Kinder beim spielen beobachten und fördern

vom 17.07.2008, 03:19 Uhr

Hallo zusammen,

aufgrund des Beitrages Mengen - Zählen - Zahlen kommt mir natürlich der Gedanke, ob man seine Kinder denn beim normalen Spielen zu Hause öfter mal beobachten sollte um eventuelle Nachteile festzustellen. Hilft das oder merkt man das beim eigenen Kind nicht, weil es sich ja wie sonst auch verhält, wenn es sonst keine Geschwister hat.

Beobachtet ihr eure Kinder beim spielen im Kinderzimmer um ihnen eventuelle eine Unterstützung bieten zu können, wenn ihr einen Defizit feststellt?

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo!

Ich habe meine Kinder sehr viel beobachtet, wenn sie am spielen waren oder wenn sie gemalt haben. Ich denke schon, dass man auch Defizite erkennen kann, wenn man sie öfters beobachtet. Kinder benehmen sich, wenn sie sich unbeobachtet fühlen manchmal ganz anders, als wenn man neben ihnen sitzt. Manche Kinder können auch mehr, als sie zugeben, wenn jemand direkt neben ihnen sitzt.

Bei uns im Ort gab es einen Kindergarten, der eine Spiegelwand hatte, wo man von der einen Seite keinen Spiegel sah, sondern den Raum in demm die Kinder waren. Die Kinder wiederum sahen nur den Spiegel und so konnte man die Kinder unbeschwert beobachten. Bei manchen Kindern hilft das schon, um zu wissen, wo sie gefördert werden sollten.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe sowieso einen intensiven Kontakt zu meinen Kindern und bin sehr aufmerksam, was eventuelle Defizite angeht. Von daher ist ein grundsätzliches Beobachten nicht gegeben. Was allerdings hilfreich sein kann, wenn man ob eines anstehenden Entwicklungsschrittes unsicher ist, ist, gezielt mit dem Kind zu spielen. Ein Mini-Lük-Kasten kann dabei sehr hilfreich sein. In diesen Kästen wird je nach Alter vieles von dem trainiert, was Kinder an Wahrnehmung haben sollten und es gibt in einem Vorschulheft beispielsweise eine Übung zum Erkennen der Rot-Grün-Blindheit. Außerdem sind je nach Grundthema des Heftes auch einem eine große Anzahl breit gefächerter Aufgaben darin, bei Vorschulkindern ist z.B. die Heftserie "Vorschulolympiade/Vorschule mit der Maus" empfehlenswert. Dort wird sehr gut auf das beginnnende Interesse an Zahlen und Buchstaben eingegeangen, man merkt schnell, was eigentlich zu leicht, was zu schwer ist und wo das Kind gut mitkommt. Dies gibt auch einen Hinweis auf das , was im Moment ansteht.

Bewegungsspiele sind natürlich auch gut. Ich spiele mit meinen Kindern oft, wenn wir auf etwas warten müssen (Bus oder dergl.) ein Spiel, das wir "Kannst Du...?" getauft haben. Einer ist der Ansager und und fragt, aufeinander aufbauend: Kannst Du...(beispeilsweise: auf einem Bein stehen, die Augen schließen, die Arme zur Seite strecken, mit dem Popo wackeln)? Wenn das Kind das macht, kommt die nächste, darauf aufbauende Frage: Kannst Du (auf einem Bein stehen und dabei mit dem Popo wackeln? Auf einem Bein stehen und dann hüpfen?...etc) Danach kommt die nächste Frage, bis irgendwann gar nichts mehr geht oder die Kinder so lachen müssen, dass nicht mehr weitergemacht werden kann.

Dabei kann man unauffällig mal abgleichen, gerade auch wenn Gleichaltrige mitspielen, ob die körperliche Entwicklung irgendwelche versteckten defizite hat. Außerdem bringt es die Kinder in sChwung und nutzt unnütze Wartezeit sinnvoll.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich glaube, dass fast alle Eltern ihre Kinder hin und wieder beim Spielen beobachten. Meines Erachtens reicht das allein aber nicht, um festzustellen oder erst einmal zu bemerken, dass sich das eigene Kind anders entwickelt als Geschwister oder andere gleichaltrige Kinder. Da sich Kinder nun mal unterschiedlich entwickeln kann man Kinder nie ganz genau vergleichen - ein Kind kann dies besser, ein anderes Kind vielleicht nicht so toll, kann aber etwas anderes besser. Und manche Kinder sind der "normalen" Entwicklung auch ein Stück voraus. Deshalb: Wichtig ist auch, dass man sich mit dem Kind auch wirklich beschäftigt, etwas gemeinsam mit ihm macht, mit ihm spricht, ihm zuhört. Dann bekommt man ein gutes Gefühl, wie man das Kind unterstützen könnte.

Allerdings reicht das allein nicht immer, da die wenigsten Eltern pädagogisch so vorgebildet sind und auch das entsprechende Equipment daheim haben - das kostet ja auch einiges. Und dann muss man es auch richtig einsetzen können. Gerade wenn das Kind auch aushäusig betreut wird, macht es Sinn, auch mit den Betreuern zu reden. Denn so kann man einerseits die Förderung aufeinander abstimmen. Und andererseits ist es auch manchmal so, dass man in verschiedenen Umgebungen unterschiedliche Beobachtungen macht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo Laufmasche,
also ich finde Beobachten ist die beste Art zu sehen in wie weit ein Kind sich entwickelt und wie man es noch fördern oder fordern muss. Egal ob mein Kind oder andere, da mache ich eigentlich keinen Unterschied. Meistens kann man auch viel ungeahntes entdecken, wenn man die kleinen in einem ungeahnten Moment einmal beobachtet. Es ist doch wirklich faszinierend, wie viel Fantasie die kleinen Mäuse doch haben ( oder eben nicht ). Außerdem geschieht Beobachten ja nicht nur indem man dem Kind heimlich zuschaut. Nein, wir tun das in fast jeder Situation, beim Spielen, Malen, Basteln, Essen etc.

Wir sonst auch könnten wir genau benennen, was unsere Kind gut und was sie nicht so gut können ;-)

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» Stern2812 » Beiträge: 421 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


In meinem Beruf als Erzieherin gehört das Beobachten der Kinder ja dazu. Nur durch beobachtungen können Defizite festgestellt werden.

Und da ich ja Zwillinge habe, fallen mir gewisse Defizite ja schon sehr früh auf, da ich ja immer den Vergleich zur Zwillingsschwester habe. Auch kenne ich ja nun viele Kinder im gleichen Alter von meiner Arbeit, und von daher merke ich schon ziemlich schnell, ob gewisse Sachen normal sind. Und meine Beobachtungen decken sich auch immer mit den Beobachtungen der Erzieherinnen im Kindergarten.

Deshalb haben wir schon ziemlich früh erkannt, das die kleinere einige Probleme hat, und konnten frühzeitig dementsprechende Massnahmen ergreifen. Auch zu Hause fördere ich sie, da ich ja weiß, welche Defizite sie hat. ich denke, allen Eltern wird es wohl irgendwann auffallen, wenn ihre Kinder Probleme haben, man kennt ja meist noch andere Mütter, oder liest Bücher.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Eigentlich kommt man als Mutter oder so der Vater sich hauptsächlich um die Kinder kümmert, garnicht daran vorbei, als ständig sein Kind zu beobachten. Denn schon alleine, wenn man auf dem Spielplatz ist und andere Mütter da sind, wird ständig verglichen, nach dem Motto, kann deiner das schon, oder wann hat deiner denn damit angefangen.

Ich fand die Situation manchmal schon sehr störend, da sowohl mein Sohn als auch die Tochter meiner Freundin sehr spät mit dem Sprechen angefangen hatten und es uns beide schon sehr nervt, wenn wir ständig darauf angesprochen wurden. Nun haben beide auch sehr spät Zähne bekommen und irgend wann meinte ich dann auch, dass es sich ohne Zähne im Mund eben auch schlecht sprechen lässt.

Ansonsten denke ich, dass man ja auch viel mit dem Kind spielt und dabei schon merkt, wenn es bestimmt Dinge noch nicht kann, gerade, wenn man dann auch noch Spielkinder eingeladen hat und die mit dem eigenen vergleichen kann. Gerade an Regentagen oder im Urlaub kommt es so auch zu intensivieren Spiel miteinander, was man gut zum Beobachten nutzen kann. Gezielt habe ich das allerdings nie gemacht, sondern ehr unterbewusst.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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