Bürgerentscheid Waldschlösschen Brücke Dresden

vom 24.04.2008, 22:00 Uhr

Was haltet ihr von der Waldschlösschenbrücke und dem ganzen Theater damit. Am Dienstag wurde ja entschieden, dass ein Bürgerentscheid zulässig ist, aber der OB Lutz Vogel musste ja wieder mal Einspruch erheben und nun wird das Ganze erneut im Stadtrat verhandelt und kommt bestimmt auch wieder vor Gericht. Ich finde das ist reine Geldverschwendung, sowohl der ganze Streit, als auch die Brücke an sich. Wir brauchen die Brücke nicht, da:

1. Dresden damit den Weltkulturerbestatus behält
2. erstmal die anderen Brücken saniert werden sollten
3. die Brücke eine Belastung für die Anwohner ist, die dort wohnen

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» phpman » Beiträge: 1086 » Talkpoints: 49,35 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ihr Befürworter des Tunnels solltet lieber endlich mal still halten, statt immer weiter Kosten zu produzieren. Seht doch endlich ein, dass ihr verloren habt.

Der Verlust des Welterbetitels macht Dresden nicht zu einem unbekannten Dorf ohne Sehenswürdigkeiten. Ein neuerlicher Entscheid ist so notwendig, wie Krebs. Dass der Bürgermeister Einspruch erhebt, ist nicht seiner Laune zuzurechnen sondern der Rechtslage. Die neue Brücke steht nicht nur zur Entlastung dort sondern als Fußgänger hätte man sogar einen schönen Fernblick auf die Altstadt, ein Tunnel wäre für Fußgänger nicht mal begehbar. Verkehrsnotwendig ist die Brücke sowieso. Das wird sich nächstes Jahr zeigen, wenn die Albertbrücke saniert wird und nur einspurig befahrbar ist. Viel Spass denen, die früh und nachmittags dort entlang müssen. Im Grunde ist alles schon hundertmal gesagt worden.

Es liegt ein gültiger Bürgerentscheid pro Brücke vor und der wird nun umgesetzt. Inzwischen ist es doch eh nur noch ein Kampf der Egos. Die Brückengegner und Tunnelbefürworter wollen ihre Niederlage nicht einsehen und gehen bis zum Äußersten, zum Leidwesen der Stadt, denn durch die Rangeleien und rechtlichen Auseinandersetzungen wird das Ansehen der Stadt viel stärker beschädigt als durch die Brücke, die schon längst fertig sein könnte. Ich sehe es schon kommen: Die Brücke ist fertig und muss wieder abgerissen werden, weil eine der erfundenen Fledermäuse im Blindflug die Brücke gestreift hat. Erst wenn der Schaden richtig groß ist, werden die Brückengegner jubeln.

Die Sache ist einfach endlos. Der 2. Bürgerentscheid ist völlig nutzlos, da sein Ergebnis von beiden Seiten sowieso wieder angefochten werden würde. Die Brücke entsteht in einer urbanen Landschaft mit begrenzten Möglichkeiten an Baustellen. Deswegen sollte die Entspannung der Verkehrslage im Vordergrund stehen. Die weiter nördlich entstehende und fast fertig gestellte Elbbrücke bei Cossebaude stört niemanden, obwohl sie in einem wenig berührten Gebiet gebaut wird aber das ist ja nicht so schön Schlagzeileträchtig.

Mir hängt die Diskussion mittlerweile echt zum Hals raus. Ich habe bis vor kurzem selbst in der Nähe der zukünftigen Brücke gewohnt und hätte mich über den Bau gefreut. Das Argument, dass alle Anwohner gegen einen Bau wären, ist völlig falsch. Ich habe einmal für den Bau gestimmt und fühle mich von dem nachfolgenden Gezank verschaukelt. Wozu gebe ich meine Stimme rechtkräftig ab, wenn eine andere (kleine) Gruppe dies ignoriert und auf Kosten aller (Steuerzahler) ihren Egotrip durchsetzt?

Für mich ähnelt das der Diskussion um die Kohlekraftwerke - Deutschland kann sich nicht auf den Neubau von einem Kraftwerk einigen, in China sind währenddessen 600 neue Kraftwerke geplant. Umweltschutz und Weltkulturerbe sind schon was Feines, aber die Verhältnismäßigkeit geht den Leuten leider völlig ab. Ein endloser Streit hilft keinem wirklich, aber schadet jedem. Die Brücke wäre wirklich das kleinste Übel.

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» extrapartner » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,08 »


Wenn man die Albertbrücke saniert, mag dein Argument stimmen. Doch was ist danach die Spuren werden verbreitert, sodass die Albertbrücke wieder voll einsatzfähig ist und sogar noch mehr Autos fasst. Das mit den Fußgängern ist ebenfalls Quatsch, da 200 Meter weiter erstens eine Fähre ist und zweitens dann auch gleich die Albertbrücke kommt.

Schöne Sicht mag stimmen, aber alle die hinter der Brücke stehen sehen nichts. Leute die an den Elbhängen wohnen, zahlen extra mehr, dafür dass sie einen besseren Blick auf Dresden haben und jetzt soll die Brücke dort hin - die sehen weniger und müssen dasselbe Geld zahlen. Wer gibt hier zu viel Geld aus (bestimmt nicht die Brückengegner) die Vorgeschichte kostet ja fast genauso viel wie die Brücke selbst. Weiterhin gibt es folgendes Problem: Wer zahlt für die Instandhaltung der Brücke? Das ist ja ganz billig, so eine Brücke instand zu halten. Kostet ja so gut wie nichts und Dresden verdient daran ja sogar noch - ODER WAS?

Von daher bin ich auch nicht für einen Tunnel, da die Instandhaltung genauso teuer sein wird. Allerdings wird dadurch das Elbtal nicht verschandelt, der Titel bleibt erhalten und die Baukosten sind auch nicht mehr als bei der Brücke.

Axo - der Bürgerentscheid zur Brücke ist abgelaufen und nicht mehr gültig.

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» phpman » Beiträge: 1086 » Talkpoints: 49,35 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich halte die Brücke für absolut notwendig und bin froh, dass sie nun endlich fleißig gebaut wird und sich die Wogen etwas geglättet haben. Aber die Brücke wird einfach gebraucht. Als Entlastung für die Albertbrücke und auch für das Blaue Wunder. Die Albertbrücke wird demnächst saniert und verbreitert, das ist richtig, aber deswegen liegt sie trotzdem noch mitten im Stadtzentrum und es wird kaum mehr Verkehr darüber abfließen können. Durch die Waldschlösschenbrücke kommt der Verkehr aus der Innenstadt heraus.

Das Blaue Wunder dagegen kann nicht verbreitert werden, es steht unter Denkmalschutz. Es ist auch schon so alt, dass man jederzeit damit rechnen muss, dass die Befahrbarkeit für schwere Fahrzeuge weiter eingeschränkt werden muss. Und irgendwann wird der Tag kommen, an dem es gesperrt werden muss. Dann gäbe es ohne die Waldschlösschenbrücke im Dresdner Osten überhaupt keine Brücke mehr.

Wenn man sich den Dresdner Stadtplan mal genau anschaut, wird man feststellen, dass die Brücke am Waldschlösschen schon immer dort vorgesehen war. An genau dieser Stelle gibt es am nördlichen Elbhang keine Bebauung und auf der Südseite macht die vorhandene Straße einen so schönen Bogen, dass die Zufahrten zur Brücke ideal angebunden werden können. Es fehlte bisher nur an den finanziellen Mitteln, die Pläne auch umzusetzen.

Dass der Welterbetitel durch den Brückenbau verloren gehen wird, ist schade, aber kein Drama. Ich verstehe hier die UNESCO nicht. Durch diese Brücke wird ja nun nicht das gesamte Elbtal zwischen Stadtzentrum und Pillnitz zerstört. Als Vergleich ziehe ich immer den Fernsehturm heran. Würde er jetzt neu gebaut werden, würde der Welterbetitel auch entzogen, denn er ist ja nun wirklich von überall zu sehen. Aber jetzt war er eben schon vorhanden und gehört dazu. Man hätte auch erst die Brücke bauen und dann den Welterbetitel beantragen sollen, dann wäre das wahrscheinlich alles kein Problem gewesen.

Hier gibt es ein paar sehr einflussreiche Leute, die nicht in Dresden wohnen und folglich auch nicht im Dresdner Verkehrsstau stehen, die gegen die Brücke kämpfen und auf die UNESCO einwirken. Gut, dass sie letztendlich keinen Erfolg haben. Die Dresdner wollen mehrheitlich die Brücke, also gehört sie auch gebaut.

» Estrella78 » Beiträge: 685 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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