Weltbank zahlt kein Geld an Birma

vom 20.05.2008, 16:35 Uhr

Hallo zusammen,

eben wurde bekannt gegeben, dass die Weltbank keine finanzielle Unterstützung an das Militärregime in Myanmar leistet. Als Begründung führt die Bank an, dass das Regime seit 1998 mit der Tilgung von Krediten im Rückstand liege. Keine Hilfe will die Bank jedoch auch nicht leisten, weswegen sie sich zu einer technischen Unterstützung bereiterklärt hat.

Sie möchte sich zudem am Wiederaufbau der durch den Wirbelsturm zerstörten Gebiete beteiligen, kann jedoch auf rechtlicher Grundlage gesehen, keine finanzielle Unterstützung mehr leisten. Ehrlich gesagt würde ich mir auch überlegen, ob ich einem Militärregime Geld zukommen lassen würde. Man muss nicht noch mehr Geld in Waffen und das Militär stecken.

Wie in diesem Thread bereits diskutiert wurde, seid ihr auch eher gegen eine Geldspende für die betroffenen Personen: Nur wenige Spenden für Burma

Das Militärregime zeigt sich unter der gegebenen Situation schon etwas nachgiebiger. Es wurde nun gestattet, dass nachbarstaaten den Opfern zu Hilfe kommen dürfen. Sie dürfen sie mit dem Notdürftigsten unterstützen und für eine Verbesserung der Zustände sorgen.

Viele Grüße, IceKing32

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hi,

eine kleine Bemerkung: Du hast geschrieben "Weltbank zahlt kein Geld an Birma". Es heißt aber "Burma" ;).

Nun zum Thema: Finde es Gut, dass sie kein Geld zahlen - ehrlich. Ich mein, die würden sich damit mit Sicherheit eh nur Waffen oder Ähnliches kaufen und keinen Cent an die Bevölkerung zukommen lassen! Finde das eine Frechheit von dem Militärregime einfach.

Das nennst du nachgiebiger? Ok, es ist so. Aber wenn man es andersrum sieht: Nach 1 1/2 Wochen (!) lassen sie Hilfsorganisationen rein, und das auch nur von benachbarten Staaten oder wie? Finde das sowas von skrupellos, das Volk leidet und das Militärregime unternimmt nichts.

MfG,
Daniel

» [FL4$H] » Beiträge: 181 » Talkpoints: 4,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nunja, dass die Militaerregierung sich nach Aussen "kooperativ" zeigt, zeugt jedoch nicht von ihrer Gutmuetigkeit und der Bereitschaft zur Hilfe an ihrem eigenen Volk.

Was momentan dort passiert ist doch wirklich nicht mehr lustig. Die Regierung ist nur darauf bedacht, an der Macht zu bleiben und laesst daher nicht wirklich was machen, da diese nicht ihre Ehre beschmutzen will und eine enorme Hilfe von Aussen wuerde genau das bewirken. Die Entscheidung der Weltbank ist aus meiner Sicht das einzig richtige, was sie machen kann. Wuerde sie das Geld schicken, kaeme sowieso ein Bruchteil oder auch garnichts in der Bevoelkerung an und wir waeren am Ausgangspunkt. Das einzige was wirklich hilfreich waere, ist Hilfsgueter in Form von Essen, Kleidung, Medikamenten und auch Baumaterial dorthin zu schicken. Aber hierbei gaebe es auch ein gewisses Risiko, dass die Regierung diese ebenfalls einstreicht und dies anderwertig verwertet.

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» loolek » Beiträge: 391 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge



[FL4$H] hat geschrieben:Hi,

eine kleine Bemerkung: Du hast geschrieben "Weltbank zahlt kein Geld an Birma". Es heißt aber "Burma" ;).


@Daniel: Es heißt Birma, Burma oder Myanmar. Oder richtig amtlich Pyidaungsu Thamada Myanmar Naing-Ngan-Daw.

Nun zum Thema: Sicher ist es auf der einen Seite nicht ok, dass keine finanzielle Unterstützung geleistet wird. Aber Birma ist eine Militärdiktatur und der Staatschef hat auch erstmal jegliche Unterstützung von Außerhalb abgelehnt. Für die Burmesen ist es nicht einfach, in diesem Land zu leben, denn jeder, der nicht der "Norm" der Regierung entspricht, muß um sein Leben fürchten. Hinzu kommt, dass die Hilfstruppen nicht überall im Land hinreisen dürfen (ebenso wie Touristen). Es gibt bestimmte Gebiete, Propaganda wirksame Gebiete, die man bereisen darf, bzw in denen auch die geleistete Hilfe ankommt, wenn auch streng kontrolliert.

Dass die Nachbarstaaten "helfen" dürfen, ist ebenso Propaganda, wie die Annahme von ausländischen Hilfsgütern. Wirklich akzeptieren wird es die Burmesische Regierung nicht und ich denke, dass die Menschen dort wirklich arm dran sind, eben weil nicht alle Hilfe bekommen. Sicher wäre es eine gute Sache, wenn die Weltbank sich finanziell am Aufbau beteiligen würde, aber andererseits ist wirklich die Frage, wohin die Gelder fließen. Erstmal sicher ein Teil in den Aufbau, aber wenn der Medienrummel nachläßt und nicht mehr alle Welt nach Birma schaut, wer sagt denn, dass weiterhin Spendengelder zum Wiederaufbau genutzt werden?

Andere, direktere Hilfe wäre da sicher angebracht, doch auch diese wird abgelehnt, wie man vergangene Woche im TV sehen konnte. Da wurde von Rucksack-Sanitätern berichtet, die im Osten Burmas zu Fuß unterwegs sind und den Menschen dort medizinische Unterstützung geben, aber die Militärs sind immer hinter ihnen her und schrecken auch vor Erschießen nicht zurück, wurde da gesagt. Wie soll man einem Staat helfen, der eigentlich keine Hilfe "will" bzw. in dem die diktatorische Regierung entscheidet, dass keine Hilfe benötigt wird?

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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