Fragen und Meinungen zu Sekten

vom 03.11.2008, 15:44 Uhr

Ich habe mich in letzter Zeit öters in einigen Foren mit dem Thema Sekten beschäftigt und mich immer mehr gewundert was die Leute so für Ansichten haben.

Also fest steht: Die ursprungliche bezeichnung Sekte bezieht sich auf eine völlig wertneutrale Bezeichnung für eine philosophische, religiöse oder politische Gruppierung, die im Konflikt mit herrschenden Überzeugungen und Ansichten steht. Diese Gruppen sind Sekten.

Aus dieser Definition heraus ist das Christentum selbst eine Sekte des Judentums wie die Evangelischen eine Sekte der Katholiken sind.

Doch heutzutage werden Sekten als gehirnwaschende und profitgeile Untergrundgruppen gesehen. Also Sekte ist ein rein negativer Begriff geworden. Doch ich frage mich warum? Was meint ihr dazu? Ich habe zwar meine eigenen Theorien aber will die Diskussion damit nicht vorbelasten :)

» Schlag » Beiträge: 96 » Talkpoints: 40,57 »



Vielleicht hilft das weiter Was sind Sekten? Woran erkennt man sie?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Diese pauschal negative Begriffsauslegung würde ich mit den Beiträgen in den Medien zum Thema Sekte begründen. Hier werden zum allergrößten Teil negative Beiträge gesendet, geschrieben, gefunkt. Ich persönlich denke auch, dass nicht unbedingt jede Gemeinschaft so einen negativen Stempel bekommen sollte, weil es einigen gegenüber sicher unfair ist.

Andererseits finde ich es aber auch wichtig, wenn gerade jüngere Leute und Jugendliche vorsichtig in Bezug auf solche Gemeinschaften sind, weil die beeinflussbar sind und es genügend Organisationen gibt, die das ausnutzen. Die Haltung der Medien ist ja nicht unbedingt falsch, nur eben einseitig, weil ausschließlich über negativ behaftete Gemeinschaften berichtet wird.

» Jadzia » Beiträge: 58 » Talkpoints: 0,19 »



Ich sage immer, jedem Tierchen sein Plaisierchen. Soll heißen, eigentlich ist es jedem selbst überlassen, woran er glaubt. Egal ob es sich um eine - was wir heutzutage so definieren - Sekte handelt, oder ob er einer gängigen Glaubensgemeinschaft angehört. Glaube ist eine Privatangelegenheit und geht wirklich nur einen selbst etwas an.

Dass Sekten nun so eine negativen Touch haben, hängt wohl auch mit deren Verbreitung in den Medien und den teilweise sehr aufdringlichen und ärgerlichen Verbreitungsmethoden der Sektenmitglieder zusammen. Wenn in den Medien von einem Guru namens Cruise bercihtet wird, der seine Frau zu allerlei wunderlichen Sachen zwingt, ist es kein Wunder, dass jedermann mit Abwehr reagiert. Oder wenn Samstag morgens zwei Zeugen Jehovas an der Tür klingeln, mit dir "über Gott und die Welt" sprechen wollen, und nur schwer wieder zum Gehen zu bewegen sind. Das verschlechtert das Image gewaltig.

Zudem kommt dann ein entscheidender anderer Punkt mit ins Spiel: Fanatismus. Sie eifern ihrem Glauben nach und versuchen, andere davon zu überzeugen. Sie üben Druck auf andere aus und zwingen anderen ihre Doktrinen und Glaubenslehren auf. Und ab da beginnt für mich der negative Beigeschmack Wahrheit zu werden. Und da sind Sekten in meinen Augen ganz vorne mit dabei. Die Rekrutierung anderer steht auf der Aufgabenliste ganz weit oben, und das ist falsch. Denn wie ich schon erwähnt habe, sollte Glauben und Religion jedem selbst überlassen sein. Sekten sehen das nicht ein und versuchen Bekehrungsarbeit zu leisten.

Und daher ist auch in meinen Augen das Christentum in gewisser Weise eine Sekte. Ich denke da an die Kreuzzüge, die im Namen des Glaubens ausgeführt wurden, an die vielen Missionsstellen in den Urwäldern und der Versuch, so viele Eingeborene wie möglich zu bekehren und von ihren "Götzen" abzubringen. Aber auch "klassische" Sekten zählen in meinen Augen dazu, die ebenfalls versuchen, ständig neue Mitglieder zu werben und Druck ausüben, damit ja niemand den Schritt wagt, der Geimeinschaft auszutreten.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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