Maklerprovision ungerecht?

vom 19.07.2008, 09:32 Uhr

Ich bin zur Zeit auf Wohnungssuche und bin dabei auf eine Wohnung übers Internet gestoßen, die von einem Makler angeboten wird. Natürlich war mir bewusst, das ich bei dieser Immobilie 900 EUR an Provision zahlen müsste, sofern ich die Wohnung anmieten werde. Am vereinbarten Termin war nicht der Makler, sondern meines Wissens nach ne Auszubildende anwesend und natürlich die Vermieterin. Die Worte der Auszubildenden waren lediglich:

- Hallo und der Name
- Hier ist das Exposé
- Tschüß

Die Wohnung wurde mir von der Vermieterin gezeigt, die mir alles sehr genau und auch super erklärt hat. Auch auf Fragen meinerseits an die Auszubildende hat sie gleich zur Vermieterin geschaut und ist weiterhin stumm geblieben. Ich habe natürlich weiterhin Interesse an der Wohnung, aber eigentlich sind mir 900 EUR für diese miserable Leistung viel zu hoch angesetzt. Muss ein Makler nicht selber vor Ort sein bzw. mehr leisten für sein Geld? Grundsätzlich sehe ich es ja ein, das auch er Geld verdienen muss, aber bei so einer Leistung bin ich ehrlich gesagt nicht bereit so einen hohen Betrag zu bezahlen. Bei entsprechender Leistung bin ich gerne Bereit so einen Betrag zu entrichten, aber hier - NEIN DANKE! Kann mir jemand helfen?

» kesslerweiss » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,37 »



Naja, ganz egal ob der Betrag nun gerechtfertigt ist oder nicht: Du wusstest doch, dass dieser Betrag anfällt, das war doch einen Bedingung, die dir bewusst war. Also frag ich mich, weshalb du nicht einfach akzeptierst, dass es nun einmal so ist. Oft finde ich Preise für Dinge und Dienstleistungen auch nicht gerechtfertigt, aber wenn man mir einen Preis nennt, entscheide ICH doch, ob der mir zu hoch ist oder nicht und ob ich bereit bin, den zu zahlen. Und bei dir gilt eben: Wenn du die Wohnugn anmieten möchtest, hast du die maklergebühr in Höhe von 900 Euro zu bezahlen.

Wenn NICHT, dann kannst du eben die Wohnung nicht anmieten. Welche Art von Hilfe suchst du denn jetzt bitte genau?! Sowas wird einem ja absichtlich vorher mitgeteilt, damit die Leute wissen, was auf sie zukommt. Es ist ja nun nciht so, dass du übers Ohr gehauen wurdest.

Klar, Maklergebühren sind hoch, mir sind sie zu hoch und deshalb schaue ich mir gründsätzlich auch gar keine Wohnung an, bei der Maklergebühren anfallen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ganz ehrlich: Im Grunde giubt es kein Problem. Schlechter Service ja, aber das war es auch schon. Das Azubis auch mal Dinge alleine abwickeln müssen ist nichts besonderes und dann ist der Lehrherr unter Umständen eben nicht anwesend. Das kann natürlich problemlos laufen oder in die Hose gehen (wie bei Dir) - trotzdem war mehr oder weniger ein Vertreter des Maklerbüros anwesend.

Dazu kommt: Wer weiß warum sich der Azubi so verhalten hat, vielleicht wurde das von den beiden vorher abgesprochen, oder zwischen Eigentümer und Lehrherr, das in Detailfragen lieber die Eigentümerin antworten soll und der Azubi nur wenn er sich sicher ist. damit er kein Blech erzählt wofür später Lehrherr / Eigentümer gerade stehen müssen. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Unterm Strich kommt das gleiche raus: Ein miserabler Service des Maklerbüros ist kein Grund die Provision zu verweigern oder zu mildern - rein theoretisch wäre es ausreichend, so blöd wie es klingt, wenn der Makler zum Objekt fährt, die Tür aufschließt, dort stehen bleibt, nichts sagt und einem nur die Mappe in die Hand drückt und am Ende wieder die Tür verschließt und abdampft. Das ist zwar beschissener Service und kein Dienst am Kunden, aber ausreichend. Und so war es auch hier.

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Bisher hatte ich immer das Glück, dass ich unsere Mietobjekte ohne Immobilienmakler ergattern konnte, allerdings hatte ich auch schon Besichtigungen mit Maklern. Dieser Termin, den Du hattest, war sicherlich nicht gerade vorbildlich, vielleicht auf Unfähigkeit der Auszubildenden.

Allerdings ist das ja nicht alles, was ein Maklerbüro so macht, es fallen auch Kosten an und das manchmal über Monate. Die Wohnung muss vorab besichtig werden, ein Expose muss gemacht werden, es wird Zeit, Sprit und Telefonkosten verbraucht. Auch die Inserate für das Objekt, zahlt der Makler und die Kosten gehen somit natürlich von seiner Provision wieder ab. Die meisten haben Büroräume, Angestellte, oft auch Dienstfahrzeuge.

Überlege einmal, welche Kosten sich da summieren, die von den eingenommenen Provisionen wieder beglichen werden müssen. 900 Euro hört sich vielleicht im Moment viel an, aber das ist eben nicht der Reingewinn.

Benutzeravatar

» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde mich pro forma über die Unfreundlichkeit beim Chef beschweren, und den direkt kontaktieren, dass du für "diesen" Service nicht bereit bist so viel zu verlangen, da mangelnde Auskünfte. Viel Hoffnung kann ich dir da aber nicht machen, aber ein Versuch ist es natürlich wert.

Ansonsten kannst du nur versuchen mit dem Hausbesitzer direkt in Verbindung zu treten und versuchen den Mietvertrag bei diesem zu unterschreiben, dann müsstest du nämlich keine Maklercourtage bezahlen. Die wenigsten lassen sich aber darauf ein, aber auch hier kann man es natürlich versuchen.

Die Provision verweigern kannst du nicht, dann wird man dir die Wohnung schlicht und einfach nicht geben und sich jemanden anderen suchen, der bereit ist, die Maklergebühren aufzubringen. Es geht nur über oben genannte Wege die aber nur ein Versuch sind.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 14978 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Haben in unserer jetzigen "noch" Mietwohnung auch anfangs über 1.000 € an Maklergebühren bezahlt und hinterher waren wir schlauer und haben nur auf Anzeigen reagiert, die keinen Makler hatten, denn das war uns schlicht weg zu teuer. Für diese 1.000 € hätte ich genug anderer Kram kaufen können (u.a. für meinen Sohn) der sich sicherlich gefreut hätte, aber man lernt bekanntlich aus Fehlern.

Haben unsere jetzige Wohnung auch "ohne" Makler gekauft und konnten auch nochmals 5.000 € runterhandeln und hatten am Ende eine gute und günstige Summe :) haben sozusagen einige Tausend Euros gespart, aber ich denke auch das wenn du die Wohnung anmieten möchtest, dann du eben in den sauren Apfel beißen musst und die Gebühr bezahlen musst, denn du hast wohl unterschrieben dafür, das wenn weiteres Interesse besteht und du die Wohnung anmieten möchtest, du diese Gebühr bereit bist zu zahlen.

Wir mussten bei vielen anfänglichen Terminen einen Wisch unterschreiben, indem wir uns verpflichteten, wenn wir die und die Wohnung anmieten die Maklercoutage zahlen. Hatten aber auch einen 1A Service gehabt, nicht so wie leider bei dir.

Versuchen könntest du mit dem Makler nochmals zu sprechen, der wohl nicht anwesend war, sondern jemanden vom Büro geschickt hat, aber ob das was nutzt oder ob die Gebühr sich verringert glaube ich nicht wirklich, denn von irgendwas müssen die Kosten ja auch beglichen werden. Ein Maklerbüro hat ja auch immense Kosten, die man sich so einfach gar nicht vorstellen kann (Personal, Pkw´s, Sprit, Einstellen der Wohnungen usw.) Dies kostet Zeit und Geld und das muss auch irgendwo her genommen werden.

Wenn man eine Wohnung besichtigt und man zuvor schon gelesen hat, das es sich dabei um einen Makler handelt, sollte man sich eben vorher schon darüber darüber bewusst sein, das der Makler auch etwas daran verdienen möchte und er etwas kosten wird.

Benutzeravatar

» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^