Betrunken Auto fahren

vom 18.12.2007, 23:47 Uhr

Wollte mit euch mal was besprechen bzw. euch um Rat bitten. Die Situation ist die folgende: ein Freund von mir fährt immer wieder mal betrunken Auto. Und mit betrunken meine ich nicht leicht beschwipst sondern wirklich deutlich angetrunken bzw. betrunken. Aber noch nicht so, dass er kotzend im Straßengraben liegen würde, aber er schwankt, redet blödes Zeug usw.

Ich als Frau habe körperlich nicht die Kraft, ihn vom Fahren im betrunkenen Zustand abzuhalten, andere Freunde von mir und ihm haben es bereits mehrfach versucht, ihn abzuhalten oder ihm einfach die Autoschlüssel wegzunehmen, aber der scheint fast schon Superkräfte zu entwickeln, wenn er betrunken ist. Wir haben es auch schon versucht mit vors Auto stellen, aber er fährt einfach los – also ist das eher gefährlich für uns, als dass es ihn abhalten würde, zu fahren.

Wir haben auch schon mit ihm versucht zu sprechen, wenn er nüchtern ist, auf ihn eingeredet, dass er das nicht machen darf und damit sich und vor allem andere massiv gefährdet. Er lacht da nur drüber und führt immer nur als Argument an, dass er das ja schon lange so macht und noch nie etwas passiert ist.

Tja, was soll oder kann man da noch machen? Wir haben auch schon über ein Gespräch mit der Polizei nachgedacht, aber da ergeben sich im Grunde zwei Probleme:
1. Ich möchte einen guten Freund einfach nicht der Polizei ans Messer liefern, da käme ich mir schäbig vor.
2. Wissen wir nicht, ob die Polizei überhaupt etwas machen kann, da sie ihn ja nicht beim betrunken Auto fahren erwischt hat.

Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man vorgehen kann?

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» Naschkatze » Beiträge: 95 » Talkpoints: 0,05 »



Schwieriges Thema....

Können Polizisten einfach einen "Drohbrief" schreiben ohne dann was zu unternehmen oder andersherum, dürfen Polizisten einen Brief schreiben ohne das etwas vorliegt? Wenn ja würde ich zur Polizei gehen und vorher fragen ob sie dann gleich ermitteln oder sowas, würde das auf jeden Fall erstmal abchecken!

Aber das sind ja nur Formalitäten.. denke nicht, dass es ihn dann abhalten würde

Könntest du in ruhe Leben, wenn dieser gute Freund ein kleines Kind anfährt und dieses dann sterben muss? Würdest du dir dann nicht richtige Vorwürfe machen? Du hast etwas versucht aber, wenn du damals zur Polizei gegangen wärst, könnte es noch Leben :!:

Ich denke, du musst ihm klar machen, dass ihr (geschlossener Freundeskreis) ihn beim nächsten mal Anzeigen müsst, denn sowas geht einfach nicht, wenn er sein Leben riskiert ist das seine Sache aber nicht, wenn er andere unschuldige Menschen mit reinzieht!

» Jones » Beiträge: 320 » Talkpoints: -1,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Solange man der Polizei keinen Tipp gibt, z. B. wenn er sich wieder betrinkt und man kurz vorher Bescheid sagt, dass sie sich schon irgendwo aufstellen können, kann man rein gar nichts machen.

Denn die Fahrtüchtigkeit muss durch die Polizei festgestellt werden - eine bloß Anzeige samt Zeugenaussage bringt gar nichts, denn wie wollt ihr amtlich nachweisen, dass er beispielsweise soundsoviel Promille im Blut gehabt hat.

Vielleicht kam er euch betrunken vor, letztendlich hatte er aber vllt nur 0,4 Promille, was noch im Rahmen ist.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also wenn ihm alles egal ist würd ich ihn vor die Wahl stellen, entweder die Freundschaft oder das betrunken Fahren. Wenn er klug genug ist wird er sich richtig entscheiden. Aber nichts machen ist falsch weil wenn was passiert wird es alle treffen. Dich weil du wusstest das es irgentwann passiert und du nun mit den Gedanken leben musst, Dein Freund entweder ist er dann tot (Gott bewahre), er hat glück und es ist nicht so schlim, er dann vielleicht im Rohlstuhl landet oder er jemanden dadurch sogar tötet. Und dann kommt noch das mögliche Opfer.

MFG SPARTAN

» Spartan » Beiträge: 226 » Talkpoints: -0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also mal ganz ehrlich, ich finde, Du MUSST unbedingt was unternehmen! Denn was Dein Freund da treibt, ist höchstgeradig gefährlich und asozial! Wenn er sich totfahren will - okay. Aber in dem Moment, wo er andere gefährdet, hört der Spaß auf und jeder, der das mitbekommt, ist verpflichtet, einzugreifen! Finde ich zumindest. Sonst hat derjenige, der das einfach geschehen lässt, auch irgendwo Schuld, wenn was passiert.
Und da hätte ich auch keine Hemmungen, die Polizei zu benachrichtigen! Du kannst ja Deinen Freund warnen und ihm sagen, Du kannst diese Verantwortung nicht übernehmen, dann kann er immer noch entscheiden, ob er weiter betrunken fährt und weiß dann auch um die Konsequenzen (nämlich dass Du die Polizei benachrichtigst), wenn er doch betrunken fährt. Das Ganze könntest Du ihm ja im nüchternen Zustand einmal darlegen, damit er es auch definitiv mitbekommt.

Ob und inwiefern die Polizei dann überhaupt eingreift, das weiß ich allerdings auch nicht. Aber man könnte ja zumindest mal unverbindlich anrufen und sich Ratschläge holen, wie man sich in einem solchen Fall am besten verhalten soll, wenn man mitbekommt, dass ein Freund sich betrunken hinters Steuer setzen will, das hat dann auch noch nichts mit Verpfeifen oder Ähnlichem zu tun.

Und ich glaube, Du weißt auch ganz genau, wie leicht da etwas passieren kann, sonst würdest Du Dir nicht diese Gedanken machen. Unternimm was, bevor es zu spät ist und er jemanden tot fährt und damit nicht nur ein Menschenleben zerstört. Stell Dir nur mal vor, er würde jemanden erwischen, den Du liebst... Und auch wenn Du die Person nicht kennen würdest, Du kannst hier quasi Menschenleben retten!!!

Ansonsten könntet Ihr doch auch eine Regelung treffen, dass Ihr Euch gemeinsam ein Taxi teilt, dass der Freund also gar nicht erst sein Auto mitnimmt und so auch nicht in die Verlegenheit kommen kann, es übehaupt zu benutzen. Oder Ihr wechselt Euch immer ab, einer ist der Fahrer, der den Abend über nüchtern bleibt und die anderen nach Hause bringt. Das dann immer schön im Wechsel, damit es nicht immer an einem nur hängen bleibt.

Ich weiß, das ist jetzt ein sehr moralischer und eindringlicher Appell, aber ich finde solche Sachen einfach schlimm, wenn Betrunkene so rücksichtslos sich hinters Steuer setzen und das im nüchternen Zustand noch nicht mal einsehen. Dann müssen sie auch für ihr Handeln die Konsequenzen (sprich Polizei) tragen - Freund hin oder her. Und letzten Endes tust Du es ja auch für Deinen Freund. Wenn er irgendwann Verstand bekommt, wird er Dir wahrscheinlich dankbar sein.

Nichtsdestotrotz herzliche Grüße
von der kruemelfrau

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» kruemelfrau » Beiträge: 825 » Talkpoints: 6,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn alles gut zureden und das Aufzeigen von möglichen Konsequenzen nichts bringt, solltest Du oder auch andere Freunde ein ernstes Gespräch mit ihm führen. Er gefährdet ja nicht nur sich, sondern auch andere, wenn er nach Alkoholgenuss Auto fährt. Zieht dieses Argument nicht; so traurig wie es ist, muss leider scheinbar wirklich erst etwas passieren, damit er aufwacht. Dass er dieses Argument auch noch ins Lächerliche zieht, zeigt auf, dass er im Grunde nicht die Reife hat, einen Führerschein überhaupt besitzen zu dürfen. Ja, bislang ist noch nichts passiert, doch das kann sich ganz schnell ändern. Auch, wenn ihm mit Alkohol am Steuer b]noch[/b] nichts passiert ist, anderen ist etwas passiert. Habt Ihr ihn mal mit solchen Berichten konfrontiert? Es ist keine schöne Angelegenheit, aber dadurch sollte er aufwachen!

Habt Ihr mal herausfinden können, warum er so leichtsinnig nicht nur seinen Führerschein, sondern auch sein Leben riskiert?

So lang Du keinen Namen nennst und Du unverbindlich Dir Tipps bei der Polizei oder vielleicht auch bei der Führerscheinstelle holst, schwärzt Du ihn ja nicht an. Allerdings würde ich es auch nicht als "Verpetzen" sehen (er sicher schon), da Du ihn im Grunde nur vor sich selbst schützt.

Krümelfrau's Idee, ein Taxi zu rufen oder ihn nach Hause zu bringen, halte ich auch für vernünftig. Jedoch befürchte ich, dass er so "stur" ist und sich darauf nicht einlassen wird. Ein Versuch ist es dennoch wert.

Wenn all das gar nicht mehr bringt, ist die letzte Konsequenz wahrscheinlich wirklich, sich von ihm zurückziehen. Vielleicht ist es hilfreich und er sieht so den Ernst der Lage ein.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Da Dich sein Verhalten offensichtlich ja sehr stört, würde ich an Deiner Stelle den Kontakt zu ihm deutlich herunterfahren. Irgendwann müsste er dann merken, dass seine Freunde sich von ihm zurückziehen und diese Entwicklung hinterfragen. Falls dem nicht so ist, würde ich mir ernsthafte Gedanken um die Freundschaft, falls es wirklich eine ist, machen.

Gut zureden halte ich für wenig effektiv. Wenn diese Methode bisher nichts gebracht hat, wird sie auch in Zukunft nicht erfolgreich sein. Er wird sich dadurch vielleicht nur von euch genervt fühlen und weiterhin angetrunken Auto fahren, schon allein als Trotzreaktion. Falls ihr ein ernstes Gespräch mit ihm führen wollt, so denke ich, dass er euch wahrscheinlich zustimmen wird, wenn dann aber wieder Alkohol im Spiel ist, sieht die Welt für ihn sicher wieder anders aus.

Falls ihr absolut sicher seid, dass er wirklich betrunken ist und nicht nur leicht angetrunken, halte ich die Idee, die Polizei einzuschalten, für sinnvoll. Er ist selbst daran schuld und er hatte ausreichend Gelegenheit, sein Verhalten zu ändern. Ich empfinde es nicht als anschwärzen, da er durch sein Verhalten gegen geltende Gesetze und Regeln verstößt. Wenn ein Bekannter nun eine schlimme Straftat begehen würde, würde man sich doch auch an die Justiz wenden, oder? Und durch das Fahren unter erheblichem Alkoholeinfluß kann der junge Mann letztendlich auch erhebliche Sach- und Personenschäden anrichten.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Rein rechtlich musst du gar nichts machen. Aber rein moralisch würde ich sagen, solltest du ihn bei der Polizei melden, sobald er sich deines Erachtens in ein Fahrzeug setzt und es startet, wenn du denkst, dass er zu betrunken ist. Er gefährdet sich und andere und das ist meines Erachtens schon Grund genug, dass man ihn anzeigt. Freund hin oder her. Es ist für mich keine Freundschaft, wenn er nicht mit sich reden lässt und es ignoriert, was Freunde ihm sagen.

Ich würde ihm knallhart sagen, dass du beim nächsten Mal, wenn du es siehst, eine Meldung bei der Polizei machen wirst. Stell dir mal vor, er fährt betrunken dann Fußgänger an oder gar tot und du hast 5 Minuten vorher gesehen, dass er sich betrunken ins Auto setzt. Normalerweise solltest du dann mit zur Verantwortung gezogen werden. Denn du hast ihn nicht vom Fahren abgehalten.

Könnt ihr nicht, wenn ihr mit mehreren Personen seid, ihm den Autoschlüssel wegnehmen, wenn er anfängt zu trinken und ihn nur wieder gebt, wenn er nicht viel getrunken hat? Ich würde sagen, dass dein Kumpel ein riesen Problem hat, wenn er sich dann noch in ein Auto setzt. Schade, dass es hier in Deutschland nciht die 0 Promille Grenze für alle Autofahrer gibt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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