Betrunkener Autofahrer - anzeigen bei der Polizei?

vom 15.10.2008, 04:45 Uhr

Ich möchte einen Nachbarn bei der Polizei anzeigen – anonym. Ich weiß, dass er öfter betrunken Auto fährt. Das Problem ist nur: Er ist sehr aggressiv, ich habe ihn nämlich mal auf seine Trunkenheit am Steuer angesprochen und er ist ausgerastet, in letzter Minute kamen andere Nachbarn dazu und konnten ihn beruhigen.

Wenn ich ihn nun bei der Polizei anzeige, dann weiß er doch sofort, von wem diese Anzeige kommt, ich befürchte, dass das mächtig Ärger gibt. Andererseits möchte ich nicht, dass er weiterhin andere Menschen im Straßenverkehr gefährdet!

Was kann ich tun? Soll ich diese Situation der Polizei so schildern und vielleicht doch gleich meinen Namen nennen? Was würdet ihr tun?

» Ursus » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,00 »



Hallo!

Ich persönlich halte nicht viel von anonymen Anzeigen. Die anonymen anzeigen werden auch meiner Meinung nicht so gut bearbeitet, wie nicht anonyme anzeigen udn deshalb würde ich zur Polizei gehen, ihn anzeigen und dabei sagen, dass sie deinen Namen diskret behandeln sollen.

Es ist eine Pflicht eines jeden Bürgers solche Leute anzuzeigen, weil sie nciht nur sich, sondern auch andere gefährden und da sollte man auf jeden Fall einschreiten und was unternehmen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hi,
ich finde es sehr löblich, dass du dir Gedanken machst. Betrunken Autofahren ist ja bekannterweise kein Kavaliersdelikt. Wie du schreibst gefährdet er ja nicht nur sich, sondern auch andere Menschen. Das geht gar nicht. Er scheint ja auch generell nicht einsichtig, da du ihn ja schon darauf angesprochen hast.

Problematisch wird es nur mit einer Anzeige, glaube ich. Da bin ich mir nicht sicher, aber: Wie will man ihm etwas nachweisen? Ich glaube nicht, dass ihm etwas passiert, wenn du jetzt zur Polizei gehen würdest. Er würde es bestreiten. Man muss ihn doch auf frischer Tat ertappen, oder? Kann sein, dass ich mich täusche. Aber ich bin der Meinung, dass das (leider) so ist. Du kannst zur Polizei gehen und ihnen sagen, dass du es öfter gesehen hast. Das einzige, worauf du hoffen kannst ist, dass die Beamten das ernst nehmen. Das bezweifle ich allerdings. Die werden ja niemanden dafür abstellen der wartet, dass dein Nachbar betrunken ins Auto steigt.

Jedoch würde ich in diese Richtung auf jeden Fall aktiv werden. Viel mehr würde mir da auch nicht einfallen. Ich denke das ist der richtige Schritt.

» MFtF » Beiträge: 30 » Talkpoints: 0,29 »



MFtF hat geschrieben:Problematisch wird es nur mit einer Anzeige, glaube ich. Da bin ich mir nicht sicher, aber: Wie will man ihm etwas nachweisen? Ich glaube nicht, dass ihm etwas passiert, wenn du jetzt zur Polizei gehen würdest. Er würde es bestreiten. Man muss ihn doch auf frischer Tat ertappen, oder? Kann sein, dass ich mich täusche. Aber ich bin der Meinung, dass das (leider) so ist.

Genau hier liegt das Problem bei der Sache. Das Ganze einfach nur anzuzeigen alleine bringt nichts, solange die Polizei ihn nicht beim betrunken Fahren erwischt. Deswegen könnte es etwas bringen, wenn du weißt, wo dein Nachbar gerade hin will (beispielsweise zur Arbeit oder zu einem bestimmten Baumarkt oder so) und in dem Moment wo er losfährt einen Anruf bei der Polizei tätigst und die vermutliche Strecke mitteilst. So hat die Polizei wenigstens eine Chance, ihm die Straftat auch nachzuweisen.

Du musst die Anzeige nicht mal anonym machen. Wenn du so wie gerade geschildert vorgehst erwischt die Polizei ihn mit etwas Glück auf frischer Tat - damit ist vollkommen egal ob es eine zufällige Kontrolle war oder jemand dafür einen Tipp gegeben hat. Da du ja keine zivilrechtlichen Ansprüche gegen ihn erheben willst oder sowas tut dein Name auch nicht viel zur Sache für das Verfahren, dass dann eingeleitet werden würde.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Die anonymen anzeigen werden auch meiner Meinung nicht so gut bearbeitet, wie nicht anonyme anzeigen udn deshalb würde ich zur Polizei gehen, ihn anzeigen und dabei sagen, dass sie deinen Namen diskret behandeln sollen.

Dass die anonymen anzeigen länger dauern kann einfach daran liegen, dass man niemanden anonym anzeigen kann! Das einzige was hier passiert wäre, dass die Polizei maximal vorbeifährt und an der Haustür klopft und nach dem rechten fragt, wobei selbst das die absolute Ausnahme wäre.

Anonyme Anzeigen gibt`s nicht, weil sonst jeder jeden verleumden könnte und eine falsche Verdächtigung auch eine Straftat darstellt und man natürlich dann aus Sicht des Staates auch den Anspruch hat, diese zu verfolgen. Also streicht das mal aus dem Gedächtnis, dass es anonyme Anzeigen gibt!

Was die Diskretion angeht: Da kann man gerne drum bitten, nur hat man als Beschuldigter das Recht zu erfahren, wer einem etwas vorwirft oder wer einen angezeigt / angeklagt hat. Und da kann sich auch die Polizei nicht rausreden mit: "Öhm, darf ich ihnen nicht sagen, hab`s versprochen...". Also Diskretion gibt`s auch nicht. Mit Sicherheit wird kein Beamter auf einen zugestürmt kommen und sagen: "Hallo Herr XY, YX hat sie gerade angezeigt..." aber auf Nachfrage (was völlig normal ist zu fragen, wer`s war) muss auch Auskunft erfolgen!

Diamante hat geschrieben:Es ist eine Pflicht eines jeden Bürgers solche Leute anzuzeigen, weil sie nciht nur sich, sondern auch andere gefährden und da sollte man auf jeden Fall einschreiten und was unternehmen.

Das ist überhaupt keine Pflicht, höchstens im moralischen Sinne! Eine Anzeigepflicht von soetwas haben nur Polizisten usw. oder der "normale" Bürger bei schweren Straftaten, ansonsten nicht.

Taline hat geschrieben:Da du ja keine zivilrechtlichen Ansprüche gegen ihn erheben willst oder sowas tut dein Name auch nicht viel zur Sache für das Verfahren, dass dann eingeleitet werden würde.

Falsch, siehe oben!

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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