Thyroxin gegen Schilddrüsenunterfunktion - Erfahrungen?

vom 01.02.2009, 20:26 Uhr

Bei mir wurde vor ein paar Tagen eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt und der Arzt hat mir jetzt Thyroxin verschrieben. Durch eine Ultraschalluntersuch hat er festgestellt, dass ich an einer beginnenden Unterfunktion leide und meine Schilddrüse nur 3 cm klein wäre. Aber operiert muss ich wahrscheinlich nicht werden.

Nimmt jemand von euch Thyroxin? Ich habe im Internet ein bisschen gesucht und eher negatives dazu gefunden, anscheinend ist es nicht sehr verträglich. Eine Freundin von mir hat auch gesagt, sie hat sich überhaupt nicht gut gefühlt damit und es schließlich wieder abgesetzt. Stimmt es denn das man abnimmt, wenn man das Medikament nimmt? In einem Artikel stand, dass sogar Models Thyroxin nehmen um nicht zuzunehmen.

» josey » Beiträge: 346 » Talkpoints: 4,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



L-Thyroxin ist ganz einfach ein Schilddrüsenhormon, was lebenswichtig ist und da man es bei einer Unterfunktion der Schilddrüse nicht ausreichend produziert, muss man es eben extern zuführen. Man muss sich da nur ein wenig an die Dosierung rantasten denn wenn man es zu niedrig dosiert, dann ist der gesamte Körperstoffwechsel quasi auf Sparflamme, man nimmt zu, wird träge und ist permanent müde. Dosiert man es zu hoch, läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren, man wird hibbelig und zittrig, schwitzt und kann im schlimmsten Fall auch viel Gewicht verlieren.

Deshalb sollte das Euthyrox, bzw. L-Thyroxin eben immer richtig dosiert sein, das wirst du sicherlich auch selbst merken, ob es zu viel ist oder zu wenig. Wieviel mg hat dir denn dein Arzt verordnet? Ich würde es auf jeden Fall erst mal nehmen denn eine Schilddrüsenunterfunktion kann schon ganz schön belastend sein, gerade wenn man ständig friert und zunimmt, ohne viel zu essen und eben die ständige Müdigkeit macht vielen zu schaffen. Wenn du Probleme mit dem L-Thyroxin hast, dann kannst du auch noch mal zum Arzt gehen und es ein wenig runterdosieren lassen.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bei mir wurde vor ca. 3 Jahren die Unterfunktion (UF) diagnostiziert und ich musste daher bis jetzt täglich 50mg (eine sehr kleine Menge) L-Thyroxin zu mir nehmen. Merwürdigerweise ist die UF nun aber wieder verschwunden, obwohl zwei Ärzte meinten, dass man diese sein ganzes Leben hat. Nun nehme ich das Medikament also nicht mehr und es geht mir auch nicht anders als mit.

Ich habe sehr, sehr viel zu diesem Thema gelesen, war in etlichen Foren unterwegs, denn viele Ärzte konnten mir keine befriedigenden Antworten geben. Zusammenfassend würde ich sagen, dass es weitaus mehr Menschen gibt, die mit dem Medikament gut zurecht kommen, als solche, die es nicht tun.

Oft lassen sich Probleme auf eine falsche Einnahme (z.B.abends, ganz fatal) oder eine zu hohe oder zu niedrige Dosierung (denn die muss erst gefunden werden, was bis zu 6 Monate dauern kann) zurückführen. Ist man erst einmal richtig eingestellt, sollte es einem eigentlich ganz gut gehen.

Wichtig ist noch, dass man die Tabletten einschleicht. Dass man also zu Beginn der Therapie eine kleine Dosis zu sich nimmt , die man dann in kleinen Schritten bis zur empfohlenen Menge steigert.

Zu deinem Hinweis mit den Stars und deren Gewicht-Management: Man sollte sich ganz kurz zu Gemüte führen, dass diese Tabletten in den Hormonhaushalt des Körpers eingreifen. Das hört sich jetzt nicht weiter spektakulär an: "Uhhh, der Hormonhaushalt!". Aber wenn man bedenkt, was dieser alles steuert, würde ich mir stark überlegen, ob ich, nur um ein paar Kilos zu verlieren, alles durcheinander bringe.

Ich will jetzt keine Panik machen, daher werde ich auch keine Ausführungen über die Krankheiten machen, die mit einer längeren Überdosierung einhergehen können. Ich würde nur gerne darauf hinweisen, dass Menschen, die sich wirklich Gedanken darüber machen, L-Thyroxin in höheren Dosen zu verwenden, nur um ihren Stoffwechsel in Gang zu bringen, erst einmal schlau machen sollten, was passieren kann.

» LillyBietz » Beiträge: 131 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich weiß nun seit ein paar Jahren, dass ich eine Unterfunktion der Schilddrüse habe. Und ich nehme seitdem auch Euthyrox 50mg ein und ich muss sagen, dass ich damit super klar komme und bisher noch gar keine Probleme hatte.

Letztes Jahr wurde auch nochmal kontrolliert, ob ich richtig eingestellt bin und mit Ultraschall wurde geschaut, wie die Schilddrüse aussieht. Da war auch beides völlig in Ordnung. Ich kann dich also beruhigen, dass es da negatives gibt. Ich habe bisher keine negativen Erfahrungen mit dem Medikament gemacht.

Ich denke, dass es einfach wichtig ist, dass du dich an die Anweisungen deines Arztes hältst und dich wieder an ihn wendest, wenn dir etwas komisch vorkommt oder du dich irgendwie komisch fühlen solltest. Allerdings habe ich mich zu keinem Zeitpunkt der Einnahme komisch gefühlt und ich nehme die Tabletten nun schon über Jahre regelmäßig.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Bei mir wurde vor etwa 2,5 Jahren die Schilddrüsenunterfunktion festgestellt (hat sich durch „Hashimoto“ entwickelt). Zuvor habe ich etwa 2 Jahre an diversen Symptomen „gelitten“ (die aber niemand richtig einordnen konnte), nebenbei eine sehr heftige Gewichtszunahme. 50 Kilo, um genau zu sein, habe ich zugenommen. Anfangs war es wohl auch nur eine kleine Unterfunktion der Schilddrüse. Aber wenn man nichts tut, also keine Medikamente einnimmt, verschlimmert sich alles immer mehr und mehr, laut meine Arzt.

Überdenke also immer gut, ob du dem Rat deines Arztes Folge leisten wirst (immerhin weiß er, was er tut und verordnet, er hat immerhin Studiert!) oder ob Du nicht auf ihn hören wirst. Und bedenke: irgendwann, solltest du dich gegen die Medikamente entscheiden, könnte es dazu kommen, dass du am Ende gar kein Schilddrüsengewebe mehr hast, welches noch eigenständig arbeitet (und Gewebe, welches einmal vernarbt ist, fängt nie wieder zu arbeiten an!). Laut meinem Doc lebt man etwa noch 8 Wochen ohne Einnahme von Thyroxin ohne Schilddrüse.

Versuche erst einmal, ob du es verträgst. Ich habe die letzten Jahre L-Thyroxin von Hexal genommen (und immer super vertragen. Das Präparat ohne Jod dagegen gar nicht), ab morgen werde ich Eferox (JOD) nehmen, weil „mein Hexal“ wohl derzeit nicht Lieferbar ist. Ich weiß nur eines: seitdem ich Thyroxin nehme, bin ich wieder an nährend Menschlich. Die Zeit ohne die Hormone war im Nachhinein betrachtet wirklich schrecklich. Dazu muss ich noch sagen, ich habe mittlerweile eine heftige Unterfunktion: mein Schilddrüsen-Gewebe ist fast völlig zerstört und eine dementsprechende Dosis muss ich auch einnehmen.

» Minneyar » Beiträge: 62 » Talkpoints: 0,07 »


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