Spielzeug für Jungen bzw. Mädchen

vom 30.06.2008, 22:58 Uhr

Ich habe einen Jungen und ein Mädchen und als sie klein waren haben sie fast nie mit "geschlechtsspezifischem" Spielzeug gespielt. Also, so hat meine Tochter lieber mit Autos gespielt und mein Sohn auch schon mal mit Puppen.

Wie ist das bei euren Kindern? Spielen sie als Mädchen wirklich mädchenhaft mit Barbie und Co und als Junge mit Autos und Bauspielzeugen? Wie reagiert ihr bzw. eure Partner, wenn das Mädchen lieber mit Autos oder der Junge lieber mit Puppen spielt?

Mein Exmann, der Vater der Kinder war komischerweise bei meiner Tochter nie entsetzt, wenn sie mti Autos spielte, fand es aber unmöglich, wenn mein sohn mit einer Puppe ankam und sich sogar zum Geburtstag einen Puppenbuggy wünschte. Ich hingegen habe den Kindern das zum Spielen gegeben und ihnen auch die Wünsche erfüllt, wenn sie ein bestimmtes Spielzeug haben wollten. Warum mein Exmann bei meinem Sohn anders reagierte, wie bei meiner Tochter, war mir ein Rätsel.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bei uns war es so, dass meine Schwester eine männliche und ich eine weibliche Puppe bekommen haben. Generell stellte sich uns das Problem der geschlechterspezifischen Spielsachen jedoch nicht, da wir bis,. wenn ich mich recht erinnere, sie 15 und ich 12 waren zusammen in einem Zimmer lebten und somit eigentlich alles teilten. Ich hatte allerdings auch nie das Bedürfnis nach einem Puppenwagen, Papis Eisenbahn war da viel interessanter. :wink:

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» emanreztuneB » Beiträge: 107 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Da ich selbst keine Kinder habe, kann ich nur am Beispiel meines Neffen was zum Thema beschreiben. Dieser interessiert sich eine zeitlang auch für Puppen. Es konnte sich stundenlang mit einer Puppe beschäftigen, diese ankleiden, die Haare kämen und all solche Dinge. Meine Schwester, die Mutter des Jungen, machte sich erstmal Gedanken, ob dies denn normal sei, aber mal ehrlich, was ist schon normal? Mein Schwager, der Vater des Jungen, reagiert ebenfalls sehr besorgt auf dieses Verhalten. Er fand es äußerst seltsam, dass ein Junge mit Puppen spielte. Er versuchte meinen Neffen dann auch immer mit Auto und anderem Spielkram davon abbringen aber es nützte nichts. Wahrscheinlich machte er sich Sorgen, sein Sohn könnte Schwul sein oder ein Weichei!

Aber es heißt nichts, wenn sich in der Kindheit solche Interessen herauskristallisieren. Denn Erst nach und nach verlor mein Neffe von alleine dass Interesse an Puppen und widmete seine Aufmerksamkeit auf kleine Bagger und Lego Steine.

Ich denke, ein Mädchen kann eigentlich allen Interessen nachgehen, ohne dass sich jemand ernsthafte Gedanken darüber macht. Egal ob das Mädchen Fußball spielt, mit Autos spielt oder anderen typisch Jungen Sachen sich beschäftigt. Ein Junge hingegen unterliegt einer bestimmten Rolle, die er von der Gesellschaft aufgestempelt bekommt. Er soll hart sein und ja kein Weichei und am besten der Junge spielt mit Autos und interessiert sich für Bagger. In Wirklichkeit durchläuft ein Kind ein bestimmtes Entwicklungstadium und sollte dabei nicht gestört werden. Wenn sich ein Junge also für Puppen interessiert, wieso nicht einfach diesen Wunsch gewähren lassen, ein Kind entdeckt schließlich noch die Welt! Wenn ich Kinder haben werde, überlasse ich es auch denen, womit sie denn spielen wollen!

» mimi » Beiträge: 263 » Talkpoints: 0,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meine Tochter ist noch zu klein um sich zu entscheiden mit was sie lieber spielt sie ist jetzt 18 Monate alt. Aber ich kann meine Erfahrung durch meinen Neffen berichten, der hatte das ganz schlimm das er viel mit Puppen und Barbie spielen wollte wenn seine Cousinen da waren, weil er natürlich keine hatte. Auch im Kindergarten war es ganz schlimm verbreitet das er mit Mädchensachen spielen wollte und es sogar Phasenweise soweit das er sich Kleider angezogen hat und eine Prinzessin war auch wenn sie uns besucht haben immer ein Kleid angehabt und sei doch eine Prinzessin.

Zum Glück hielt die Phase auf eine Prinzessin zu sein vor der Schule auf, aber das spielen mit Puppen und Barbies finde ich keinesfalls verkehrt, es war früher schon so das es meistens umgekehrt war das Mädchen mit Autos mal spielen und Jungs mit Puppen. Wenn meine Tochter später Autos haben möchte statt Puppen werde ich sie vermehrt vorher nochmals immer wieder fragen und wenn sie immer wieder sagt sie möchte ein Auto haben dann bekommt sie von mir auch Autos. Beim Jungen wäre genau das selbe wenn es ein Herzenswunsch ist eine Puppe haben zu wollen warum denn nicht Puppen sind doch nicht nur für Mädchen da.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke auch, dass es sich so verhält, dass die Umwelt einfach etwas in das kindlich Spiel hineininterpretiert.

So macht es z.B. auch nichts, wenn ein Mädchen sich zu Fasching als Pirat verkleidet, kommt ein Junge dann aber als Frau, oder im Falle meines Sohnes, wo das Motto (3. Klasse Grundschule) der kleine Vampir war und er als Tante Argatha gegangen ist, schütteln die Leute den Kopf oder wie seine Lehrerin sind richtig gehend entsetzt. Meinem Sohn war es einfach zu langweilich der 10 "Kleine Vampier" zu sein und ich fand seine Idee toll (sonst hätte ich ihm bestimmt auch nicht das Kostüm gemacht). Mein Mann fand die Idee sehr kreativ und hatte auch nichts dazu gesagt.

Für Autos hat sich mein Sohn eigentlich nie interessiert, er hat immer mit Lego und Playmo gespielt und da musste er eben auch eine Küche haben und ein Badezimmer, wenn er eine Wohnhaus aufbaute und genauso ein Baby, als die Familie dort einzog. Wenn er spielte, dann spielte er mit verstellter Stimme alle Figuren und nicht nur ein Geschlecht. War allerdings meine Freundin mit ihrer Tochter da, dann war die Rollenverteilung von vorneherein klassisch. Bei seinen "Aktionfiguren" kam auch irgend wann Pocahontas hinzu, sein kleiner Schulfreund lachte ihn aus, aber er meinte die wäre echt Cool und ihm hätte die Geschichte gefallen.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Die ganze Themaitk erinnert mich an die Worte meiner Schwiegermutter, als ich zum ersten Niklaus für jede Tochter ein Auto hatte. Das konnte man zurückziehen und danach ist es selbst ein Stück gefahren. War also für die Entwicklung der Motorik ein richtig gutes Spielzeug. Und was sagt das Schwiegermonster dazu? "Aber das sind doch Mädchen!"

Nun ja die Entwicklung ging nun in den letzten Jahren dahin, das sie gern Basteln und Malen, was eher Mädchentypisch ist. Sich aber kaum für Puppen und Co interessieren. Der Bauernhof ist interessanter, wie die Puppenstube. Und die Lego´s sind ja viel cooler als der Puppenwagen.

Ich finde daran nichts schlimmes. Denn ich kann dieses Schubladendenken bei Kindern nicht verstehen. Sie sind ja nicht fehlentwickelt, wenn sie sich für die Spielsachen des anderen Geschlechts interessieren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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