Falsche Diagnose - Krebs

vom 06.04.2008, 09:57 Uhr

Hallo,
ich werde versuchen meine Geschichte so kurz wie möglich zu verfassen und vielleicht findet sich ja jemand, der auch vom Ärztepfusch betroffen ist. Ich bin 40 Jahre alt und alles begann vor ca. 2 Jahren mit Zahnschmerzen. Meine Zahnärztin konnte nichts finden, auch auf dem Röntgenbild war nichts zu erkennen. Irgendwann kurz danach bekam ich kleine rosa stecknadelkopfgroße Fisteln in der Mundhöhle und die rechte Gesichtshälfte schwoll leicht an.

Laut HNO-Arzt harmlos. Wegen der Schwellung zog der Kieferchirurg mir die unteren Weisheitszähne und verpasste mir eine Schiene. Nichts half, die Schwellung blieb, die Fisteln im Mund wurden immer mehr. Wieder zum HNO, angeblich harmlose Fibrome. Nur selten Schmerzen der Nebenhöhlen, dafür ein Fremdkörpergefühl im Hals, angeblich psychosomatisch, ich soll spazieren gehen. Mehrere Knoten entlang dem Unterkiefer, sowie Gefühlsstörungen der rechten Gesichtshälfte kommen laut Kieferchirurg von der Kiefergelenksproblematik, ich soll Krankengymnastik machen. Half auch nicht.

Irgendwann bin ich zu einem anderen HNO, er hat Ultraschall gemacht und meinte, ich habe eine Nebenhöhlenentzündung. Er hat mich zu einer CT überwiesen. Befund der CT und weiteren Untersuchungen = Tumor der Kieferhöhle, bereits Befall von Zunge, Lymphdrüsen, Hirn und Knochen. Ich werde mich nicht behandeln lassen, was soll das jetzt noch bringen? Gibt es jemanden, der auch auf OP, Chemo und Bestrahlung verzichtet hat?

» placebo » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,64 »



Deine Geschichte ist natürlich ziemlich tragisch und das alles ist mehr als suboptimal gelaufen. Aber du schreibst, dass du erst 40 Jahre alt bist und dann spichst du davon, dass du dich nicht behandeln lassen willst. Das kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen. Hast du denn dein Leben schon komplett aufgegeben? Klar, der Tumor hat schon relativ weit metastasiert aber die Hoffnung aufgeben würde ich trotzdem nicht und heutzutage kann man wirklich schon viel erreichen.

Wenn vor der OP bestrahlt wird, geht der Tumor oft ziemlich weit zurück, sodass man dann operieren kann. die 5-Jahresüberlebensrate liegt bei 50% und das ist mehr als bei vielen anderen Tumorerkrankungen. Wer wagt kann verlieren, wer nicht wagt, hat schon verloren. Ich drücke dir trotz allem die Daumen aber hoffe, dass du dich vielleicht doch noch behandeln lassen wirst.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo Grooovegirl,
für viele ist es unverständlich, daß ich mich nicht behandeln lasse und sozusagen "aufgebe". Mag zum Teil auch stimmen und anfangs habe ich sehr intensiv darüber nachgedacht was ich tun soll.

Es ist schwer zu sagen, wie lange mir noch bleibt, das kann man mit und auch ohne Behandlung nur ungefähr abschätzen. Die Wahrscheinlichkeit, daß ich mit Behandlung noch etwas länger hier verweilen darf ist gegeben, aber dafür muß ich viel in Kauf nehmen. Ein großer Teil vom Oberkiefer müßte entfernt werden, sowie ein Stück der Zunge, das rechte Auge wäre auch nicht zu retten, na und wegen der Chemo wären die Haare dann auch noch weg.

Vielleicht hätte ich dadurch ein paar Monate länger zu leben, aber so möchte ich das auch nicht. Viel Freude hätte ich als "Monster" sicher nicht, die Blicke der anderen, Schmerzen so oder so. Im Grunde ist jede Entscheidung falsch, da man immer darüber nachdenkt, was wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte.

» placebo » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,64 »



Ja ich gebe dir in sofern natürlich Recht, dass es für einen Außenstehenden immer ziemlich leicht gesagt ist, dass man kämpfen soll bis zum Schluss. Wirklich wissen wie es ist kann man nur, wenn man selbst in der Situation steckt.

Ich hoffe nur, dass du deine Entscheidung nicht irgendwann bereust, denn bisher kannte ich nur sehr alte Menschen, die aufgegeben haben und nichts mehr machen lassen wollten. Natürlich müsste sehr viel vom Gesicht entfernt werden und das würde erst mal nicht schön aussehen aber es gibt mitterweile ziemlich gute Gesichtsprothesen, die einen auf den ersten Blick nicht entstellt aussehen lassen.

Aber du hast auch Recht, dass dir natürlich niemand eine wirklich sichere Prognose geben kann. Niemand kann sagen, wie lange es ohne Behandlung dauern wird und auch nicht, wieviel Zeit du gewinnen wirst, wenn du dich doch behandeln lässt. Allerdings sind es ja auch die qualitätsgewichteten Lebensjahre, die zählen und nicht einfach nur das pure Überleben.

Also ich denke, dass du da sicherlich ausgiebig drüber nachgedacht hast und eventuell auch die für dich am besten scheinende Entscheidung getroffen hast. Deswegen wünsche ich dir weiterhin alles Gute und bleibe stark.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



hallo,
ich weiß nicht, ob ich Dir helfen kann. Wenn Du die westliche Medizien nicht mehr willst, könnten vielleicht Mantra`s oder so helfen. An deine Privat adresse ,komme ich nicht ran, vielleicht legst Du Dir kurzeitig eine E-mailadresse zu und stellst Sie ins Netz. Ich benötigte ferner alle Geburtsdaten mit Uhrzeit.
Wenns zum Leben nicht reicht, aber vielleicht zum glücklichen Sterben.

» Ziegenmilch » Beiträge: 18 » Talkpoints: 10,35 »


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