andauernde Lustlosigkeit

vom 06.08.2008, 12:48 Uhr

Kennt ihr auch die Situation, dass man einfach nur zu Hause herumsitzt, sich vor den Computer setzt und ins Internet geht, obwohl man eigentlich den Drang verspürt etwas anderes zu tun? Man möchte viel eher rausgehen, hat aber auch wiederum keine Lust dazu, weil das viel anstrengender ist, als sich vor den Computer zu setzen und abzuwarten. Man möchte unbedingt etwas tun, aber es geht nicht.

Ich habe dieses Problem seit ungefähr einer Woche und weiß nicht wie ich da von loskommen soll. Ich weiß, dass das Wetter im Freien wundervoll für allerhand Aktivitäten wäre, aber trotzdem setze ich mich vor den Computer. So ist es auch heute. Zwar fühle ich mich bei Talkteria wohl und möchte auch schreiben, aber gerade in diesem Moment empfinde ich es als schöner draußen zu sein. Jedoch kann ich mich einfach nicht aufraffen um etwas zu tun.

Liegt das vielleicht daran, dass ich Ferien habe? Mein Problem dabei ist, dass ich gerne Draußen bin und auch gerne Sport mache, aber man hat einfach nicht die Lust sich zu bewegen. Ich habe auch schon einmal versucht mich einfach dazu zu zwingen etwas zu tun. Habe mich also völlig lustlos auf mein Fahrrad gesetzt, hatte aber nach fünf Minuten schon keine Lust mehr, obwohl mir Fahrradfahren eigentlich immer Spaß gemacht hat und auch macht.

Denkt ihr, dass man solche Tage einfach mal hat und wie sollte man am besten dagegen vorgehen, denn so kann es ja nicht weitergehen?

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» You » Beiträge: 548 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Oh ja das kenne ich leider nur zu gut. Ich rede mich dann aber immer raus, daß ich halt überlastet bin. Ich habe ein Haus, zwei kleine Kinder und einen Halbtags-Job und wenn ich dann mal Zeit habe, dann klebe ich auch vor dem PC fest. Unten sollte die Wäsche gewaschen werden, die Küche ausgewischt und wir wollen in einer Stunde weg. Wenn ich erst mal sitze dann sitze ich auch fest. Oft denke ich auch, daß es von meinen leichten Depressionen kommt die ich leider habe. Dann kann man sich auch oft zu nichts aufraffen. Oder ich schiebe es auf das launische Wetter. Das hoch und runter macht auch nicht gerade munter und unternehmungslustig. Da bin ich eher faul bzw. müde. Hast Du vielleicht auch Depressionen? Natürlich ist es draußen immer schöner als drinnen, aber wenn man es nicht mehr schafft, muß man auch an solche Dinge denken. Aber vielleicht bist Du auch nur wetterfühlig. Mach Dich mal nicht verrückt. Vielleicht brauchst auch Du nur eine Aus-Zeit? Eine Reise oder so?

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Huhu!
Ich kenne das sehr sehr gut. Kämpfe mich seit geraumer Zeit mit diesem merkwürdigen Phänomen ab und habe zwei Dinge festgestellt:
1. Zieh dir andere zu Rate. Sobald einer mitmacht, läuft alles wie von selbst, zumindest bei mir. Ich bin jemand, der gern Impulse an andere sendet und gerne Impulse zurückerhält. Bin ich allein und abgeschnitten von jeglicher geistiger und persönlicher Gedankenzufuhr, werde ich tranig und unglücklich und alles in allem so, wie du das beschreibst.
2. Man darf keine allzu großen Schritte erwarten. Selbst während eines gelungenen Ausbruchs aus dieser Bequemlichkeitssucht muss ich ständig darum kämpfen, die Tätigkeit, die ich tollerweise nun begehen kann, weil ich mich aufgerafft habe, nicht gleich wieder an den Nagel zu hängen. Es ist ein ganz und gar eigenartiges Hin- und hergerissensein. Man macht eine Sache, die total erfüllend ist und einen merklich voranbringt, trotzdem sitzt irgendwo noch jemand, der was dagegen hat und einen wieder in die Gemütlichkeit oder Gewohnheit ruft. Dem muss man widerstehen, mit viel Optimismus und Tatendrang probieren, die Versuchung wegzuwischen. Es sollte allerdings nicht zu einem verkrampften Krieg zwischen dir und deinem inneren Gemütlichkeitsfan werden, denn sonst verkommt das Ganze erstrecht zu einer unangenehmen Angelegenheit, die du von da an erstrecht scheust. Schaffe dir kleine, feine Ausnahmen im Freien, auch wenn sie erstmal nur viertelstundenweise gehen, sie werden länger werden, aber nicht auf einen Knips hin.

Ich habe es gerade in den letzten Tagen sehr gut geschafft, mich freizustrampeln. Das Gute ist, dass so einiges ins Rollen kommt, wenn man erst den entscheidenden Schritt hinaus gefunden hat. Aber alles von selbst läuft so schnell nicht, wie gesagt! Ich würde gerne wissen, wie man diese Form der Lustlosigkeit nennt, die ja eigentlich gar keine Lustlosigkeit ist, sondern nur eine Tatenlosigkeit. Denn Lust hat man meistens, das hast du ja wie ich auch schon festgestellt.

Am Ende bleibt eh der Spruch stehen: "Einfach mal machen!".. Viel genutzt, total verschlissen, aber immernoch das Allzweckmittel und der einzige Weg aus dem Dilemma, das du hast. Für weitere Ratschläge einfach nochmal fragen!

Edit: An Mone Fö: Es geht ja nicht hauptsächlich um Dinge, die man ungern tut, wie Wäschewaschen oder Küchewischen, da wäre ja eine Ausweichhaltung noch komplett verständlich. Nee, es geht um Sachen, die man einfach liebend gern täte, aber man tut sie nicht und zieht Sachen vor, die man eigentlich nicht mal halb so fein findet.

» Schnibbeldiwapp » Beiträge: 262 » Talkpoints: 35,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo You,

ja, ich kenne das Problem auch sehr gut! Meistens liegt es bei mir aber auch, an der von dir geschilderten Situation - man hat frei und muss mal nicht aus dem Bett springen, sich frisch machen und das Haus verlassen. Man kann stattdessen ewig im Bett liegen bleiben und muss sich nicht hetzen.

Ich denke, dass es zum einen daran liegt, dass man sich an solchen Tagen zu nichts aufraffen kann, dass man einfach die Erhohlung benötigt um mal definitiv NICHTS zu tun. Kein Abenteuer, kein Weggehen, einfach nur mal ausspannen. Im Prinzip kann ja auch die Freizeitplanung zu Stress ausarten.

Andererseits gibt es auch dass Phänomen, dass wenn man den ganzen Vormittag zu Hause im Pyjama vertrödelt hat, sich nur mit absolutem Kraftaufwand zu irgendetwas aufraffen kann - zumindest beobachte ich das bei mir sehr stark. Du könntest dir aber, um dem Vorzubeugen, am Vorabend einen Plan aufschreiben oder aber auch nur gedanklich zuechtlegen, was du am nächsten Tag wie angehen möchtest, sprich, wann du aufstehen willst, was du erledigen möchtest, u.s.w.. Vielleicht kannst du so deiner Motivationslosigkeit ein Schnippchen schlagen!

» Ronja » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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