Volkszählung sinnvoll?

vom 07.12.2008, 13:46 Uhr

Hallo!

In dieser Woche hat das Bundeskabinett die geplante Volkszählung für das Jahr 2011 beschlossen. Geplant ist, in der gesamten europäischen Union zu ermitteln wer wo lebt, arbeitet und wohnt. Die Bundesregierung folgt mit diesem Gesetz der Vorgabe der europäischen Union. Es soll aber bei diesem Zensus nicht die gesamte Bevölkerung befragt werden, sondern es soll auf Daten des Melderesgisters und der Bundesargentur für Arbeit zugegriffen werden.

1987 fand unter großem Widerstand und Protest die letzte Volkszählung in der BRD statt. 1981 war es in der DDR.

Ist diese neue Volkszählung sinnvoll oder nicht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Also ich halte es auch für wenig sinnvoll, eine Volkszählung durchzuführen, bei der dann nur ein gewisser Teil tatsächlich gezählt wird! Es ist zwar nachvollziehbar, dass durch die Auswertung von den Behörden- und Meldelisten sehr viel Arbeit und damit Kosten eingespaart werden kann, aber welchen Sinn hat das Ganze wenn es nicht korrekt ist?

Sicherlich wird es am Ende kaum ins Gewicht fallen, ob ein, zwei oder dreihunderttausend Leute nicht erfasst sind, aber was nützt diese Zahl am Schluss? Nur damit die Europäische Union nachvollziehen kann, welche Bevölkerungszu- und abwanderungen in den letzten 25 Jahren passiert sind, muss jedes EU Land so einen Aufwand betreiben? Für mich ist das unverhältnismässig viel Geld und Arbeit verschenkt für eine etwas umfassendere Statistik!

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» misterinkognito » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bedenken, wie genau das alles ist und wie richtig oder falsch die Ergebnisse, wurden hier ja bereits geäußert. Da kann ich sehr gut zustimmen. Aber einen anderen Aspekt gibt es auch noch, wieso ich allgemein gegen Volkszählungen bin: Die Art der Fragen, die gestellt werden, sind zum Teil doch etwas fragwürdig.

Es geht nämlich nicht nur um Wohnort und Arbeitsplatz, um die Fahrzeuge und Haustiere, die man hat, sondern auch um weitaus intimere Dinge. Als ich mir mal Volkszählungs-Ergebnisse von anderswo angesehen habe, habe ich mich wirklich gewundert, was für Dinge man da von den Menschen wissen wollte. Dinge, die meiner Meinung nach niemanden, und erst recht nicht den Staat, etwas angehen. Für mich stellt sich auch die Frage, wieso das "Volks-Zählung" heißt. "Volks-Ausspionage" wäre in mancherlei Hinsicht wohl passender. Irgendwie erinnert mich das an Schäuble und Co. mit ihrer Vorratsdatenspeicherung und anderen Aktionen. Ich bin nicht dafür, dass soetwas durchgeführt wird. Aber den Staat wird es wohl umso mehr interessieren.

Als Fazit lässt sich also sagen: Die Volkszählung ist für den Staat sinnvoll, für seine Bürger eher weniger.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo, ich denke das es schon irgendwie sinnvoll ist, eine Volkszählung zu machen. Wenn nichts dabei rauskommt, würde sicherlich auch auf Grund der hohen Kosten und des organisatorischen Aufwandes darauf verzichtet werden. Ich könnte mir so vorstellen, dass die demografischen Bewegungen, zukünftigen Klassenstärken, der benötigte Wohnraum oder was auch immer damit besser vorausgeplant werden kann.

Sicherlich könnten die meisten Daten auch über andere Bezugsmöglichkeiten herausbekommen werden und ich weiß auch nicht, ob die Erkenntnisse in jedem Fall umgesetzt werden können. Fakt ist aber, das bis zur Auswertung sicherlich Jahre vergehen werden und dann alle Daten schon hoffnungslos veraltet sind.

Sicherlich auch schön für Brüssels Bürokraten und die vielen Helferlein, die sich einen Obulus mit den Befragungen verdienen können. Vielleicht treibt es den erhoften Konsum auch etwas an :wink: . Gruß Hooker

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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