Kannibalismus bei Farbmäusen oder andere Ursache?

vom 01.06.2008, 01:27 Uhr

Hallo alle miteinander,
Parallel zu den Rennmäusen hatte ich meine Vorliebe für Farbmäuse entdeckt und als ich mich nach einiger Zeit, in der ich mich ausgiebig informiert hatte, bereit gefühlt habe diesen Traum in Erfüllung gehen zu lassen, habe ich mir aus einer naheliegenden Zoohandlung Tiere geholt, die ich anfangs noch für einigermaßen gut empfunden hatte. Es sollten zwei Farbmausmädchen sein, von denen es eine Menge in den unterschiedlichsten Farben gegeben hat. Da ich ja auch Meerschweinchen gezüchtet habe, habe ich mich für Farbenschläge entschieden, die es auch dort gibt, weil ich so einigermaßen sicher gehen konnte, dass keine genetischen Fehler in Bezug auf die Farbgebung zu befürchten seien.

Ich ließ mir also ein Mädel in Black and Tan und ein Mädel in Silberagouti (bei den Mäuschen wohl silver) einpacken. Zu Hause wartete schon ihr neues zu Hause, ein 112 Liter Aquarium (80cm Länge), dass einzugsfertig war. Sie bezogen es und fühlten sich sichtlich wohl und waren schon anfangs relativ zahm und gut zu händeln, doch nach nur ungefähr einer Woche wurde die süße Black and Tan Maus immer dicker und runder, bis sie eines Tages wieder ganz schmal war. Da mir klar war, dass das kein Jojo-Effekt sein konnte und sie eine Ladung Junge bekommen haben musste, schaute ich ganz vorsichtig in das von ihr erbaute Nest und entdeckte acht Junge. Sie musste also im Zoohandel gedeckt worden sein. Diese acht Junge hatten sich die ersten drei Wochen wirklich prächtig entwickelt und bekamen nach und nach Fell und sind gut gewachsen.

Da es keine Probleme mit der silbernen Partnermaus gegeben hatte, habe ich sie nun im Aquarium gelassen und beobachtete auch wie sie bei Nestausbau und Aufzucht geholfen hat. Nach ungefähr drei Wochen sind die Mutter und die Jungtiere immer zusammen rumgeklettert und erschienen sehr harmonisch. Auch hier habe ich immer abwechslungsreich gefüttert und habe immer auf Vitamine und Proteine und was es da nicht noch alles gibt geachtet, aber es hat nicht sollen sein. Nach diesen drei Wochen lag das erste Baby tot und angefressen im Aquarium. In den nächsten drei Tagen starben auch die anderen Babys nach und nach. Nach den ersten drei toten Babys habe ich sofort meinen Tierarzt kontaktiert und gefragt was ich tun kann, doch er wusste leider auch nicht wirklich einen Rat. Ich fragte dann in einem Mäuseforum, doch auch dort war kein Fall bekannt in dem drei Wochen alte Babys gefressen wurden. Ich war überfragt.

Später dann, ich denke, eine Woche nach Tod aller Babys verstarb auch die Mutter und ich hatte neben dem Kannibalismusgedanke einen anderen, der eine Krankheit nicht ausschloss, denn es war bekannt, dass tote Tiere im Familienverband an- oder aufgefressen werden um keine Fressfeinde durch den Geruch anzulocken. Die letzte Maus, die schöne silberne, habe ich dann in Liebhaberhände in eine Mäusegruppe abgegeben. Sie lebt noch heute.

Ich war mit der Gesamtsituation überfordert und wusste keinen Rat. Ich fragte noch mals nach und es wurde nur gesagt, dass es irgendeine Seuche sein könnte. Was nun aber bekannt wäre für Farbmäuse und diesem eventuellen Krankheitsverlauf entsprach, konnte mir niemand sagen. Ich hoffe hier vielleicht ein paar Informationen zu bekommen.

Zusammengefasst: Ist Kannibalismus in diesem Falle wahrscheinlicher als eine Krankheit, eine "Seuche"? Falls es Kannibalismus ist, wodurch kann er ausgelöst worden sein? Stress durch das Partnertier? Zu junge Mutter, da im Zoohandel gedeckt? Ich bedanke mich schon mal im Voraus für Antworten. Ich hoffe hier tummeln sich ein paar Mäusehalter, die mir helfen können

Gute Nacht, Raphael22

» Raphael22 » Beiträge: 168 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Ich schätze mal, dass die Mutter durch irgendeine Krankheit, die auch genetisch sein kann, ihre Jungen nicht ausreichend versorgen konnte. Auch 3 Wochen alte Babies trinken noch bei der Mutter. Wenn auch nciht mehr so viel.

Die richtige tierische Eiweismischung bei tragenden und säugenden Mäusemüttern ist auch nicht so einfach zu dosieren. Bei säugenden und tragenden Mäusen sollte man da eher etwas mehr geben als zu wenig.

Was hast du an tierischem Eiweis gefüttert?

Die Farbgebung bei Mäusen und Meerschweinchen ist eine ganz andre als bei den Meerschweinchen und die Genetik kannst du nicht miteinander vergleichen. So können eine agoutifarbene Maus und eine schwarze Maus in einem Wurf alle Farben haben, die Mäuse haben können.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo Diamante,

Ich habe mir die Seite www.diebrain.de sehr zu Herzen genommen und fast alles gefüttert was dort aufgelistet wurde. Darunter Magerquark, Hartgekochte Eier, Katzenfutter, Käse, Mehlwürmer und Heuschrecken.

Was die Genetik angeht wollte ich mir schlichte Farben holen, die mir trotzdem gefallen, da ich es von den Meerschweinchen herkenne, dass einfarbige Tiere keine Genfehler haben, die an die Farbe gekoppelt sind und da black and tan und silverne Mäuse nach meinen Recherchen keine gekoppelten Genfehler haben, dachte ich wäre ich da auf der sicheren Seite. Durch rezessive Gene kann auch bei einer Verpaarung zweier nicht selektierten Meerschweinchen fast alles mögliche fallen. Da denke ich sind die Möglichkeiten ganz unabhängig von der Tierart sehr weitreichend.

Danke für deinen Post!

» Raphael22 » Beiträge: 168 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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