Arme Kinder leiden häufiger unter Migräne

vom 24.08.2007, 19:13 Uhr

Nachdem ja bereits festgestellt wurde, das ärmere Menschen oft eher sterben scheinen sie auch von anderen Krankheiten stärker geplagt zu sein – so leiden ärmere Kinder wesentlich häufiger unter Migräne als wohlhabende bzw. Kinder aus wohlhabenden Familien. Diese Ergebnisse einer amerikanischen Studie könnten laut Astrid Gendolla von der Universitätsklinik Essen auch auf Deutschland übertragen werden.

Die Migräne begründet sich häufig in den entsprechenden Gewohnheiten die in einer Schicht vorherrschen. So seien ärmere Kinder wesentlich öfter von falscher Ernährung, sozialem Stress, zuwenig Bewegung und der Reizüberflutung von Fernsehen und Computerspielen betroffen. Bei wohlhabenderen Familien treten diese wesentlich seltener auf, weswegen auch hier die Migränerate deutlich niedriger liegt. Die Migräne werde zudem in den unteren Schichten oft nicht als Krankheit ernstgenommen oder der Besuch zum Arzt, wie auch in dem Beitrag Praxisgebühr lässt arme Menschen früher sterben ?, aufgrund von Kostengründen gespart.

Typische Anzeichen für eine Migräne wären neben Kopfschmerzattacken Bauchschmerzen, auffallende Blässe, Übelkeit und Schwindel, zudem starke Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Durch Migräne kommt es natürlich zu einem Leistungsabfall in der Schule, was einem gesellschaftlichen Aufstieg wenig förderlich ist.
Dabei könnte allein durch die Änderung der Lebensgewohnheiten schon eine grundlegende Besserung erzielt werden, so wie bestimmte empfohlene Entspannungsverfahren, Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und ein regelmäßigeres Schlafen.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Menschen aus ärmeren Schichten Beschwerden bei Kindern teilweise generell nicht so ernst nehmen, auch die Argumente falsche Ernährung (nur Billig-Fast-Food und zuckersüße Softdrinks) und sozialer Stress (überforderte Eltern) sind sehr einleuchtend.

Nur hat die Praxisgebühr in diesem Zusammenhang keine Relevanz. Diese Gebühren fallen nämlich erst ab 18 an genauso wie die Zuzahlungen bei Medikamenten. So hat man eigentlich auch als armer Mensch durchaus die Möglichkeit,. mit seinem Kind ohne anfallende Kosten zum Arzt zu gehen (zum Glück).

In den USA ist das anders, denn dort haben arme Menschen ja meist nicht einmal eine Krankenversicherung.

So finde ich, dass man diese Ergebnisse nicht ohne weiteres direkt auf Deutschland übertragen kann, zumindest kann ich mir gut vorstellen, dass der Prozentsatz der betroffenen Kinder in den USA noch erheblich höher ist.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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