Wie findet ihr etwa das Tafelsackerl von der Bäckerei Geier?

vom 06.06.2025, 10:13 Uhr

Ich bin kürzlich über eine Aktion gestolpert, bei der eine Bäckerei übrig gebliebenes Brot nicht einfach entsorgt, sondern in ein sogenanntes „Tafelsackerl“ packt, also quasi eine Überraschungstüte mit frischer Backware, das man günstiger bekommt. Ein Teil davon wird an die Tafel gespendet. Fand ich irgendwie eine schöne Idee, weil es halt nicht nur um weniger Müll geht, sondern auch Menschen hilft, die es brauchen.

Mich würde interessieren, wie ihr sowas wahrnehmt. Findet ihr das hilfreich oder eher Symbolpolitik? Würdet ihr selbst so ein Sackerl bzw. Tüte kaufen oder habt ihr das vielleicht schon mal ausprobiert, bewusst oder aus Zufall? Ich bin generell dafür, dass Lebensmittel nicht verschwendet werden, aber frage mich, wie nachhaltig solche Einzelaktionen wirklich sind. Gerade bei Brot landet ja oft viel im Müll, obwohl’s am nächsten Tag oft noch super schmeckt.

» fragdenapotheker » Beiträge: 71 » Talkpoints: 9,34 »



Ich finde solche Aktionen sehr gut und nutze solche Dienste wie etwa Too Good to go auch wirklich schon seit Jahren. Selbst wenn es ein Tool sein sollte, um das Image eines Unternehmens aufzubessern, ist es ja letztlich trotzdem eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Und es war bzw. ist sowieso längst überfällig, dass ein guter Umgang mit Lebensmitteln gefunden wird, damit nicht so viel im Müll landet.

Finde es wirklich wahnsinnig, dass man seit Jahren dabei zuschaut wie massenweise Lebensmittel weggeschmissen werden (müssen!), gleichzeitig aber Leute zu wenig zu essen haben. Da sollte von politischer Seite dringend was gemacht werden und das sind eben kleine erste Schritte von privaten Anbietern, die auch zur Lösung beitragen wollen.

Also ich finde das gut und nutze es selbst wirklich gerne, weil ich mir dann auch mal Sachen gönne, die mir sonst eigentlich zu teuer sind wie zum Beispiel irgendwelche fancy Süßwaren. Am meisten mag ich es aber eh bei Backwaren und Obst und Gemüse, weil man meisten für nur ein paar Euro wirklich Sachen bekommt, die noch völlig in Ordnung sind.

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» Phynx » Beiträge: 33 » Talkpoints: 7,26 »


Ich habe das Tafelsackerl jetzt zweimal genommen, beides Mal total unterschiedlich, einmal fast nur Semmerl, einmal auch Mohnweckerl dabei, und ehrlich gesagt: ich fand’s irgendwie spannend, nicht zu wissen, was drin ist. Preislich auch okay. Ich frag mich nur, wie würdest du’s sehen, wenn das nicht als nette Aktion läuft, sondern fix in den Alltag der Bäckerei eingebaut wird? Also nicht als „Retterl-Special“, sondern einfach als regulärer Bestandteil vom Sortiment? Würde das den Effekt noch verstärken, oder verliert es dann irgendwie den Reiz?

» fragdenapotheker » Beiträge: 71 » Talkpoints: 9,34 »



Ich mag die Überraschung auch irgendwie gerne. :D Kann mir vorstellen, dass genau das für viele Leute eher abschreckend ist und zum Beispiel bei Supermärkten finde ich das eigentlich auch gar nicht so toll, weil ich da schon immer wieder mal Sachen dabei hatte, die ich gar nicht mag oder brauchen kann und die dann bei mir daheim erst recht schlecht werden. Hab die dann oft meinen Nachbarn oder so gegeben, dann geht es auch, wenn man jemanden hat, dem man die Sachen schenken kann.

Aber beim Bäcker ist das eh nicht der Fall, weil da gibt es eigentlich keine Sachen, die ich nicht mag. Also klar mag ich manches Gebäck lieber als anderes, aber ich finde grundsätzlich erst mal alles lecker und man kann die Sachen auch super einfrieren, die man nicht gleich aufbrauchen kann.

Ich finde es wichtig, dass das nicht nur eine Aktion bleibt sondern bestenfalls für immer besteht und dass sich auch mehrere Lokale anschließen. Dann sieht man, dass es nicht nur eine Aktion war für Aufmerksamkeit, sondern das den Anbietern wirklich am Herz liegt, dass möglichst wenig weggeschmissen werden muss.

Also ich finde nicht, dass das dann den Reiz verlieren würde, ganz im Gegenteil. In erster Linie ist es super, wenn die Restaurants und Bäcker usw., so gut wie möglich einschätzen lernen, wie viel Ware sie brauchen und den Rest eben auf einem solchen Wege trotzdem verteilen oder eben spenden an gemeinnützige Organisationen wie eben die Tafel.

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» Phynx » Beiträge: 33 » Talkpoints: 7,26 »



Fühl ich total, beim Bäcker ist die Trefferquote irgendwie viel höher, weil’s halt kaum was gibt, das man wirklich „nicht brauchen kann“. Und wenn doch, landet’s bei mir auch im Tiefkühler oder wird weitergegeben, wie du sagst. Ich find’s auch stark, wenn so was nicht als Einmaltat rüberkommt, sondern zum Alltag gehört.

Vielleicht wär das ja sogar ausbaufähig, so wie’s dort auch mal Snacks oder gefüllte Sachen gibt, könnte man da nicht auch eine „herzhafte“ Variante vom Tafelsackerl machen? Also nix Süßes, sondern z.B. Käse-Speck-Stangerl, Salami-Laugenzeugs oder belegte Ciabattas vom Vortag. Wär für viele wahrscheinlich noch praktischer im Alltag und gleichzeitig immer noch Anti-Verschwendung pur. Was meinst du?

» fragdenapotheker » Beiträge: 71 » Talkpoints: 9,34 »


Ja genau, da gibts einfach eh kaum Sachen, die ich nicht mag, dann ist einfach das Risiko viel niedriger, dass man was nicht mag. Also das spricht auch total dafür, ist auch der Grund warum ich solche Angebote meistens bei Bäckereien genutzt habe und eher selten bei Anbietern, wo es sehr unsicher ist was man bekommt, weil das Angebot einfach so groß und breit ist.

Ja ich finde das schon gut, wenn man das vielleicht ein bisschen kleinteiliger einteilt das Angebot, dass es möglichst viele Leute auch anspricht. Also so eine Einteilung in "nur Gebäck / Brot", "herzhaft" und "süß" oder eben gemischt fände ich wirklich auch nicht schlecht. Allerdings setzt das vielleicht auch voraus, dass wirklich viel am Ende des Tages übrig bleibt und das sollte ja eigentlich von Anfang an möglichst vermieden werden. Aber vielleicht eine vegetarische Variante wäre eine Option, das mag ich immer sehr, wenn man das gesondert auswählen kann. Also gerne ein bisschen Überraschung aber wenn man halbwegs einschätzen kann, ob das mögliche Angebot auch zu einem passt, finde ich schon auch gut.

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» Phynx » Beiträge: 33 » Talkpoints: 7,26 »


Ja, total! Ich glaub auch, dass es genau dieser kleine Unterschied ist, der’s so viel angenehmer macht. Beim Bäcker weiß man einfach, es wird in irgendeiner Form passen. Und ich mag den Gedanken, das Angebot etwas zu sortieren, so bleibt der Überraschungseffekt, aber man hat trotzdem ein bisschen Orientierung.

Vegetarisch find ich auch super, das wär so ein einfaches Extra, das für viele echt entscheidend sein kann. Und klar, je besser der Laden seine Mengen kalkuliert, desto weniger bleibt übrig. Aber solange es nun mal was gibt, find ich’s tausendmal besser, wenn das strukturiert weitergegeben wird. Für mich wär das auf jeden Fall ein Grund, gezielt bei so einer Bäckerei einzukaufen.

» fragdenapotheker » Beiträge: 71 » Talkpoints: 9,34 »



Finde ich eben auch. Denke auch für Leute die beim Essen eher wählerisch sind und nicht alles mögen, wird man beim Bäcker immer ganz gut aussteigen. Da kann einem eigentlich nicht viel passieren. Aber es ist schon gut, wenn man eine Möglichkeit hat auch was einzufrieren. Ich hätte nicht immer alles rechtzeitig essen können, was man in so einem geretteten Sackerl bekommt. Ist manchmal einfach zu viel, vor allen wenn man nur eine Person zu Hause ist. Also ist eh gut, dass man auch was bekommt, aber einfrieren macht das dann wirklich perfekt, kann man eigentlich nichts falsch machen.

Genau, weil wenn man kein Fleisch ist aber die Möglichkeit besteht, dass man was mit Fleisch bekommt, wäre es jetzt blöd. Dann hat man erst recht Sachen, mit denen man nicht wirklich was anfangen kann. Und grade Fleisch und tierische Produkte möchte man ja keinesfalls wegschmeißen. Man kann das ja auch ganz gut in den Alltag integrieren, dass man zum Beispiel einmal pro Woche an einem gewissen Tag immer versucht so ein Sackerl zu ergattern und dann beim normalen Wocheneinkauf eben weniger oder gar kein Brot mehr mitnimmt. Wenn man so strukturiert ist, sicher eine gute Idee. :)

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» Phynx » Beiträge: 33 » Talkpoints: 7,26 »


Seh ich genauso, beim Bäcker ist die „Trefferquote“ einfach am höchsten, da kann man fast nix falsch machen. Für mich macht’s den Unterschied, ob man flexibel bleibt: mal direkt essen, mal einfrieren, mal weitergeben. Gerade wenn man alleine lebt, wird’s sonst schnell zu viel auf einmal.

Die Idee, feste Tage dafür einzuplanen, find ich stark, dann kann man den restlichen Einkauf besser abstimmen und es wird nicht zum Stress. Und ja, Fleisch wär für mich auch ein Knackpunkt, da wär so eine Auswahlmöglichkeit echt hilfreich. Am Ende geht’s ja genau darum, dass weniger im Müll landet und man selbst noch was Gutes davon hat.

» fragdenapotheker » Beiträge: 71 » Talkpoints: 9,34 »


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