Air Force One vertretbar?

vom 18.11.2008, 20:11 Uhr

Ich denke dass jeder schon einmal von der Air Force One des US-Präsidenten G. W. Bush gehört hat, spätestens seit dem G8 Gipfel. Air Force One wird jedes Flugzeug genannt, in dem der US- Präsident unter gebracht ist, ich meine aber speziell die umgebaute 747-200B Jumbo von Bush.

Die Air Force One Maschinen, es sind insgesamt zwei der umgebauten 747 Versionen (es könnte ja mal eine ausfallen...) sind alle mit militärischen Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Die genauen Abwehrsysteme sind natürlich strengstens geheim gehalten, man weiß jedoch von Infarotgesteuerten hinter den Triebwerken und Höhenruder zum bekämpfen wärmegesteuerter Raketen. Zudem wurden gegen Atombomenwellen die Außenhaut des Flugzeuges in einen Faradayischen Käfig gepackt und die Verkabelung mit besimmten Glasfasern überzogen. Man sieht, es wurde sehr viel Geld in den Schutz des Präsidenten besetzt. Sichere spekulationen über weitere Tanks wurden nicht dementiert, aber man kann davon außegehen dass die Präsidentenmaschine jeden Ort der Welt ohne Zwischenstopps fliegen kann.

An der Sicherheit habe ich nicht viel zu bemängeln, ausgeschlossen die Atombombensicherheit und die Gewissheit des Präsidenten, jeden Ort sicher erreichen zu können währenddessen andere Menschen möglicherweise zurück gelassen werden müssen.

Wenn man weiß, dass der Präsident auf Reise geht, wird die Maschine schon 3 Tage vorher bereit gemacht. Dazu werden auch Limousinen des Secret Service mit einem Flugzeug vorab an den Ankunftsort der Maschine geflogen. Der Hammer ist, dass die Maschine bis auf weiteres poliert werden muss- und das von außen! Auf der Reise wird das Flugzeug von etlichen anderen Flugmaschinen begleitet, die einen gewähren die zusätzliche Sicherheit, die anderen das benötigte (oder auch unbenötigte) Material.


Das schlimme an der ganzen Zeremonie ist etwas ganz anderes: Bush weiß, welches Privileg er hat und nutzt diese grenzenlos aus. Andere Menschen in seinem Land sind in schlechten Verhältnissen, und er nimmt es sich nicht vornweg, mit dem ehemals größten Flugzeug mit der meisten Passagierzahl (vor dem A380) durch die Gegend zu fliegen- und das mit einer mehr oder weniger kleinen Besatzung in solch einer großen Maschine!
Ist das ethisch und moralisch überhaupt vertretbar?

Allein der Kerosinverbrauch hätte mich zweifeln lassen, ob es eine gute Idee ist, mit einem Jumbo Jet durch die Welt zu jetten. Weshalb baut man dem Präsidenten keine A319 oder A318 um? Es könnte genauso gut eine 737 sein. Ich hoffe jedenfalls, dass Obama andere Werte setzt und sich nicht mehr mit der 747 kutschieren lässt.

» nick1 » Beiträge: 373 » Talkpoints: -8,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich sehe das etwas anders. Der Präsident der USA muss so extrem geschützt werden, weil sonst gäbe es ihn nicht lange.

Dass es eine Boeing 747 geworden ist, nachdem die vorherigen Maschinen viel zu alt wurden, ist einfach zu begründen. Die Boeing hat ein sehr großes Platzangebot, um möglichst viele Pressevertreter und Senatoren, etc. neben dem Präsidenten zu befördern. Auch die gesamte Sicherheitstechnik nimmt einen nicht gerade unwesentlichen Teil des Flugzeugs ein. Des Weiteren verfügt die 747 von Haus aus über eine sehr große Reichweite, wass es möglich macht den Präsidenten um den halben Erdball zu transportieren.

Wie oft sollte man denn eine kleine Maschine betanken? Auch wenn es mittlerweile in der Luft betankt wird, wäre es unwirtschaftlicher immer ein Tankflugzeug mitzuführen.

Welches andere Flugzeug wäre also in der Lage so viele Menschen über eine so weite Strecke zu befördern? Der Airbus A380 fällt ja auch, es ist immerhin kein amerikanischer Hersteller. Das geht ja nicht.

Aus diesem Grund ist die Boeing 747 genau die richtige Wahl für diese Aufgabe. Und was soll der Präsident da ausnutzen? Immerhin ist er der Präsident der USA. Viel schlimmer find ich da diese neureichen Milliardäre, die sich Fußballclubs kaufen und nur zum Kaffee trinken mal um die halbe Welt reisen mit ihren Privat-Boeings.

» AudiTFSI » Beiträge: 6 » Talkpoints: 2,76 »


Also ich denke es ist berechtigt, das der Präsident der Vereinigten Staaten eine solche riesen Maschine braucht. Zumal ja nicht nur er alleine fliegt, sondern Presseleute und evt. Begleiter aller Art.

Heutzutage ist es wirklich wichtig, dass der Präsident der Vereinigten Staaten geschützt wird, und ich denke trotz Weltweiter Sympathie ist Sicherheit für Barack Obama auch sehr wichtig. Denn er wird extrem und allgemein geliebt, aber ich denke, dass diejenigen die ihn hassen ihn sehr tief hassen und somit viel zielstrebiger für ein Attentat wären. Ich finde es berechtigt, dass eine so Weltwichtige Person einen solchen Schutz bekommt, denn Sicher finde ich ist so wirklich kaum noch etwas in dieser Welt, gerade für einen Amerikaner. :lol:

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» [oO] » Beiträge: 132 » Talkpoints: 0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke nicht dass wir das wirklich beurteilen können, in wieweit das nun alles gerechtfertigt ist. Klar wäre so etwas in Deutschland maßlos über-trieben, da wir in für unsere Politiker ein ganz anderes Sicherheitsdenken haben und auch etwas umweltbewusster denken. Trotzdem fliegen ja hier auch genug Politiker mal eben aus ihrem Urlaub zu einer Sitzung mit dem eigene Jet der Flugbereitschaft.

Ein amerikanischer Präsident ist sicher ein wesentlich attraktiveres Ziel für einen Anschlag oder ein Attentat als ein deutscher Bundeskanzler. Zudem sind die Amerikaner in solchen Sachen ja auch viel patriotischer als wir. Bei uns wirst du sicher mehr als genug Leute finden, die bei einem Attentat auf einen deutschen Politiker eher sagen, hätte er halt nicht Politiker werden sollen. Sowas wird man bei den Amerikaner wohl selbst bei Bush nicht finden.

Und solange es sich die Amerikaner leisten können, ihren Präsidenten so zu schützen und er sich solche Privilegien leisten kann, sollen sie es doch tun. Es ist ja ihr Geld, dass sie da rauswerfen und ihre Kinder die dadurch vielleicht keine Schulbildung bekommen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also, ich denke, dass es wohl ethisch und moralisch vertretbar ist, dass der Präsident der USA mit der Airforce One fliegt. Schließlich muss er von einem Ort zum anderen kommen und muss gleichzeitig so gut wie möglich geschützt werden.

Allerdings frage ich mich schon, warum man sich Gedanken darüber macht, was der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika macht, während hier in Deutschland die Bundespolitiker kostenlos mit der Bahn fahren und auch gerne mal die Flugbereitschaft der Bundeswehr kostenfrei nutzen. Letztere natürlich auch für Flüge, die nicht unbedingt zum politischen Alltag gehören bzw. direkt privater Natur sind.

Dass der Präsident der USA nun mal geographisch so ortsgebunden ist, dass er mal nicht eben den Zug nehmen kann, um seine Bündnispartner zu erreichen, ist ja wohl für jeden nachvollziehbar. Dass das eigene Militär für ihn ein Flugzeug bereitstellt, finde ich sinnvoll. So wird die richtige Wartung der Maschine sichergestellt. Gleichzeitig wird auch ein potenzielles Gefährdungsrisko abgeschafft.

Man stelle sich mal vor, der Präsident der USA müsste sich ein Flugzeug von einem Privatunternehmen mieten. Allein das Bereitstellen einer solchen Maschine in Krisenzeiten oder Notsituationen stellt für mich schon ein gewaltiges Problem dar. Von der Logistik und dem Aus- und Umrüsten der jeweiligen Privatmaschine zum Zwecke der präsentialen Nutzung mal ganz abgesehen.

Und ganz ehrlich, den Präsidenten der USA möchte ich auch nicht an Bord einer normalen Linienmaschine haben. Oder würdet ihr gerne in einem Flugzeug sitzen, in dem vorne der Präsident, des Landes hockt, der zu dem ersten Ziel fast jedes Terroristen gehört? Ich ganz bestimmt nicht.

Mir ist also ganz wohl dabei, dass Bush und in Zukunft Obama in ihrer eigenen Maschine unterwegs sind.

» wildplace » Beiträge: 57 » Talkpoints: 0,00 »


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