Depressionen und Angst wegen Arbeit

vom 04.12.2008, 16:44 Uhr

Hallo zusammen,

ich habe eine Bekannte, die ziemlich starke Depressionen und Angstzustände hat, weil sie bei Ihrer Arbeitsstelle ein unverstellbarer Druck herrscht. Sie geht morgens schon mit Bauschmerzen zur Arbeit, ist ständig depressiv und kann sogar nicht mehr vernünftig essen.

Ihr wird immer schlecht vom essen und sie kann gar nicht mehr richtig abschalten. Auf der Arbeit wird viel über andere gelästert und man bekommt sofort Ärger, wenn man Sachen falsch macht, aber selten mal Lob für gute Sachen.

Kennt ihr selbst aus dem Bekanntenkreis solche Fälle? Wie handhaben sie das Problem? Was kann man dagegen tun außer die Arbeitsstelle wechseln?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



ich denke mal, um einen Stellenwechsel wird sie wohl nicht rumkommen. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Der Körper steckt dieses schlechte Betriebsklima auf Dauer nicht weg. Hört sich schwer nach Mobbing an. Deine Bekannte sollte sich mal mit der Firmenleitung in Verbindung setzen. Denn dieser kann nicht an dieser Situation gelegen sein. Mitarbeiter sind dadurch demotiviert. Umsatz geht eventuell auch davon zurück. Wenn die Firmenleitung dieses Problem nicht abstellen kann, sollte sie ernsthaft den Arbeitsplatz wechseln. Sie weiß, was sie kann und das wird auch anderswo gebraucht.

» laskall » Beiträge: 129 » Talkpoints: 0,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


EIner Freundin, erging es genau so. Doch sie verfiel dann richtig in ihren Depressionen und dachte garnicht mehr ans Arbeiten. Sie bekam Geld vom Amt, brauchte sich nirgends bewerben und ging regelmäßig zum Psychologen. Ich habe sie oft besucht, viel mit ihr gesprochen und habe versucht ihr die angst zu nehmen vor vielen Menschen indem ich einfach bei ihr war und wir gemeinsam geschaut haben, wie weit sie gehen kann.

Denn sie konnte, kein Busfahren, sich nicht aufhalten wo viele Menschen waren und hatte Angst vor zu hohem Druck von anderen Menschen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie es ihr Heute geht, denn nachdem ich im Internet die Party Fotoalben mal durchschaute, fand ich sie dort. Ich finde das es manchmal nicht einfach zusagen ist, aber ich denke das oftmals auch ein bisschen Faulheit dahinter steckt. Denn man muss es garnicht erst soweit kommen lassen, das man sich von anderen Menschen so kaputt machen lässt.

Für die die sich fragen, wie ich dazu komme so etwas zu schreiben, sei gesagt :Ich selbst war schon in einer solchen Situation und musste in psychologischer Behandlung, ich weiß wovon ich spreche! Ich wünsche deiner Freundin alles gute, halte zu ihr, denn sie wird dich brauchen!

» ZappHamZ » Beiträge: 1889 » Talkpoints: -16,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne auch jemanden, der von soetwas betroffen war. Da kam dann alles zusammen: Depressionen, Angstzustände, Resignation, Hoffnungslosigkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität, und so weiter. Es hat sie wirklich richtig krank gemacht und ich bezweifle, dass es nicht heute noch Folgeschäden gibt!

Da hat sich das ganze allerdings leider nur dadurch gelöst, dass die Person die Arbeitsstelle verlassen hat. Allerdings auch nicht vorzeitig, sondern erst nach dem Ende der Ausbildung, was heißt, dass dieser Mist mehrere Jahre durchgestanden werden musste. Ich denke, wenn man fest eingestellt bei so einem Unternehmen ist, kann man nur kündigen. Anders geht es einfach nicht, sonst macht man sich damit so krank, dass man bleibende Schäden bekommt. Die Gesundheit sollte wirklich vor gehen. Nur leider hat das Arbeitsamt ja bekanntlich Probleme damit, wenn man seine Arbeit kündigt und dadurch arbeitslos wird. Die Gründe für die Kündigung interessieren sie nicht, man bekommt bei einer Kündigung auf jeden Fall einen bestimmten Prozentsatz Arbeitslosengeld abgezogen. Einerseits kann ich das ja verstehen, weil sie nicht wollen, dass Menschen ihre Arbeit kündigen, weil sie glauben, sie könnten vom Arbeitslosengeld leben, aber andererseits kann soetwas eben auch sehr grausam sein. Beispielsweise, wenn Mobbing der Kündigungsgrund war. Soetwas sollte man immer bedenken!

Die Person nun, die ich kannte, wurde an ihrem Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz übelst gemobbt. Es wurden Gerüchte verbreitet, die Person wurde regelmäßig irgendwelcher absurder Dinge beschuldigt, bis hin dazu, dass sie Arbeitsmaterial stehlen würde, und regelmäßig wurde gedroht, die Ausbildung würde ihr nicht anerkannt werden, das könne man willkürlich entscheiden, denn dem Arbeitgeber würden sowieso alle mehr glauben, als dem kleinen Auszubildenden. Das Schlimme ist also, dass das die Arbeitgeber auch nicht interessierte, obwohl sie sich dort mehrfach beschweren ging. Im Gegenteil, die Arbeitgeber bzw. die Vorgesetzten machten auch noch schön mit!

Schließlich hat die Person deswegen einen Anwalt eingeschaltet. Da nahm der Druck am Ausbildungsplatz noch mehr zu. Man drohte zum Beispiel direkt, dass der Anwalt zu benachrichten sei, dass es sich bei der Meldung "um einen Irrtum" handle und sich alles schon erledigt habe, sonst würde man schon dafür sorgen, dass die Ausbildung als nicht bestanden gelten würde. Man drückte der Person sogar in Anwesenheit der Chefetage einen Telefonhörer in die Hand und meinte, nun solle sie mal schnell den Anwalt anrufen, man warte. Natürlich ist das Nötigung und damit eine strafbare Handlung! Die Person hat dann einfach gar nichts gesagt und hat das Gebäude verlassen. Dass es die folgenden Tage vom Druck her nicht besser wurde, kann man sich wohl leider denken.

Letztendlich konnte der Anwalt aber auch nichts unternehmen, weil es natürlich keine Beweise für dieses schreckliche Verhalten gab! Natürlich hielten die Mobber alle kollektiv zusammen. Hätte sich einer auf die Seite dieser Person gestellt, wäre er wahrscheinlich das nächste Mobbingopfer im Betrieb gewesen. Da geht einigen Menschen die Zivilcourage komplett flörten und sie werden gewissermaßen zu Mittätern aus Selbstsucht. Die Person musste also noch die gesamte Ausbildung dort absolvieren, denn abbrechen wollte sie nicht, weil es hier sehr schwer ist, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und auch wegen der strengen Regeln beim Arbeitsamt. Bestanden hat die Person glücklicherweise und damit hatte der ganze Dreck ein Ende. Die Mobber wurden aber nie bestraft und wenn ich daran denke, was so an einigen Ausbildungsplätzen täglich abzulaufen scheint, wobei die Auszubildenden machtlos dagegen sind, könnte ich einfach, derb gesagt, kotzen!

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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