Barack Obama: Doch nicht vor dem Brandenburger Tor?

vom 10.07.2008, 12:24 Uhr

Habt ihr schon von dem Aufstand in Berlin gehört, nachdem Obama angekündigt hatte, dass er gerne vor dem Brandenburger Tor seine Rede zum deutsch-amerikanischen Status Quo halten möchte? Wowi war natürlich dafür und freut sich auf Hochglanz-Bilder mit dem - höchstwahrscheinlich - nächsten US Präsidenten und Frau Merkel fand die Idee eher "befremdend", da das Brandenburger Tor ein geschichtsträchtiger Ort ist.

Da kann ich die Regierung schon verstehen, muss ich ehrlich sagen. Auch Kennedy hat damals "nur" vor dem Schöneberger Rathaus seine legendäre Rede gehalten und auch die ist in die Geschichte eingegangen, aber nicht wegen des Standortes des Rednerpults, sondern weil seine Worte einzigartig und brilliant waren. Wie steht es bei euch? Was haltet ihr davon, dass es nun unbedingt das Brandenburger Tor sein muss, vor dem der medien-erfahrene Obama sprechen möchte?

» anna78 » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,13 »



Dass es das Brandenburger Tor sein soll hat doch mehrere Gründe, zum Beispiel dass dort die neu eröffnete amerikanische Botschaft steht. Das Kennedy seine Rede nicht dort gehalten hat hat wohl vielmehr damit zu tun, dass das Brandenburger Tor an der Grenze zur damaligen DDR steht, sonst hätte er sicherlich (wie andere amerikanische Präsidenten später auch) seine Rede dort gehalten.

Die Gründe, die jedoch gegen Obamas Ansprache dort sprechen, sind, dass er noch kein gewählter Präsident ist, sondern bisher erstmal nur Kandidat. Solche Reden waren bisher den Präsidenten vorbehalten um nicht auch noch als Wahlkampfwerbung verstanden zu werden, oder damit auch niemand annimmt, Deutschland würde sich für Obama statt McCain als Präsidenten aussprechen und damit Partei ergreifen.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Kennedy am Brandenburger Tor? Nette Vorstellung, vor allem auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, erinnert mich an das Kaninchen das mit einem Kotelett um den Hals zum Wolf hoppelt und kuscheln will.

Hm, ob Obama sich damit so einen Gefallen tut? Der Anti Amerikanismus blüht immernoch in Deutschland und selbst wenn er etwas vernünftiges sagen will kann er wenig gegen die "Buh" Stimmen unternehmen wenn die ihm sein Land um die Ohren hauen und was den Amis teilweise vorgeworfen wird das sieht Obama auch nicht als verbesserungswürdig an sondern als berechtigt - berechtigt in dem Sinne dass es schon ganz richtig so ist und Kritik unzulässig.

Desweiteren: Wenn die Deutschen jetzt deswegen doch zu Obama Fans werden - schlecht für ihn, denn die Amis mögen fast nichts was aus dem Ausland kommt, seien es Immigranten oder Einmischung von außen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also ich habe persönlich absolut nichts dagegen, dass Barack Obama vor dem Brandenburger Tor redet. Sicher, bist jetzt haben nur weiße Leute, die schon Präsident waren, nur wichtige Worte gesagt, aber an dem Beispiel Barack Obama sieht an, dass es nicht immer weiß sein muss. Und das ist, wenn man sich die Geschichte der USA mal anschaut, schon eine sehr, sehr große Veränderung und zwar nicht nur für die USA. Deshalb finde ich, dass man doch noch einen (kleinen) Schritt weiter gehen darf, und ihn als Präsidentschaftskanidaten ohne wichtige Worte (also im Vergleich gesehen) vor dem Brandenburger Tor reden lassen.

Es gab ja auch schon Umfragen von Berliner, wobei die große Mehrheit sagt, dass sie nichts dagegen hätten, Obama vor dem Brandenburger Tor reden zulassen. Immerhin ist es ja auch ein kleiner Erfolg, dass Barack Obama überhaupt in Berlin seine Rede hält, da Obama nur eine Rede in Europa vorhatte und unser Außenminister Steinmeier (mit "ai" oder "ei"?) es geschafft hat, dass Obama in Berlin seine Rede hält.

Auch halte ich diesen Akt, wenn er denn eintritt, für einen Beweis der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft, die man ja nicht mit der Ära Bush abreisen lassen will. Deshalb ist es auch im Interesse der Deutschen allgemein, dass man Obama, als wahrscheinlicher nächster Präsidenten der USA, vor dem Brandenburger Tor reden lässt.

Wenn McCain dieses Bedürfnis hat, wäre es wahrscheinlich weniger ratsam, ihn nicht vor dem Tor reden zu lassen, da er ja auch noch eine Chance auf die Präsidentschaft hat, und es wäre ja blöd, wenn man ihn als Kandidaten verärgert hat und dann ihn dann als Präsident ("nothing is impossible") hat.

» Disturbed » Beiträge: 94 » Talkpoints: -0,08 »



Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht weiß wo viele das Problem sehen. Das ist wieder mal eine völlig unnötige politische Diskussion die da auf höchster Ebene betrieben wird. Letzendlich geht es doch eh nur um Wählerstimmen. Der Hintergrund warum Frau Merkel dagegen ist, ist übrigens, dass die jetzige Bush Regierung das nicht möchte, dass Obama da auftritt! Ich bin allerdings felsenfest davon überzeugt, dass er es tun wird!

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


So sehr sich Obama anfangs noch als Symphatisant dargestellt hat, so sehr schlägt das Bild, dass er (bzw. sein PR-Manager) hinterlässt immer mehr in Arroganz um. Fehlt nur noch, dass wenn Obama vor dem Brandenburgertor spricht "Ik bin ein berliner" sagt oder anfängt "I'll be locking for freedom" zu singen.

Wehrter Herr Obama, bitte machen sie sich nicht zum medientrottel! Dafür habt ihr Amis Bush und Schwarzenegger!

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» zonkel » Beiträge: 25 » Talkpoints: 0,19 »


Ich finde es auch ein bisschen anmaßend, aber warum sollte er nicht dort sprechen dürfen? Was er sagt sollte ausschlaggebend sein und nicht wo er es ausspricht! Wäre ich ein Präsident, wäre es mir prinzipiell egal wo ich meine Rede halte, aber ich kann verstehen, dass die PR in Obama´s Hintergrund die Ansprache mit der Kulisse unterstreichen will. Wer weis, vielleicht ist Obama ja mal der richtige Mann. Mein Gefühl spricht für ihn, wobei ich die Hoffnung auf produktive, verständliche amerikanische Politik schon längst verloren habe!

» jostwi » Beiträge: 116 » Talkpoints: 0,55 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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