Ende eines Vermisstenfalles - die Waldfrau

vom 02.03.2009, 11:13 Uhr

Äußerst skurril endete im Januar 2009 der Fall einer heute 52-jährigen Brandenburgerin, die 12 Jahre als vermisst galt. Ein Spaziergänger hatte die zuständige Polizei darauf hingewiesen, dass sich eine Frau in einem Waldstück aufhalte. Bei den folgenden Ermittlungen wurde bekannt, dass es sich um eine deutsche aus Brandenburg stammende Frau handelt, die im Februar 1997 vermisst gemeldet wurde. Sie verließ damals ihre Familie, unter anderem zwei erwachsene Kinder.

Seit dem Februar 2008 lebte die Frau in einem sehr primitiven Unterschlupf in Bollingen (bei Bern). Ein dünner Schlafsack, einige Planen als Abdeckung, Beutel für Hundekot als Toilette um eine kleine Beschreibung zu geben. Trotzdem hatten Polizisten, die mit der Frau sprachen, den Einruck, dass sie in körperlich guter Verfassung sei. Mit diesem Ausgang hatte wohl niemand mehr gerechnet – Familienmitglieder nahmen an, sie sei tot.

Den Unterschlupf hat die Frau inzwischen auch verlassen und obwohl ihr die mediale Aufmerksamkeit gar nicht recht ist, hatte sie bei der Poizei einige Ausagen gemacht. So gab sie an, mehrere Jahre in den Wäldern der Staaten Italien, Frankreich und der Schweiz gelebt zu haben. In den Wald zog es die Frau Vermutungen zufolge, da auch ihr Vater Förster war. Ernährt hat sich die Waldfrau nach eigenen Angaben „mit Gottes Hilfe“. So wurde sie zum Teil von Einwohnern Bolligens mit Lebensmitteln versorgt, aber auch an der Autobahnraststätte in der Nähe wurde ihr schon mal etwas zugesteckt. Mehr Details ihrer Überlebenskünste gab sie aber nicht preis.

Nach ihrer Entdeckung und dem ersten Treffen mit der jüngeren Schwester, teilte die Waldfrau mit, dass ihre Mission nun beendet sei – auch hier kein weiterer Kommentar – und dass sie nun wieder zurück nach Deutschland gehen. Dort freue sie sich darauf auch mal wieder ein Theater oder eine Galerie besuchen zu können.

Ein paar Bilder findet Ihr hier.

Ich finde den Fall sehr interessant: was kann einen Menschen dazu treiben, sich so lange so weit zurückzuziehen? Vielleicht gibt es dazu ja bald von der Frau selbst Aufklärung.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!

Ich finde es schon ganz schön heftig, dass die Frau über Jahre im Wald lebte und sich nicht einmalbei ihrer Familie gemeldet hat. Da frage ich mich auch, was in dieser Frau vorgangen sein muss. Vielleicht gab es ja einen Streit in der Familie, von dem die Öffendlichkeit bisher nichts mitbekommen hat.

Ich muss sagen, dass ich mich doch etwas erschrocken habe, als ich das Foto der Frau gesehen habe. Sie ist wirklich recht blass und sieht verwahrlost aus. Aber was will man erwarten, wenn diese Frau Jahre lang im Wald gelebt hat. Sie muss doch sicher auch des Öfteren mal krank gewesen sein und wo ist sie duschen gegangen? Da sind noch einige Fragen offen, wo ich wirklich neugierig wäre, mehr darüber zu erfahren.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:wo ist sie duschen gegangen?

Das wäre meine letzte Frage, denn (tägliches) Duschen oder Baden sind nun nicht unbedingt überlebensnotwendig. Wenn die Frau an der Autobahnraststätte etwas zu bekam, hat sich dort vielleicht auch gewaschen!? Außerdem kann man das im Sommer sicher gut auch in Seen oder Flüssen tun.

Ob die Frau blass aussieht kann man wohl eher beurteilen, wenn man sie vor ihrer Odyssee kennt. Und verwahrlost finde ich sie nicht, sie besser aus als manch Spezi, der täglich hinter dem Supermarkt zu finden ist.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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