Computer - Lernen

vom 07.12.2008, 20:25 Uhr

Hallo,

Die PISA Studie soll den Statistiken her das Ergebnis gebracht haben, dass Computer im Hause von Schülern und deren Computererfahrung bessere Lernerfolge bringen. Natürlich kommen auch Zweifel auf, denn man merkt selbst: Der Computer hält, beziehungsweise lenkt vom Lernen ab. Auf der anderen Seite kann man sich natürlich viele Informationen aus dem Netz suchen und seine Präsentationen mit tollen Bildern mit PowerPoint oder sonstwie vorbereiten und präsentieren. Natürlich ist der Computer ein geeignetes Lernmittel, aber ob es auch so genutzt wird- ich mag es zu beweifeln.

Was meint ihr, habt ich schon eigene Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße

» nick1 » Beiträge: 373 » Talkpoints: -8,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich muss sagen, dass Computer von vielen Lehrern leider als Grundlage betrachtet werden. Man muss einfach einen Computer haben, um überhaupt richtig am Unterricht teilnehmen zu können. Leider, weil das Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familien benachteiligt, die sich eben weder einen eigenen Computer noch etliche Stunden im Internet-Café leisten können. Das weiß ich alles noch aus meiner Zeit am Gymnasium. Ich habe mein Abitur 2006 gemacht. Besonders in den paar Jahren zuvor war es in der Hinsicht sehr "schlimm". Nun im Studium geht es ohne Computer übrigens gar nicht mehr.

Wieso nun brauchten die Schüler an meinem Gymnasium einen Computer mit Internetanschluss? Zum einen gab es mehrere Kurse, bei denen es ein Online-Forum gab, über das die Hausarbeiten verteilt und besprochen wurden. Das war sehr wichtig für den gesamten Kurs, weshalb von den Schülern gefordert wurde, sich mindestens zweimal pro Woche dort einzuloggen. Es ging übrigens nicht um Informatik. Nicht einmal um ein technisches Fach. Dieser ereignete sich im Latein-Unterricht.

Außerdem wird gefordert, dass man bestimmte Arbeiten gedruckt und am Computer geschrieben abzugeben habe. Natürlich hätte man notfalls auch eine Schreibmaschine nehmen können, aber welcher Schüler hat schon eine Schreibmaschine? Die wurde von den Lehrern aber auch schon ein wenig abgelehnt, da das Schriftbild bei am Computer ausgedruckten Texten "schöner" und besser zu lesen sei. Jedenfalls waren diese Lehrer dieser Meinung.

Recherchearbeiten sollten auch sehr oft über das Internet durchgeführt werden. Man sollte eventuell auch Bilder aus dem Internet suchen und ausdrucken. Das geht mit einer Schreibmaschine natürlich gar nicht. Da hätte man dann erst mühsam in der Bibliothek irgendein passendes Bild suchen und dann das Buch ausleihen und zum Kopierladen schleppen müssen. Das wäre alles wirklich sehr mühsam gewesen.

Und Referate sollte man mit der Hilfe von Power Point darbieten. Das fand ich persönlich schon störend, da ich einen eigenen Computer hatte, aber kein Power Point. Davon hatte ich noch nie eine Ahnung, weil ich noch nie damit gearbeitet hatte. Zum Glück habe ich das Referat dann gemeinsam mit einer Freundin mit Power Point erbasteln können, da sie das Programm hatte und schon mehrfach damit arbeiten musste.

Insgesamt finde ich es aber, wie du, kritisch, wenn man unbedingt immer Computer für die Schule verwenden muss. Außerdem kann ein Computer Kinder und Jugendliche auch wirklich vom Lernen abhalten. Selbst als Erwachsene denke ich mir manchmal, dass ich lieber ein bestimmtes Spiel spielen wöllte, statt nun für mein Studium irgendwelche Hausarbeiten zu bearbeiten. Aber bei mir siegt dann die Vernunft. Bei Kindern und Jugendlichen muss das nicht unbedingt der Fall sein. Und dann leidet die Schule unter dem Computerspielen und die Zensuren verschlechtern sich.

Es scheint also, wie bei fast allen Dingen, sowohl Vorteile als auch Nachteile zu geben.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich seh das ähnlich wie du, der PC kann auf beide Arten genutzt werden. Ich fahr zum Beispiel meinen Rechner immer runter, wenn ich was lerne, was ich nicht am Computer machen muss. Ich lasse mich da immer viel zu leicht ablenken. Da checkt man mal eben alle 5 Minuten seine Mails, dann schaut man mal wieder, ob jemand auf ICQ oder in verschiedenen Foren geschrieben hat und schwupps ist aus 60 Minuten lernen nur 5 geworden, weil man ja in der restlichen Zeit von dem Ding abgelenkt wurde. Schlimm ist das vor allem immer, wenn ich keine Lust habe zu lernen oder wenn ich gerade mit einem Kumpel eine interessante Unterhaltung geführt habe, dann fällt es mir immer schwer, die Augen vom Bildschirm zu nehmen.

Andererseits brauch ich den Computer wenn ich meine Programmierübungen machen muss, brauch ich ja zwangsweise den Computer, aber dann mach ich es meistens so, dass ich aus sämtlichen Messenger gehe oder zumindest dort eine Abwesenheitsnotiz hinterlasse. Ich würde aber dennoch schätzen, dass ich den PC meistens dazu benutze, um mich zu entspannen oder um mit meinen Freunden unter der Woche in Kontakt zu bleiben. Referate habe ich damals auch ausschließlich mit dem Computer erstellt. Geht ja ganz bequem über Powerpoint. Und die Referate sehen dann auch meistens sauberer aus, als wenn mans von Hand auf Folie schreibt.

Ich weiß gar nicht, ob man überhaupt in der Schule noch ohne PC auskommt. Da lernt man das ZehnFingerSystem, da wird man aufgefordert, Übungen zu machen und auszudrucken oder ExcelTabellen zu erstellen. Einige Sachen könnte man zwar auch mit SChreibmaschinen machen, aber ehrlich, wer von euch hat schon noch eine zu Hause? Also ich nicht mehr, die habe ich bereits entsorgt.

Fazit: Man kann den Computer durchaus für das effektive Lernen und Vorbereiten auf den Unterricht einsetzen, aber möchte ich dennoch bezweifeln, dass viele Leute ihn hauptsächlich dafür benutzt. Und ob das mit der PISA Studie stimmt lässt sich wohl nicht so ganz sagen. Kann sein, muss aber nicht. Meine Erfahrung ist, dass er eher vom Lernen ablenkt, als zu helfen.

» Leviathan » Beiträge: 26 » Talkpoints: 0,21 »



Wenn ich zuhause lerne dann steht das Notebook immer hochgefahren auf dem Tisch. Wenn ich zum Beispiel in der Schule was nicht ganz verstanden habe seh ich mich kurz im Internet um. Wenn ich dort nicht weiterkomme frage ich am nächsten Tag den Lehrer. Für Referate nutze ich eigentlich nurnoch das Internet zur Informationsbeschaffung. Mittlerweile halte ich auch fast nurnoch Referate unter zuhilfenahme von Powerpoint. Man kann dadurch Bilder einfach besser Präsentieren. Ich hätte echte Probleme wenn ich kein Internet mehr hätte. Manche sachen sind im Internet manchmal einfach vertsändlicher dargestellt als in der Schule. Trotzdem kann das Internet/der PC keinen Lehrer ersetzen (zumindest die meisten nicht :D ) Gruß Taichmolch

» Taichmolch » Beiträge: 28 » Talkpoints: -5,11 »



Das kommt eher auf den Schüler an, als auf den Computer; soll heißen, wenn ein Schüler es schon gewohnt ist, den Computer nur zum Spielen zu nutzen, dann ist es auch eher schwer für ihn, mal eine oder zwei Stunden konzentriert zu arbeiten. Wenn ein Schüler es dagegen gewohnt ist nur eine bestimmte Zeit am Tag zu spielen und den Rest zu lernen, dann hat er natürlich keine großen Probleme sich ablenken zu lassen.

Ich persönlich falle eher in das erste Beispiel, weil ich den Computer eher zum Spielen oder zum Chatte verwende, als damit zu lernen. Dennoch bringt er mir sehr viel, wenn ich Referate vorbereiten muss oder mich auch sonst über irgendwas informieren muss. Bei mir geht das mit der Ablenkung so, dass ich erst einmal schauen möchte, ob ich neue Mails bekommen habe und mich dann in meine Community anmelde, um dort das gleiche zu schauen. Dabei melde ich mich aber nicht ab, sondern minimiere das Fenster einfach. Das hat zur Folge, dass ich natürlich irgendwann angeschrieben werde und dann von meinen Hausaufgaben abgelenkt werde. Musik spielt da auch eine wichtige Rolle; Wenn ich mir im Hintergrund Musik anmache, dann wechsel ich ständig die Lieder oder schaue bei Youtube nach andere Videos, dabei stoße ich dann immer wieder auf bessere und insgesamt frisst das alles dann auch wieder eine Menge Zeit.

Für wichtige Hausaufgabe dagegen schaffe ich es schon konzentriert zu arbeiten, weil ich weiß, was für mich auf dem Spiel steht und dass dann ein bestimmter Druck ist, der mich dazu bringt, einfach meine Sache zu machen und mich nicht ablenken zu lassen. Also ich bin mir darüber bewusst, dass ich mich ablenken lasse und der Prozess passiert deshalb nicht unkontrolliert.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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