Schwerbehinderte, die denken sie wären was Besonderes

vom 04.01.2009, 15:37 Uhr

Ich habe jemanden im sehr weiten Bekanntenkreis, der auch einen Schwerbehindertenausweis besitzt und diesen immer wieder als Argument nutzt, um sich vor unangenehmen Dingen zu drücken. Bei ihm ist es so, dass er sagt, dass er aufgrund seines Asthmas und einem anderen Lungenleiden nicht arbeiten gehen könnte und mittlerweile auch berentet ist. Nicht einmal eine kleine Tätigkeit im Büro ist möglich.

Andererseits kann er immer sehr gut mithalten, wenn andere etwas unternehmen und er auch dabei ist. Ein gemeinsamer Bekannter wohnt im Dachgeschoss eines mehrstöckigen Hauses ohne Fahrstuhl. Für den besagten Typen ist es dennoch kein Problem, diese ganzen Stufen in den vierten Stock zu bewältigen und das ebenso schnell wie alle anderen.

Dieses Verhalten kann ich nicht nachvollziehen, da er im Privatbereich immer alles gut bewältigen kann, sobald er aber etwas haben will, seinen Behinderungsgrad vorschiebt.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich will ja jetzt diese Leute, die aufgrund einer Behinderung einen Ausweis haben und sich so benehmen nicht in Schutz nehmen. Aber ich denke, dass so ein Verhalten nicht nur auf die Behinderung zurückzuführen ist. Diese Leute glauben auch nicht was Besseres zu sein, sondern sie sind einfach unglücklich und sie wollen die volle Aufmerksamkeit. Egal, ob diese Aufmerksamkeit negativ oder positiv ist. Wenn sie sich im Bus aufregen, dann wird sich mit ihnen beschäftigt. Manche Leute sehen das dann nicht ganz so eng und begegnen ihnen trotzdem höflich und mit Verständnis und andre reagieren sauer. In beiden Fällen hat dieser Mensch für ein paar Sekunden die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt.

Wenn mir solche Leute im Bus oder im Alltag begegnen, die meinen, aufgrund einer Behinderung Sonderstatus zu genießen, den begegne ich trotzdem höflich. Meist merkt man dann, dass auch diese Leute nett sein können. Eine Behinderung, egal welcher Art ist immer eine Einschränkung. Besonders, wenn man diese Behinderung durch einen Ausweis anerkannt bekommen hat, wird es sich nicht um eine Bagatelle handeln. Deswegen tun mir diese Leute auch leid und ich denke, dass man ihnen auch höflich begegnen kann, auch wenn man sich ärgert. Ein Gespräch mit diesen Leuten wirkt manchmal Wunder und sie sind dann auch nicht mehr so aggressiv . Versucht es doch einmal.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Also ich denke Schwerbehinderte die diesen Platz am nötogsten haben, sind meistens nicht in der Lage auf ihr Recht zu pochen. Diejenigen die dermaßen rumpöbeln, haben ihren Schwerbehindertenausweis wahrscheinlich nach jahrelangem Papierkrieg erst bewilligt bekommen einzig um solche Privilegien zu haben.

Meine Oma hat auch einen Schwerbehindertenausweis, mit dem sie normalerweise sogar Bus fahren dürfte umsonst. Aber meine Oma ist alles andere als das was man sich unter "schwerbehindert" vorstellt, sie hat ihn bekommen weil sie Krebs hatte und ihr die äußeren Schamlippen entfernt wurden und sie mehrere altersbedingte Krankheiten hat.

Jedoch würde meine Oma wahrscheinlich sich lieber die Beine abschneiden als in einen Bus zu steigen und vor allen Leuten kund zu geben dass sie schwerbehindert ist und sie auf dem Platz sitzen will, mal abgesehen davon dass sie nie Bus fährt.

Solche Leute haben keinen Anstand und ehrlich gesagt hätte ich an deiner Stelle einfach über den Mann hinweggesehen. Den ein Schwerbehinderter wie er brauch doch bestimmt auch eine Begleitperson um sich fortbewegen zu dürfen oder? :lol:

» LikeDiamonds » Beiträge: 94 » Talkpoints: 3,24 »



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