Berufstätige Mütter

vom 19.09.2008, 23:23 Uhr

Ich bin Mutter von einer zweijährigen Tochter und habe mich entschlossen, wieder halbtags arbeiten zu gehen. Noch hab ich keine Arbeitsstelle gefunden, aber ich möchte mir jetzt schon Gedanken machen, ob es gut für meine Tochter ist, wenn ich den halben Tag nicht zuhause bin und sich fremde Personen um sie kümmern. Sie ist von Natur aus ein schüchternes Kind und hat Angst vor vielem. Andererseits ist es finanziell notwendig, dass ich auch wieder arbeiten gehe, um die Familie zu unterstützen.

Was denkt ihr über berufstätige Mütter und wie nehmen es eure Kinder auf?

» Trinkhalm » Beiträge: 155 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Grade wenn das Kind sehr schüchtern ist, wird es durch eine Halbtagsbetreuung bestimmt aufblühen und selbstbewußter werden. Und 2 Jahre ist für ein Kind auch ein schönes Alter um mit anderen Kindern den Vormittag zu verbringen.

Ich kann es Müttern nur raten, wenn die Möglichkeit der Kinderbetreuung gegeben ist, wieder ins Berufsleben zu starten. Denn je länger man raus ist um so schwieriger wird der Neuanfang irgendwann mal und man fasst kaum noch Fuß in der Arbeitswelt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe zwar selbst noch keine Kinder, aber ich bin dafür selbst ein Kind berufstätiger Eltern.

Da ich noch in der DDR geboren bin, war es bei uns ganz normal, dass keiner länger zu Hause blieb, als es notwendig war. Sobald es den Krippenplatz gab, ging meine Mutter wieder zur Arbeit. Und geschadet hat es mir nicht, bei meinem Bruder war es das gleiche.

Also ich denke schon, dass du wieder arbeiten gehen kannst. Hauptsache dein Kind ist gut aufgehoben. Die Entwicklung deines Kindes hängt sicher nicht davon ab, ob du arbeiten gehst oder nicht, sondern ob die Betreuung gut ist oder nicht. Was hat ein Kind davon, wenn die Mutter den ganzen Tag da ist, sich aber nicht richtig drum kümmert? Genauso gut kann man auch nur einen halben Tag zu Hause mit seinem Kind sein, dafür die Zeit aber richtig ausnutzen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



ich bin Mutter von 2 Kindern und gehe auch arbeiten, zwar nur in Teilzeit aber da bin ich auch täglich einige Stunden aus dem Haus. Mein Sohn war anderthalb als ich meine Ausbildung begonnen habe, bei ihm war ich also Vollzeit arbeiten. Wenn ich nicht zu hause war hat sich entweder mein Mann um ihn gekümmert, er arbeitet im Schichtdienst, daher war dass manchmal möglich, oder er wurde von einer seiner Omas betreut. Mit drei Jahren kam er dann in den Kindergarten und am Nachmittag zu den Omas. Es hat ihm sehr gut gefallen und auf keinen Fall geschadet.

Meine Tochter wurde gerade drei Jahre alt, als ich wieder anfing zu arbeiten war sie zwei Jahre alt. Bis sie in den Kindergarten kam wurde sie auch von ihren Omas oder meinem Mann betreut. Jetzt ist sie den Vormittag über im Kindergarten und nach der Arbeit hole ich sie ab. Auch ihr gefällt es so sehr gut.

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Den Hinweis, dass das Kind dann "auf jeden fall aufblühen wird" kann ich keinesfalls bestätigen! Meine Tochter war ebenfalls zurückhaltend und schüchtern und hat damals beim 1. Kindergartenversuch total gelitten, weil es einfach alles zu viel für sie war und sie für eine Trennung eben noch nicht reif war.

Schüchterne Kinder werden nicht weniger schüchtern, weil man sie in solche Situationen reindrückt. Sie werden eher noch schüchterner und erfahren, dass man ihre Ängste und Zurückhaltungen überhaupt nicht Enrst nimmt, sondern nur für Getue hält, denn so stellst Du es da. Meine Tochter hat dann mit 4 noch einen Anlauf in einem anderen Kindergarten gemacht, und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Nicht, dass sie nicht mehr schüchtern und öfter mal nachdenklich gewesen wäre, aber sie war plötzlich bereit zu interagieren und vor allem bereit, loszulassen. Hätte ich sie mit gerade 3 hartnäckig in die KiTa geschliffen, hätte ich vermutlich arges in ihrer Seele angerichtet. So hatte sie Zeit und die Sicherheit, von mir Ernst genommen zu werden.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde vllt erstmal ausprobieren wie deine Tochter reagiert, es gibt doch meistens so Spielgruppen wo man die Kinder 1-2 mal die Woche für 2 Stunden oder so anmelden kann. Ich finde das wäre ein guter Einstieg, auch um zu sehen wie sie das verkraftet, wenn das gut geht könnte mann das ganze dann auf Halbtags und Tagesmutter ausweiten.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mein zweiter Sohn war zwei Jahre alt, als ich wieder anfing halbtags zu arbeiten. Zwar war er keineswegs schüchtern, doch ich denke selbst dann hätte es ihm sehr gut gefallen. Schau dir die Krippe, den Kindergarten oder die Tagesmutter deiner Wahl genau an und erkundige dich, wie die Eingewöhnung abläuft.

In unserem Fall war es eine Krippengruppe von höchstens zehn Kindern. Zwei Erzieherinnen kümmerten sich wirklich liebevoll um die Kleinen. Es gab eine Eingewöhnungswoche, in der ich die ganze Zeit anwesend war, aber nicht mitspielte, sondern nur auf einem Stuhl neben der Tür saß. Am dritten Tag dann ging ich für zehn Minuten nach drausen, am nächsten Tag schon eine halbe Stunde. So war es überhaupt kein Problem. Bei manchen Kindern gestalteten die Erzieherinnen die Eingewöhnungszeit auch über zwei Wochen, je nachdem wie das Kind sich verhielt.

Meinem Sohn hat diese Zeit sehr sehr gut getan.

» kratzbuerstchen » Beiträge: 54 » Talkpoints: 0,20 »



Hallo,

meine Mutter war zu meiner Kindheit ebenfalls berufstätig und ich kann nicht behaupten, dass es uns Geschwistern deshalb an irgendetwas gemangelt hätte. Solange es ging, haben meine Großeltern auf uns aufgepasst. Danach waren wir zwei älteren Kinder bis Nachmittags allein zuhause und mein Bruder bei der Tagesmutter.

Ich denke, dass es für das Kind auch ganz gut sein kann, wenn es etwas mehr mit anderen Personen in Kontakt kommt. Dadurch kann es besser lernen, sich auf unterschiedliche Menschen einzustellen und verliert mit der Zeit vielleicht auch einen Teil seiner anfänglichen Schüchternheit.

Gruß

» Fantasia2009 » Beiträge: 405 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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