Buchempfehlung: Isolde Heyne - Hexenfeuer

vom 25.11.2008, 22:36 Uhr

Hallo zusammen!

Ich möchte euch hier das Buch "Hexenfeuer" von Isolde Heyne vorstellen.

Es handelt sich dabei um einen historischen Roman, der im 16. Jahrhundert angesiedelt ist. Der Hexenhammer von Heinrich Institoris und Jacob Sprenger(1487) ist jedenfalls schon geschrieben und wird auch erwähnt.

Überall in Deutschland haben die Hexenprozesse begonnen, so auch in der Stadt Tiefenberg, in der Barbara lebt. Durch eine Intrige, die ihre Ziehschwester Armgard aus Rache dafür, dass der von ihr begehrte Martin Barbara statt ihrer heiraten will, ersinnt, landet auch diese vor den Richtern der Inquisition. Die Geschichte setzt in Barbaras letzter Nacht vor ihrer Hinrichtung an und erzählt in Rückblenden, wie es zu der Kathastrophe kam. Doch Barbara hat noch Hoffnung, denn sie hat Freunde, die ihre Rettung geschworen haben.

Das Buch ist meiner Meinung nach sehr gut geschrieben. Es umfasst nicht einfach eine normale Geschichte um eine heimliche Liebe und das Schicksal eines jungen Mächens zur frühen Neuzeit. Es gibt auch die Stimmung von Aberglauben, Misstrauen und gleichzeitiger Angst davor bezichtigt zu werden, die zu Zeiten der Inquisition geherrscht haben muss, sehr deutlich wieder. Und es erinnert gleichzeitig an die Schicksale der Zehntausenden von Menschen, die im Laufe der Jahre zu Unrecht gefoltert und verbrannt worden sind. Mir hat dieser Roman sehr gefallen, ich habe ihn bereits mehrfach gelesen und kann ihn jedem empfehlen, der sich anschaulich und gut verpackt über dieses Thema informieren will.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hi Scorcya,
Das klingt ja sehr spannend. Ich liebe historische Romane und denke, dass ich mir den auf jeden Fall zu Gemüte führen werde.

Asu welchem Jahr stammt denn der Roman? Und beruht er auf einer historisch belegten Person oder ist Barbara frei erfunden? Wie sieht es mit der zeitlichen Verankerung aus? Sind die Daten korrekt übernommen oder wurde da etwas geschummelt bzw. werden Daten gar nicht erwähnt? Geht es rein um die Geschichte rund um Barbara oder werden durch Zweithandlungen auch die geschichtlichen Rahmenbedingugnen erklärt?

Und eventuell kannst du mir noch etwas zum Schreibstil sagen? Vor allem bei solchen Historienschmökern mag ich es immer ganz gern, wenn der Autor etwas üppiger schreibt und das ganze etwas von der Wildheit und Rauhheit wiederspiegelt. Daher wüsste ich gerne, wie das bei diesem Roman aussieht. Danke schon mal im Voraus :)

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es handelt sich hierbei um ein Jugendbuch, daher ist es nicht weit her mit Wildheit und Rauheit. Erotische Szenen sind zum Beispiel gar nicht vorhanden. Es ist auch nicht sehr dick, es sind nur knapp 300 Seiten, so dass man schnell durch ist. Es stammt aus dem Jahr 1997.

Soweit ich weiss, sind Barbara und alle anderen Personen in dem Buch fiktiv, ich glaube sogar die Stadt Tiefenberg ist erfunden.

Es ist keine konkrete Jahreszahl angegeben, da eine der Figuren aber über den Malleus, der kürzlich erschienen ist, schimpft, würde ich es im beginnenden 16. Jahrhundert ansiedeln, wie ich ja schon schrieb. Es werden auch keine tatsächlichen historischen Ereignisse beschrieben oder erwähnt. Ich glaube das war auch eher als Abbild der damaligen Stimmung gedacht und bringt einige der abergläubischen Vorstellungen ganz gut rüber. Und es zeigt eben die Schicksale der Beschuldigten. Das einzige was tatsächlich Erwähung findet ist eben der Hexenhammer. Im Glossar befindet sich allerdings eine Zeittafel, die die wichtigsten Ereignisse um Zusammenhang mit der Inquisition auflistet. So als Hintergrundinformation, die klar macht, dass es nicht nur Fiktion ist, sondern solche und ähnliche Dinge überall stattgefunden haben.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo,

vielen Dank für die Buchbeschreibung. Habe es schon einmal in einem Katalog gesehen und dachte mir, das hört sich ganz interessant an. Allerdings war ich etwas kritisch. Allerdings denke ich jetzt darüber nach, es zu kaufen.

Ich habe vor 3 Jahren den Hexenhammer gekauft und muss sagen, dass der so schwer war, dass ich nur 50 Seiten gelesen habe. Ist das bei dem Buch auch so, dass es in dieser alten und sehr schweren Sprache geschrieben ist??

Liebe Grüße
Tina

» Tyna » Beiträge: 165 » Talkpoints: 0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nein, das Buch ist ganz einfach geschrieben. Es ist ja wie gesagt ein Jugendbuch und so ist auch das sprachliche Niveau. Der Hexenhammer wird auch nicht zitiert. Er wird nur erwähnt, sozusagen als die Referenz für den damals abgelaufenen Irrsinn, denn er war ja das Handbuch der Hexenprozesse.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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