Vorschulkind schläft noch im Gitterbett

vom 20.03.2009, 15:08 Uhr

Hallo,

von einer Arbeitkollegin habe ich heute eine - für mich- unfassbare Geschichte gehört! Ein Vorschulkind hat ihr heute von ihrer Familie erzählt und dabei erwähnt, dass ihr Bruder (8 Jahre alt) nun ein großes Hochbett hat. Bis jetzt hat der Bruder noch im Gitterbett (!) geschlafen und auch sie selbst (5 Jahre alt) schläft noch in ihrem Gitterbett! Ihr Vater hat vor Kurzem die beiden mittleren Stangen entfernt, sodass sie nun alleine hinein und auch wieder hinaus kann!

Die Familie ist zwar eher arm und schläft in einem Zimmer, aber finde dennoch, dass mindestens die Stangen schon lange draußen sein könnten. Zudem kann man ja die meisten Gitterbetten auch in Kinderbetten umbauen.

Für die Selbstständigkeit der Kinder finde ich diese Situation unerträglich! Und auch sonst finde ich es mehr als abnormal ein Vorschulkind und ein Schulkind noch im Gitterbett schlafen zu lassen!!
Was sagbt ihr dazu?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist ja furchtbar. Warum sperren die ihre Kinder nachts ins Gitterbett? Ich frage mich, ob sich die Kinder nicht versuchen dagegen zu wehren. Alle Kinder in diesem Alter, die ich kenne, würden einen riesen Aufstand machen. Außerdem ist mir der nächtliche Toilettengang ein Rätsel. Müssen die Armen dann laut schreien, so wie Babys, damit sie aufs Klo gehen dürfen?

Die Geldentschuldigung zählt für mich nicht. Ich nehme an, daß eine Sozialarbeiterin ein normales altersentsprechendes Bett genehmigen würde. Wenn die Familie auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist, wäre das eine Möglichkeit, um an ein Bett zu kommen. Meiner Meinung nach ist es einfach Bequemlichkeit, welche die Eltern an den Tag legen. Bei der Erziehung und der Sorgfaltspflicht, hat das aber nichts zu suchen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hmm, also mich wundert eher das die Kinder nicht aus den Betten klettern, das machen doch schon 2 jährige, zumindest einige.

Geldentschuldigung find ich auch daher geholt, denn die meisten Gitterbetten sind doch mittlerweile eh so konzipiert das man sie zu einem Kleinkinderbett ohne Stangen umbauen kann, abgesehen davon wenn man sich kein neues Bett leisten kann, die zwei Stangen kann man ja trotzdem rausnehmen.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wehren sich die Kinder nicht dagegen? Das wäre meine erste Frage an die Eltern. Wenn nicht kann ich mir vorstellen, dass es bei den Kindern durchaus so gewollt ist. Sie kennen nichts anderes und es ist in gewisser Hinsicht sowohl ein Abenteuer-Bett, etwas besonderes - was sie nicht per se mit "Gefangenschaft" assoziieren müssen - als auch eben eine Höhle, die Geborgenheit vermittelt. Eine Decke drüber und es kann kuschelig als Spielhöhle, Tunnel, Kino etc. dienen.

Ich würde also zuerst die Kinder nach ihrem Gefühl und Wunsch fragen, bevor ich die Hände über dem Kopf zusammenschlage. Ich selber habe jedenfalls glaube ich auch bis ich 5 war in einer Art Gitterbettchen geschlafen - es war eher ein Kastenbett - und trage keine seelischen Schäden davon. :D

» MarciaBaila » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Ich sehe da erst mal nichts verwerfliches dran, wenn die Kinder lange im Gitterbett schlafen und ich würde da auch erst mal die Eltern fragen und mich von der Situation selber überzeugen, ehe ich da negativ drüber denken würde.

Manche Kinder fühlen sich einfach sicherer und geborgener, wenn sie im Gitterbett schlafen und manche sind eben schon mit 1 1/2 soweit, dass sie im großen Bett schlafen. Jede Entwicklung geht eben anders und man muss sich da nach dem jeweiligen Kind richten.

Da die Geschichte ja auch von einem Vorschulkind erzählt wurde und dann auch noch wieder weitergegeben wurde, würde ich erst mal daran denken, dass dieses Vorschulkind auch eine gewisse Phantasie hat und vielleicht nicht alles so stimmt, wie sie es erzählt. Die Phantasie von Kindern ist manchmal wirklich sehr groß .

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Was soll denn daran schlimm sein? Mein Sohn ist dreieinhalb Jahre alt und schläft noch in seinem Gitterbettchen. Das Bett selbst ist groß genug und die mittleren Stangen kann mein Sohn selbst entfernen. Tut er aber nicht.

Vor einigen Monaten haben wir das Bett "umgebaut", das heißt die Gitterseiten ganz entfernt. Ich hatte eher mit einer positiven Reaktion meines Sohnes darauf gerechnet, von wegen " Jetzt bin ich schon groß und kann ich einem Bett für große Jungs schlafen ...!"

Aber nichts da! Mein Sohn hat völlig anders reagiert, als ich vermutet habe. Er hat geweint und wollte seine Gitter wieder haben. Fakt ist, dass er sich in seinem Bettchen so wirklich wohl und geborgen fühlt. Was also spricht dagegen, dass er weiterhin mit Gittern schläft? Er kann ja selbständig hinausklettern und ist nicht gefangen.

Ich denke mal die Gitter - behängt mit Spieluhr und eine Stoffschlange von Ikea schaffen eine Art von Behaglichkeit, die mit einem Himmelbett mit geschlossenen Seiten verglichen werden kann.

» drummergirl » Beiträge: 359 » Talkpoints: 29,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die meisten Gitterbetten sind ca. 1,40 m lang. Für einen nicht allzu großen Achtjährigen also mehr als genug Platz und erst recht für eine Fünfjährige. Dass das Gitterbett durchaus von den Kindern gewollt sein kann, wurde ja auch schon mehrfach erläutert. Also abnormal finde ich das Ganze nun auch nicht, wenn durchaus gewöhnungsbedürftig. Aber ohnehin ist ja jedes Kind einzigartig: mein Sohn wollte erst mit 2 Jahren ins Juniorbett und erst mit 4 1/4 wollte er großes Bett.

Übrigens wäre ich auch etwas vorsichtig damit, die Aussagen eines Vorschulkindes für bare Münze zu nehmen. Auch wenn mit Sicherheit ein wahrer Kern an den Erzählungen ist, ich kenne auch mehr als ein Mädchen, die wissen, wie sie sich mit solchen Erzählungen Aufmerksamkeit verschaffen können.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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