Was darf Gesundheit kosten?

vom 23.02.2009, 12:01 Uhr

Hallo!

Die beiden Threads hier haben mich schon zum Nachdenken gebracht.ZahnOPs unter vollnarkose - Kasse zahlt nicht mehr!1/2 jährliche Frauenarzttermin - Was zahlt die Kasse ?

Was darf oder besser gesagt, was kann dem Menschen zugemutet werden wenn ihm seine Gesundheit wichtig ist? Die Krankenkassenbeiträge sind ja nicht grade günstig und immer wieder werden Leistungen gestrichen und der Patient wird zur Kass3e gebeten. Erst 10 Euro pro Quartal für die Krankenkassen. Und bei Zahnarztterminen noch mal 10 Euro pro Quartal extra. Manches wird nicht mehr auf Kassenrezept verschrieben und die Rezeptgebühren sind auch nicht ohne. Manche Untersuchungen müssen aus eigener Tasche bezahlt werden und das geht ins Geld. Zusätzlich zu den Krankenkassenbeiträge.

Ich persönlich gehe schon deswegen nur noch zum Arzt, wenn es gar nicht mehr anders geht. Erkältungen können aber dadurch verschleppt werden, was weder für die Krankenkassen preisgünstig wird, noch für die Gesundheit des Patienten.

Das Rentenalter wird ständig angehoben und der Staat möchte, dass man lange arbeitsfähig bleibt. Viele lönnen sich aber die ganzen Zusatzkosten nicht leisten, auch wenn ihnen die Gesundheit mehr als wichtig ist. Ich muss für meine Asthmamedikamente im Quartal 50 Euro dazu zahlen. Anfangs, als ich die Medikamente bekam, waren es grade mal 15 Euro.

Beim Zahnarzt ist es mittlerweile so, dass die normale Zahnsteinentfernung nur noch einmal im Jahr weggemacht wird. Selbst, wenn man Paradontosepatient ist, muss man für die Paradontosebehandlung auch zuzahlen. Wenn man es nicht macht, dann verliert man irgendwann die Zähne und dann zahlt die Kasse komischerweise wieder was dabei. Aber wenn man es nicht soweit kommen lassen will, dann wird man zur Kasse gebeten.

Ich persönlich verstehe die Gesundheitsreform nicht. Anstatt, dass die Kassend ie Vorsorge übernehmen und alle Leistungen auch bezahlen, zahlen sie lieber für die Folgekrankheiten, die dann auch chronisch sein können. Die Arbeitsfähigkeit geht dadurch verloren und der Staat muss draufzahlen. Was ist das für eone Logik?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Man könnte die Frage auch anders stellen: Was MUSS Gesundheit kosten?

Ich weiss wohl, dass viele in unserem Land in dieser Hinsicht sehr verwöhnt sind und die meistens Menschen sich die lezten 40 Jahre keine Gedanken darüber gemacht haben, was ihre Behandlung die Krankenkassen kosten und wer das eigentlich behzahlt, wenn sie das 5. Mal die Woche wegen Unwohlsein das Wartezimmer blockieren. Es war absehbar, dass die Krankenkassen diese Belastung nicht nochmal 40 Jahre tragen können. Und dass ein Arztbesuch jetzt pro Quartal 10 Euro kostet, finde ich sehr gut und vor allen Dingen aber auch unumgänglich.

Mir ist wohl klar, dass das sehr viel Geld ist für Familien/Menschen, die eh schon wenig haben, aber deshalb ist es eben trotzdem nicht zu umgehen. Wenn Geld fehlt, dann muss es wieder in die Kasse und davon ist ja weder der Staat verschont noch die Krankenkassen. Es GEHT eben nicht anders.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo Sippschaft,

sicherlich hast du auf der einen Seite recht, auf der anderen verstehe ich das ganze aber dennoch nicht. Klar, die Kassen sind leer und müssen gefüllt werden, beziehungsweise die Ärzte erhalten nicht mehr so viel Geld wie zuvor. Wie kann es jedoch sein, dass jeder einen Preis erheben kann wie er gerade lustig ist? Das ist nämlich hier der Fall. Der eine Frauenarzt möchte für die Ultraschalluntersuchung 30 Euro, der andere 90 Euro, was immerhin 200% mehr sind. Sowas kann dann wohl auch nicht das richtige sein, denn wenn dann sollte es hierfür einen Preiskatalog geben! Im Moment ist es nämlich so, dass man eben nicht mehr zwingend zum "Besten" Arzt geht oder zum Arzt seines Vertrauens, sondern eben auf den Preis schaut, weil es der Gelbeutel eben nicht anders zulässt.

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Noch gibt es ja bei den GKV einige Unterschiede, wenn auch der inzwischen der Beitragssatz einheitlich ist und auch 95 % der zu erbringenden Leistungen.

So kann man sich beispielsweise bei vielen Krankenkassen in Hausarztprogramme einschreiben und so schon mal sparen. Zusätzlich bieten einige Kassen Bonusmodelle bei denen der Patient für gesundheits-förderliches Verhalten mit Bargeld belohnt wird. Für einige Krankenkassen gilt dies auch für kostenlos familienversicherte Mitglieder. Hier kann man durchaus sparen, man muss sich halt schlau machen.

Ansonsten stimme ich Sippschaft durchaus zu: wie viel muss denn Gesundheit kosten damit Patient diese wirklich zu schätzen weiß? Im Prinzip haben wir Deutschen durchaus noch ein gut funktionierendes und auch recht erschwingliches Gesundheitssystem.

Gerade bei den IGeL bin ich immer sehr vorsichtig, bevor ich mir so etwas ans Bein binden lasse, informiere ich mich immer. Denn oft genug sind die nicht wirklich so nützlich wie angepriesen. Bei großen Preisunterschieden sollte man sich auch nicht scheuen mal den Grund dafür zu hinterfragen. Da Ärzte in der heutigen Zeit immer mehr auch Betriebwirtschaftler sein müssen, sollte man sie auch wie einen Dienstleistungsunternehmer betrachten und nicht länger als Götter in weiß.

Übrigens schreibe ich dies nicht als fast nur gesunde Person. Ich bin auch chronisch krank, leider gibt es für meine (recht häufige) Erkrankung kein Chronikerprogramm, durch das ich in Genuss von Boni käme. Und da mein (wirklich guter) behandelnder Facharzt so ausgelastet ist, kann ich auch nicht jedes Quartal dorthin gehen, so dass ich von der Krankenkasse nicht als Chroniker anerkannt werde. Nicht schön, aber ein Einzelschicksal, dass für ganz andere Ursachen steht. Das würde dann aber doch zu weit führen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!

ie Praxisgebühr und die Rezeptgebühr fand ich schon nervig, aber es scheinen ja immer mehr Kosten auf uns zu zukommen. Ich finde, dass es auch wirklich langsam eine Zumutung wird. Es gibt eben auch Menschen, die sich eine Ultraschalluntersuchung für 30 Euro oder mehr, dann nicht leisten können.

Ich sollte schon längst mal eine professionelle Zahnreinigung machen lassen, aber da wurden die Preise auch immer mehr erhöht und im Moment kann ich mir das nicht leisten. Ich meine, wir zahlen doch die Kassenbeiträge, damit wir abgesichert sind. Wozu braucht man dann bald noch eine Krankenkasse, wenn man sowieso immer mehr selbst zahlen muss? Die Kassen haben ihre Beiträge auch schon erhöht oder wollen sie erhöhen. Gesundheit ist wirklich teuer geworden.

Natürlich gehe ich auch nur zum Arzt, wenn ich wirklich etwas habe. Alles andere wäre mir dann auch zu teuer und auch zu blöd. Aber was machen die, die zum Bespiel chronisch Krank sind? Aber ich brauche auch meine Tabletten, die ich nehmen muss. Da muss man dann auch wieder in die Tasche greifen. Ich finde, dass das ganze Gesundheitssystem wirklich noch mal dringend überdacht werden sollte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hallo!

Bisher habe ich bei der Krankenkasse durch meine chronische Erkrankung auch immer die 10 Euro Pracisgebühr zurückbekommen, weil ich an dem Projekt teilgenommen habe. Aber eben bekomme ich ein Brief von der AOK. Darin teilen sie mir mit, dass es sehr erfolgreich gewesen ist, seit es dieses projekt gibt. Es gibt aber einen Wermutstropfen. Die 10 Euro Gebühr können die Krankenkassen ab dem Jahr 2009 nicht mehr rückerstatten. Bisher habe ich mich immer gefreut, dass dieses wenigstens erstattet wird, wenn man an so einem Programm teilnimmt. Aber selbst da wird gestrichen. Ich bin im Moment echt verärgert.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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