Angst: Folgeschwangerschaft nach stiller Geburt (Totgeburt)

vom 16.03.2009, 14:49 Uhr

Hallo,

am 4. März 2008 kam unser Sohn in der 39. Schwangerschaftswoche still zur Welt. Er war mit einem Gewicht von 2440g und 48 cm sehr zierlich für diese Schwangerschaftswoche, deswegen vermuteten die Ärzte als Ursache für seinen Tod eine Plazentainsuffizienz (aufgrund einer Präeklampsie), die allerdings von meiner damaligen Frauenärztin nicht entdeckt wurde, obwohl es mehrere Anzeichen dafür gab.

Nach nur vier Monaten wurde ich wieder schwanger und bin jetzt in der 35. Schwangerschaftswoche. Diese Schwangerschaft verlief bisher ohne Probleme. Ich muss regelmäßig zur Doppler- und Biometriekontrolle in die Universitäts-Frauenklinik, werde wöchentlich bei meiner Frauenärztin untersucht (CTG-Überwachung, Ultraschall, usw.) und der Kleine entwickelt sich prima. Ab der 36. Schwangerschaftswoche muss ich sogar zweimal wöchentlich zu meiner Frauenärztin. Bei der letzten großen Untersuchung in der 34. Schwangerschaftswoche wog er bereits ca. 2267g und war ca. 44,66 cm groß. Obwohl sich der Kleine so gut entwickelt und fleißig strampelt habe ich von Tag zu Tag immer mehr Angst, dass in den letzten Wochen noch etwas passieren könnte. :( Ich leide wirklich sehr unter dieser Angst. Deswegen haben wir zusammen mit den Ärzten in der Klinik beschlossen, dass die Geburt in der 40. Schwangerschaftswoche, also bei 39+0, künstlich eingeleitet wird. Das wäre übrigens der 16. April. Die Zeit will aber einfach nicht vergehen. Ich sitze hier und versuche mich abzulenken, aber es funktioniert nicht. Ich hoffe so sehr, dass die Wehen Anfang April von ganz alleine einsetzen werden.

Habt ihr vielleicht Ähnliches erlebt? Wie seid ihr mit der Angst in einer Folgeschwangerschaft nach einer Tot- oder Fehlgeburt umgegangen? Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich, wie ich mich ablenken könnte?

» Flamboyant » Beiträge: 21 » Talkpoints: -0,02 »



Ich war zwar nie in der Situation ein Baby verloren zu haben und kann dir deswegen keine wirklichen Tipps geben, aber mich hat deine Geschichte sehr berührt und so wollte ich dir zumindest eine Antwort schicken! :)

Habt ihr denn schon alle Vorbereitungen für euren Zwerg getroffen? Vielleicht würde es dich ablenken, wenn du das Zimmer fertig einrichtest oder noch die letzten Besorgungen machst? Sind schon Kleider gekauft, usw.?

Ich habe in den letzten Tagen vor dem Geburtstermin auch viele kleine Erledigungen getätigt, so war ich beschäftigt und konnte nicht die ganze Zeit darüber nachgrübeln, ob es denn auch bald losgeht. Das ist zwar ein anderer Grund als bei dir, aber Ablenkung habe ich dennoch gebraucht.

Auch eine gute Ablenkung wäre es doch sicher, noch einmal alle Freunde und Bekannten zu treffen. Denn direkt nach der Geburt werdet ihr sicher ausreichend beschäftigt sein. :wink:

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo!

Das du schon ein Kind verloren hast, tut mir sehr leid. Wolltest du denn direkt danach wieder schwanger werden oder war das eher ein "Missgeschick" ? Ich stelle es mir wirklich tragisch vor, wenn man ein Kind so plötzlich verliert. Konntest du denn den Verlust einigermaßen verarbeiten? Und fühlst du dich schon bereit für eine neue Schwangerschaft?

Ich denke, dass du dich selbst beruhigen solltest. Du gehts regelmäßig zum Frauenarzt und in die Frauenklinik, dort wurde bisher kein Zeichen dafür gefunden, dass dieses mal wieder etwas schief gehen könnte. Du wirst wirklich gut von den Ärzten betreut und sie passen auf dich und dein Kind auf. Vielleicht würde es dir ja auch helfen, wenn du mit einem Psychologen über deine Sorgen und Ängste sprechen kannst. Es gibt ja vielleicht auch spezielle Selbsthilfegruppen, wo noch mehr Frauen sind, denen es ähnlich geht wie dir.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo Flamboyant.

Ich muss ehrlich sagen, ich verstehe deine Ängste und Gefühle in dieser Situation. Zwar habe ich das selbst noch nicht erlebt, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, erst ein Kind zu verlieren und anschließend darum zu bangen, dass es danach keine Komplikationen gibt. Dass dir so etwas passiert ist, tut mir wirklich Leid.

Du hast geschrieben, dass sich das Kind laut den Ärzten prächtig entwickelt und scheinbar alles in Ordnung ist. Von dem Standpunkt aus betrachtet, halte ich es für unwahrscheinlich, dass ein solches Unglück erneut passiert und du solltest dich eher auf die Geburt deines Kindes freuen, anstatt dich zu fürchten.

Wie meine Vorredner schon meinten, ist es vielleicht eine gute Idee zu versuchen, die Gedanken zu verdrängen und dich mit etwas, was dir Spaß und Freude macht zu beschäftigen. Du solltest dich entspannen und nicht unnötig stressen. Vielleicht kannst du noch ein paar Vorbereitungen für das Kind treffen oder ein paar ruhige Tage an einem schönen Ort mit deinem Mann verbringen.

P.S.: Wird das Kind ein Junge oder ein Mädchen?

» Goldenboss » Beiträge: 396 » Talkpoints: -6,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ja, die Folgeschwangerschaft war geplant. Ich hatte zwar nicht damit gerechnet, dass es so schnell wieder klappt, aber die Freude darüber war sehr groß. Erst durch die neue Schwangerschaft konnte ich mit der Trauer um unseren Sohn besser umgehen.

Wir wohnen in einer Kleinstadt und Selbsthilfegruppen gibt es hier in meiner näheren Umgebung leider nicht. Es gibt aber spezielle Internetforen für die sogenannten Sternenkinder. Mir hat es damals sehr geholfen dort mit anderen Betroffenen zu reden. Einige Frauen konnte ich sogar persönlich kennenlernen.

Alle Vorbereitungen sind bereits getroffen. Damit kann ich mich leider auch nicht mehr ablenken. Der Kleine muss nur noch kommen. :roll:

Ich (bzw. wir) haben sogar schon darüber gesprochen die Wehen Anfang April, wenn ich mindestens in der 38. Schwangerschaftswoche bin, ein wenig zu provozieren. Himbeerblättertee soll ja die Durchblutung im Dammbereich fördern und die Verdauung anregen.

» Flamboyant » Beiträge: 21 » Talkpoints: -0,02 »


Hallo!

Ich kann deine Angst durchaus verstehen. eine Freundin von mir hat das gleiche vor 20 Jahren auch durchgemacht. sie ist auch sofort (nach Anraten der Ärzte) wieder schwanger geworden. sie konnte dadurch auch die Trauer besser verarbeiten.

Ich kann dir nur raten, dicvh einfachnciht verrückt zu machen. Die Ärzte wissen jetzt, worauf sie bei dir besonders achten müssen damit es dem Kind gut geht und vor allem auch dir gut geht. Versuche dich abzulenken und denke zwar an dein verstorbenes Kind, aber denke auch daran, dass dein Sohn nicht gewollt hätte, dass du dir Sorgen machst. Er wird immer in deinem Herzen bleiben.

Deine Angst, dass auch mit dem jetzigen Kind was nciht stimmen kann ist verständlich. Je mehr du dich aber verrückt machst, desto mehr belastet es aber auch das Kind und natürlich auch dich. Kopf hoch. Es wird schon.

Ich wünsche dir alles Glück auf der Welt und eine leichte Geburt. Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut geht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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