Kondenswasser an Fensterscheibe

vom 26.12.2008, 13:22 Uhr

Hallöchen,

jeden Morgen ist "aufeinmal" eine Menge an Kondenswasser an unserer Fensterscheibe. Nachdem ich dann 10 Minuten lüfte und die Heizung anstelle, da wir nachts die Heizung aus haben, ist es alles wieder weg, so wie es eben sein sollte.

Woher kommt das ganze Kondenswasser, denn zuvor war es ja nicht da. Mein Freund und ich haben deswegen nun wieder Ärger, weil er eine Meinung vertritt die ich nicht vertrete : Es würde wegen der Sonne kommen, die auf die Scheibe knallt. Ich bin davon absolut nicht überzeugt.

Habt ihr eine Idee, woher das kommen kann?

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Für Kondenswasser braucht es immer eine kühle Oberfläche in einer warmen Umgebung. Nimm als Beispiel einen Brillenträger der im Winter von draussen in die gute Warme Stube reinkommt. Die warme Luft kann viel Wasser aufnehmen (absolut gesehen). Die Luft die an das Brillenglas rankommt kühlt dort sofort ab. Kalte Luft kann viel weniger Wasser aufnehmen. Das überschüssige Wasser kondensiert aus, es bildet sich Kondenswasser. Wenn sich der Gegenstand erwärmt, dann wird das Kondenswasser wieder von der nun wärmeren Luft in der Umgebung aufgenommen.

Das auf die Scheibe bei euch angewendet bedeutet, dass die Sonne auf Anhieb keinen Einfluss darauf hat. Die Sonne hat auf die Scheibe keinen Einfluss, die Energie der Sonne geht durch die Scheibe durch (ist ja durchsichtig, wenn einigermassen geputzt) und erwärmt dann den nächsten Gegenstand den sie trifft (schwarze Polstergruppe oder was auch immer). Dies erklärt übrigens auch, warum ein Sonnenschutz immer ausserhalb der Fenster angeordnet werden muss und nicht innerhalb, da die Energie ausserhalb des Fenster abgefangen werden muss.

Wenn du also die Heizung am Tag wieder anstellst, dann wird die Raumtemperatur höher, die Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und somit verschwindet das Kondenswasser am Fenster. Viel Lüften bringt nur beschränkt etwas. Viel entscheidender ist die Oberflächentemperatur. Und 10 Minuten Lüften ist viel zu lange. 5 Minuten sind das Maximum, mehr braucht der Raum nicht um die Luft auszutauschen. Bei längerem Lüften als 5 Minuten beginnen die Wände und der Boden auszukühlen, das ist nicht gut, da verlierst du nur Wärme die du dann teuer wieder einkaufen musst, und dem Raumklima ist schon nach 5 Minuten geholfen.

Verhindern kannst du dieses Kondenswasser eigentlich nur indem du die Fenster gegen neuere auswechselst, bei den Isolierverglasungen sind die Oberflächentemperaturen der Fenster höher, da sie besser "isolieren", sprich den Wärmeverlust abdämmen. Oder du kannst dafür sorgen, dass die Raumtemperatur nicht zu stark abfällt. Persönlich würde ich das Kondenswasser ignorieren, wenn es sich nur um Kondenswasser beim Fenster handelt, dort wird sich kein Schimmel bilden. Vielleicht mit einem Lumpen das Kondenswasser wegstreichen und gut ist.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallöchen,

also das Haus ist nicht sehr alt, eher noch neu und die Fenster sind auch nicht wirklich alt, sodass ein Fensteraustausch schonmal total ausscheidet. Auch zuvor war dies nie der Fall und wir haben eben bemerkt, das seitdem das nun mit dem Kondenswasser ist, sich auch eine "Ecke" an der Wand mit ganz wenig Schimmel gebildet hat, das wir nun entfernt haben. Es wird wohl wirklich so sein, das ich "zuviel" gelüftet habe, nach den besseren Worten meines Freundes, der "zuviel" lüftet. Sodass ich nun darauf ein Auge nehmen werde. Werde die Heizung nun immer konstand anlassen auf 1-1,5 wie in den anderen Räumen auch, sodass der Raum nicht auskühlt.

Hoffe das es etwas bewirkt, denn vorher war niemals Schimmel in diesem Raum.

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dann ist es wirklich so, zu lange gelüftet und die Raumtemperatur zu tief absinken lassen. Wenn du also die maximal 5 Minuten Regel anwendest (am besten Querlüften, dann reicht auch schon weniger) nach dem Duschen lüftest und beim Kochen nach Möglichkeit den Dunstabzug betätigst, dann hast du schon entschieden weniger Feuchtigkeit in der Luft. Aber zu trocken ist auch nicht gut, das reizt die Schleimhäute. Man ist dann häufig erkältet, da trockene Schleimhäute gute Einlasspforten für Krankheitserreger sind.

Und eben die Raumtemperatur über Nacht nicht zu tief absinken lassen. Unter 16 Grad würde ich auf keinen Fall gehen. 17 sind OK, ich habe im Schlafzimmer in der Nacht so knapp 18 Grad.

Noch etwas wegen dem Schimmel in der Ecke. Bitte darauf achten, dass nichts eng in der Ecke steht, die Luft muss dort zirkulieren können. Wenn da ein Schrank oder so steht, dann muss dieser einen guten Abstand zur Wand haben, damit die Luft dort zirkulieren kann und die Feuchtigkeit von der Wand aufnehmen kann. Also mindestens einen Abstand von gut 8 Zentimeter einhalten. Dann kann die Oberfläche von der warmen Innenluft ausgetrocknet werden. Geschieht dies nicht, dann kühlt die Oberfläche ab, die relative Luftfeuchtigkeit steigt auf über 70% an und es bildet sich Schimmel.

Wenn sich schon Schimmel gebildet hat, dann zuerst mit einem Lumpen abwischen. Dann vielleicht nach Möglichkeit eine Lampe an diesen Ort stellen. Diese wirkt wie ein kleiner Ofen und schon nach ein paar Tagen ist die Wand dort wieder ausgetrocknet. Das killt den Schimmel. Allerdings bleiben die Sporen, also wenn es wieder mehr als 70% Luftfeuchtigkeit hat, dann bildet sich wieder Schimmel. Nur mit Lüften bringst du Schimmel NIE weg.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallöchen,

also unser riesiger Kleiderschrank steht in dieser Ecke, jedoch mit einem guten Abstand zur Wand. Die Wand ist auch nicht wirklich kalt wie ich finde, nur an dieser Ecke. Den Schrank wegstellen wird auch schwer, da er komplett die Wand einnimmt und nur dort der Platz für diesen riesigen Schtank ist.

Aber ich denke, so wie du es beschrieben hast, das der Raum ausgekühlt ist, denn wir haben die Heizung bei "zu Bette gehen" komplett abgeschaltet bis morgens um 12 Uhr und das sind gute 12 - 15 Stunden und so hat sich wohl der Raum total ausgekühlt. Muss da nun echt ein Auge drauf nehmen.

Haben nun Sagrotan Schimmel Spray genommen und es dann abgewischt wie beschrieben. Sollte hoffentlich seinen Dienst tun.

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo zusammen!

Ich habe ein ähnliches Problem. Und zwar haben wir Kondenswasser an der Haustür. Unsere Haustür hat eine Glasscheibe und da ist jeden Morgen Kondenswasser, was an der Scheibe runterläuft. Unsere Haustür hat unten richtige Eiszapfen und Eisstücke dran. Ich habe oft, dass ich die Eisstücke erstmal abmachen und nach darußen werden muss. Mich nervt das alles sehr.

Wir haben nur in Küche und Wohnzimmer die Heizung an. Unsere Wohnung ist sehr offen, dass die Wärme von Küche und Wohnzimmer auch in den Flur störmen kann. Habt ihr vielleicht für mich auch noch einen Tipp, was ich da machen kann? Wir haben im Flur zwar auch eine Heizung, aber die haben wir nie an. Davor steht auch mein Meerschweinchenstall. Würde es denn etwas bringen, wenn die Heizung im Flur ganz minimal aufdrehen würde?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Noch einmal zur Ergänzung. Zu Kondenswasser kommt es dann, wenn die Oberflächentemperatur eines Materiales in Bezug auf die Lufttemperatur innen zu weit runterfällt. Sehr viel lässt sich da nicht machen. Du kannst natürlich versuchen, Nelchen, die Heizung im Flur anzudrehen. Wenn das die Temperatur etwas anhebt, dann fällt die relative Luftfeuchtigkeit und die Oberflächentemperatur der Türe steigt etwas. Ob das schon reicht ist eine Frage die man so nicht beantworten kann, das musst du ausprobieren.

Auf alle Fälle halte ich dieses Kondenswasser an der Aussentüre für relativ unproblematisch, da zeitlich stark begrenzt auf die kälteste Jahreszeit (und zur Zeit ist es ja extrem kalt, also sehr aussergewöhnlich). Allenfalls ist es ärgerlich. Als Variante könntest du dort auch eine Lampe hinstellen, also keine Stromsparlampe, sondern eine Glühbirne. Die produziert Wärme und verbraucht möglicherweise weniger Energie als die Heizung im Flur (das ist abhängig vom Heizsystem). Die Wärme verhindert einerseits eine tiefe Oberflächentemperatur und führt andererseits zu einer verstärkten Umwälzung der Luft. Somit kommt immer wieder frische Luft an die feuchte Stelle und kann dort Feuchtigkeit aufnehmen. Aber eben, das braucht es nur für eine beschränkte Zeit.

Grundsätzlich ist solches Kondenswasser ein Zeichen für eine nicht mehr zeitgemässe Konstruktion die nicht genügend wärmegedämmt ist. Man sollte sich überlegen, ob die Türe nicht gegen eine besser dämmende ausgetauscht werden solle, dann wird auch Energie gespart.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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