsschein: Bewertungsniveau
Börse - Optionsschein: Ertragsgleichheit
Börse - Optionsschein: Transaktionskosten Move
Börse - Optionsschein: Break Even Kurs
Börse - Optionsschein: Zeitwert
Börse - Optionsschein: Spread Move
Börse - Optionsschein: Zeitwert Move
Börse - Optionsschein: Hold-Break-Even
Börse - Optionsschein: Sensitivität / Kennzahl Theta
Börse - Optionsschein: Sensitivität / Kennzahl Omega
Börse - Optionsschein: Sensitivität / Kennzahl Delta
Börse - Optionsschein: Sensitivität / Kennzahl Rho
Börse - Optionsschein: Sensitivität / Kennzahl Gamma
Börse - Optionsschein: Sensitivität / Kennzahl Vega

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also wenn es um Optionsscheine geht sollte man große Vorsicht walten lassen.

Optionen (oder alles was in die Gruppe von Optionsgeschäften gehört) sind eine extrem risikoreiche Anlageform. Generell gilt natürlich, dass Anlagen die hohe Renditen haben auch höheres Risiko in sich tragen. Das ist ein eisernes Gesetz des Finanzmarktes und kann nicht umgangen werden. Alle die versprechen hohe Renditen mit geringem oder unüblichen hohem Risiko erwirtschaften zu können sind Quacksalber.

Bei Optionsgeschäften gilt generell entweder top oder flopp. Entweder man setzt auf die richtige Option, also zum Beispiel auf einen steigenden DAX - Wert, dann erwirtschaftet man eine hohe Rendite, oder man setzt auf die falsche und die Option verfällt. Man erhält in diesem Fall kein Geld. Der eingesetzte Betrag ist dann weg.

Deswegen sollten Option immer nur als kleiner Teil eines gesamten Portfolios geführt werden. Das gesamte Risiko ist immer den Präferenzen beziehungsweise dem Risikoprofil der jeweiligen Person anzupassen. Alle die das weiter interessiert können sich ja mal mit der Portfolio Theorie auseinandersetzen.

Benutzeravatar

» suissefinance » Beiträge: 71 » Talkpoints: 58,59 »



Optionsscheine finde ich recht undurchsichtig, da noch der Volatilitätsfaktor und Zinsfaktor hinzukommt. Somit kann ich nicht eindeutig feststellen, wie stark der Kursanstieg zum Basiswert ist. Muss also immer die Begebenheiten hinnehmen, die die ´Kursentwicklung des Optionsscheines zum Basiswert einnimmt. Deswegen ziehe ich Turbozertifikate vor, da sie die Kursentwicklung zum Basiswert 1 zu 1 mitmachen.

Nachteil der Turbozertifikate ist deren Zerschlagungspotential. Wird deren Basis berührt oder unterschritten, so Verfällt das Turbozertifikat wertlos. Dieses Problem besteht beim Optionsschein nicht. Dafür nimmt der Optionsschein auch nicht 1 zu 1 an der Kursentwicklung zum Basiswert teil. Interessante Optionsscheinvariante ist noch der Diskountoptionsschein, wo die Wahrscheinlichkeit einer Gewinnerzielung deutlich höher ist, wie bei den gewöhnlichen Optionsscheinen.

Allerdings sind sie meist Gedeckelt, so dass es nur ein maximalen Höchstbetrag gibt, im Gegensatz zu den gewöhnlichen Optionsscheinen, die unbegrenzt an einer Kurssteigerung des Basiswertes teilhaben.

» laskall » Beiträge: 129 » Talkpoints: 0,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei Optionen kommen noch viel mehr Faktoren hinzu, die den Wert der Option beeinflussen, aber diese betreffen vor allem den Wert der Option. Ich finde, in diesem Thread wird vollkommen außer Acht gelassen, dass Optionen NICHT nur für Spekulation ausgestaltet worden sind, man kann mit Ihnen genauso Arbitragegelegenheiten ausnutzen oder Hedging betreiben und damit sein Risiko minimieren. Den Zinsfaktor hast du bei jeglichen Anlagemöglichkeiten in den meisten Papieren als preisbeeinflussenden Faktor.

» Xelluloid » Beiträge: 119 » Talkpoints: -1,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^