Teambuilding sinnvoll oder überbewertet?

vom 21.07.2025, 10:42 Uhr

Teambuilding ist ja meines Erachtens auch so ein neumodischer Begriff, der vermutlich aus den Staaten hier zu uns herübergeschwappt ist. Früher kannte man solche Begriffe gar nicht, zumindest, als ich noch in der Ausbildung war, gab es so etwas gar nicht. Entweder man hat am Jahresende eine Weihnachtsfeier gemacht oder eben auch nicht und das finde ich auch in Ordnung.

Aber diese so genannten "Teamevents", also Aktivitäten mit Kollegen werden aus meiner Sicht vollkommen überbewertet. Solche Veranstaltungen ändern meiner Meinung nach auch nichts daran, ob die Chemie zwischen bestimmten Kollegen nun passt oder nicht. Da könnte man noch so viele Aktivitäten, wie Ausflüge oder ähnliches planen. Entweder mir ist ein Kollege oder eine Kollegin sympathisch oder eben auch nicht.

In meiner alten Firma gab es solchen Unfug auch, allerdings während der Arbeitszeit, was ja auch richtig ist, denn in meiner Freizeit muss ich nicht auch noch Unternehmungen mit Kollegen machen. Es war im September 2023 und draußen waren 31 Grad. Die Kollegen sind dann alle zusammen in ein Kochstudio gefahren, um gemeinsam zu kochen. Die Idee an sich fand ich schon total doof, denn erstens koche ich nicht gerne und zweitens mag ich es nicht, wenn mir jemand auf die Finger oder über die Schulter schaut.

Hinzu kam die Hitze an dem Tag, ich mag ja ohnehin keine warmen Temperaturen. Ich hatte mich allerdings von vornherein schon ausgeklinkt, weil ich auf diesen Zirkus keine Lust hatte. Sicherlich wurde das Ganze von der einen Kollegin akribisch geplant, was ja auch okay ist, aber nicht jeder mag so etwas eben.

Ich brauche solche Maßnahmen nicht, denn wie eingangs schon erwähnt, muss es sich jeden Tag im Arbeitsalltag neu erweisen, ob man mit den Kollegen klar kommt oder nicht und daran wird auch kein Teambuilding etwas ändern.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2969 » Talkpoints: 42,68 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kann deine Sichtweise sehr gut nachvollziehen. Der Begriff "Teambuilding" wirkt oft wirklich etwas aufgesetzt, früher hat man einfach miteinander gearbeitet, Punkt. Diese ganzen „Events“ klingen auf dem Papier oft nett, bringen in der Realität aber selten echten Mehrwert, wenn die zwischenmenschliche Basis nicht ohnehin schon da ist.

Ich muss sagen, anfangs war ich auch noch motiviert, gemeinsam mit den Kolleg*innen etwas zu unternehmen. Ich dachte, das stärkt vielleicht den Zusammenhalt. Aber mit der Zeit hat sich das leider verändert. Heute fühlt es sich eher wie auf dem Schulhof an, besonders weil ich Nichtraucherin bin und dadurch öfter außen vor bleibe. Man merkt einfach, wie sich Grüppchen bilden, und wenn man da nicht reinpasst, steht man schnell am Rand.

Zwanghaftes „Teambuilding“ mit Leuten, die einem im Laufe der Jahre eher in den Rücken gefallen sind, brauche ich ehrlich gesagt auch nicht mehr. Ich mache meine Arbeit gewissenhaft und komme mit den Leuten im Alltag klar das reicht mir völlig. Die Kolleg*innen, mit denen man sich wirklich gut verstanden hat, sind ohnehin größtenteils nicht mehr da. Und wenn die Basis nicht stimmt, ändert auch ein Kochevent bei 30 Grad nichts daran, im Gegenteil, das macht es oft noch unangenehmer.

Für mich muss das Arbeitsklima im Alltag passen. Teamevents sollten freiwillig bleiben, alles andere fühlt sich schnell erzwungen an.

» TinaPe » Beiträge: 497 » Talkpoints: 34,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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