Kinderspielzeug - Straßenmalkreide

vom 25.03.2009, 23:13 Uhr

Hallo!

Wir haben früher als Kind immer mit normaler Kreide die Straße bzw. die Bürgersteige voll gemalt. Wenn keine Kreide vorhanden, dann wurden alte Blumentöpfte zerscheppert und aus dem Ton wurde dann Malkreide. Wir wohnten in einer Spielstraße und da konnten wir auch nach herzenslust die Straße vollmalen. Keiner hat sich aufgeregt oder mit einem gemotzt, weil man die Bürgersteige vor dem Nachbarhaus vollgemalt hat oder die Garageneinfachrt vom Nachbarn.

Heute, wo es richtige Straßenmalkreide gibt, werden die Kinder (zumindest hier in der Gegend) blöd angemacht, wenn sie mit der Kreide vor dem Mietshaus oder auf dem Bürgersteig des Nachbarn malen.

Dürfen eure Kinder mit Straßenmalkreide nach draussen und regen sich da auch die Nachbarn auf? Wie habt ihr das früher gemacht? Habt ihr die Straße auch vollgemalt? Durftet ihr das, ohne dass sich die Nachbarn aufgeregt haben? Warum beschweren sich die Nachbarn heute eher als früher? oder ist es bei euch anders?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bei uns ist das eigentlich ohnehin kein Problem: hier wohnen fast alle im eigenen Haus, wo sich die Kinder schon mal austoben könnten. Aber auch wenn die Kinder mal den Bürgersteig vor dem Nachbarhaus bemalen sagt keiner etwas, weil diese Gemälde ja ohnehin durch die nächste Feuchtigkeit beseitigt werden.

Ich könnte Aufregung ja verstehen, wenn die Kinder die Häuserwände beschmieren oder etwas ungehöriges malen oder schreiben. Ersteres ist uns schon passiert: meine Nichte hat auf dem überdachten Hof eine Wand bemalt, was wir nicht einfach wieder wegbekommen haben. Allerdings war es nur ein rotes Herz, also erträglich. Letzteres ist bei uns noch nie vorgekommen. Entweder wird einfach nur gemalt oder es wird eine Rennstrecke ein Spielplan gezeichnet, also nichts was irgendwie Aufregung verursachen könnte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich wohne zum Glück in einem Zwei(einhalb)-Familien-Haus und unsere Nachbarn hatten als wir klein waren, auch kleine Kinder, so dass sich soweiso nie jemand über unsere Malereien beschwert hat, wenn wir den Hof vollgekritzelt haben. Wenn heute meine Patentöchter die Steine verzieren regen sich auch weder meine Mutter noch unsere Nachbarin darüber auf, sondern loben die Zwerge sogar oft für ihre Kunstwerke.

Wir hatten nur auf der anderen Straßenseite einen Nachbarn, der hat immer geschimpft, wenn wir auf die Straße oder den Bürgersteig gemalt haben. Diesen Mann hat aber eigentlich niemand wirklich ernst genommen, nicht mal wir Kinder, denn der hat immer nur geschrien und gekeift. (Einmal wollte er unsere Eltern anzeigen, weil wir mit Wasserbomben den Bürgersteig vor seinem Haus nass gemacht hatten.) Abgesehen von diesem seltsamen Kauz fanden es auch die anderen Nachbarn nie tragisch, wenn wir mit Kreide gemalt haben. Insofern hatten wir wirklich Glück mit unserer Nachbarschaft

Ich weiß auch nicht, weshalb man wegen so etwas Theater machen muss. Ich kann ja verstehen, wenn man das Gekritzel kleiner Kinder vielleicht nicht schön findet, aber beim nächsten Regen ist das Gemälde doch wieder verschwunden. Gut, dann kommt vielleicht ein anderes, aber es ist ja keine Sachbeschädigung, wie etwa Graffities.

Und außerdem bin ich der Auffassung, dass man sich freuen sollte, wenn Kinder sich selbstständig und kreativ beschäftigen, anstatt einfach durch die Gegend zu laufen, rumzuhängen, Sachen kaputt zu machen oder Leute zu beschimpfen. Denn leider beobachte ich das auch bei Kindern im Grundschulalter viel zu oft, dass diese sich damit die Zeit vertreiben. Da hab ich doch lieber Kreide auf dem Bürgersteig vor meinem Haus! Und ich persönlich finde auch, dass Kinderzeichnungen einen ganz eigenen Charme haben, aber das ist wohl Ansichtssache.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich durfte als Kind nicht die Strasse mit der bunten tollen Malkreide bemalen. Ich bin 1977 geboren und die ganze Strasse wo ich lebte war spiessig drauf. Mein Vater hat es mir auch nicht erlaubt. Das Nachbarmädchen ist zu uns zum malen geschlichen bis mein Vater es gesehen hat. Mein Vater hat sie ausgezankt und gemeint sie solle daheim malen. Das Mädchen sagte ihm, dass es daheim nicht darf. Also bei uns war es in der ganzen Strasse verboten. Niemand wollte es. Weder das eigene Kind durfte malen noch die anderen Kinder.

Ich als Mutter habe immer diese bunte Kreide daheim. Hier haben wir seit 2006 unser eigenes Haus und wir wohnen in einer Spielstrasse und lauter kinderfreundliche Leute wohnen um uns herum. Wir haben auch kinderlose Paare bzw. Leute die große Kinder haben. Aber die stört es nicht. Verstehe die Aufregung sowieso nicht. Wird doch nur auf dem Boden gemalt und so oft wie es hier regnet, dass spült der Regen doch wieder weg.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Straßenmalkreide war auch eines der absolut bevorzugten Spielsachen in meiner Kindheit. Wir hatten einen recht großen Platz vor der Haustür, wo wir Kinder Hüpfspiele, Bilder und kilometerweit Straßen und Parcours für Fahrräder, Rollschuhe oder Skateboards aufgemalt haben. Fußballtore wurden markiert und Spielfelder für zum Beispiel Brennball wurden aufgezeichnet.

Beschwert hat sich von den Nachbarn nie jemand. Die Leute haben sich höchstens gefreut, dass die Kinder so kreativ bei der Sache waren. Ich glaube, heutzutage ist es schon so verbreitet, dass Kinder weniger draußen spielen, dass viele Leute es schon gar nicht mehr gewohnt sind, vor dem Haus Kinder zu sehen oder zu hören, dass sie dann oft schon als Belästigung empfunden werden. Die Kinder selbst und oft auch alles, was dazugehört. Sei es das eben abgestellte Fahrrad, Spielzeug, das an der Seite liegt oder eben auch die bunten Straßenbilder. Das finde ich sehr schade, denn damit wird den Kindern ein guter Teil Freiraum und Kreativität genommen, die sie sonst immer ganz selbstverständlich ausgelebt haben.

Und diese Kreidezeichnungen sind ja nicht für die Ewigkeit. Spätestens nach dem nächsten Regen ist die "Straßentafel" wieder gereinigt und bereit zum neuen "Beschriften". Ganz ehrlich, mir ist es um Längen lieber, ich steige auf der Straße über bunte Kreidebilder, als dass ich tonnenweise Müll aus dem Gebüsch klauben muß.

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» felis.silvestris » Beiträge: 642 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Ich bin auf dem Land aufgewachsen und wir haben auch sehr gerne mit Kreide auf die Straße gemalt. Allerdings hatten wir nie richtige bunte Straßenmalkreide. Wir haben meisten irgendwelche Steine genommen, mit denen mal malen konnte. Oder wir haben ganz normale weiße Kreide gehabt.

Wir haben meistens den ganzen Fahrradweg vor dem Haus bemalt. Erst haben wir immer nur in der Einfahrt gemalt, aber später reichte das nicht mehr und wir haben den Platz vergrößert. Oft haben wir einfach nur Figuren und Tiere gemalt, aber manchmal haben wir uns auch Hüpfkästchen aufgemalt und damit gespielt.

Beschwert hat sie damals nie jemand, es hat auch keinen interessiert. Denn es war ja auf dem Land und nach ein paar Tagen oder einem ordentlichen Regenschauer, war das Gemalte wieder weg. Ich denke, dass es in der Stadt schon schwerer ist und sie da sicher Leute beschweren. Aber warum, kann ich nicht verstehen. Die Leute sollten doch froh sein, dass sich die Kinder noch mit so einfachen Spielen beschäftigen und beim malen machen sie ja auch keinen Unsinn oder sind laut.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Wir wohnen in Hamburg zur Miete, unsere Häuser liegen in einer Sackgasse und die Nachbarskinder bemalen auch wie wild die Garagenplätze, oder die Gehwegplatten hinter den Häusern, wenn man in den Gemeinschaftsgarten/Hof will.

Toll finde ich es nicht immer, weil man dann die Kreide unter dem Schuhe hat, wenn sie so Nahe an der Tür gemalt haben, dass man darüber treten muss und man so den Kreidestaub mit ins Haus und in die Wohnung schleppt. Aber dass einer gemeckert hat, habe ich noch nicht gemerkt, noch nicht einmal unser Notorischer Meckerheini hat bis jetzt was gesagt, allerdings ist Malen auch pädagogisch wertvoll und wir haben hier viele Lehrer und ehemalige Lehrer wohnen, da wird schon alleine deswegen nichts gesagt.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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