Gleitzeit nur für bestimmte Mitarbeiter?

vom 25.05.2025, 13:02 Uhr

In einigen Firmen gibt es ja noch das Modell der Gleitzeit, was ich persönlich auch gut finde, denn starre Arbeitszeiten machen einen unflexibel im Alltag, gerade auch, wenn man mal Termine hat. Ich hatte 2018 in einem Unternehmen gearbeitet, wo es auch hieß, wir haben Gleitzeit. Man konnte ab 06:00 Uhr oder eben später anfangen und je nach Vertragsarbeitszeit dann die Stunden arbeiten.

Ich habe mir das natürlich auch zunutze gemacht und immer früh um 06:00 Uhr angefangen, damit ich schön früh wieder Feierabend habe. Irgendwann dann sprach mich eine Kollegin an, ob ich denn auch Kinder hätte, weil ich immer so früh anfange. Ich sagte dann zu ihr, dass mir das angenehmer ist, weil ich dann noch etwas vom Tag habe. Wir hatten auch eine Kollegin, die fing erst um 10:00 Uhr an, aber wer hat schon Lust, bis 18:00 Uhr oder länger im Büro zu sitzen? Da ist ja der ganze Tag versaut.

Ein halbes Jahr später dann, als das besagte Unternehmen mich von der Zeitarbeit übernommen hat, hieß es dann plötzlich, ich müsse von Montag bis Donnerstag immer bis 17:00 Uhr und Freitag auch bis 16:00 Uhr arbeiten. Als Grund wurde mir genannt, dass ich ja den Deutsch-Kundenbereich betreue und einige auch noch nach 16:00 Uhr anrufen. Das war aber eher die Ausnahme.

Die Damen, die Kinder hatten oder den Export betreuten, durften weiterhin früh anfangen und das Modell der Gleitzeit für sich in Anspruch nehmen. Ich fand das ungerecht, denn ich denke, wenn Gleitzeit gelebt wird, dann bitte auch für alle und nicht nur für bestimmte Mitarbeiter. Daher habe ich mir dann einen anderen Job gesucht, weil mir 17:00 Uhr einfach zu spät ist. Was denkt Ihr, Gleitzeit nur für Mütter ungerecht?

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2871 » Talkpoints: 6,17 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Aber in dem Fall schien es doch gar nicht primär nur um den Mutterstatus der Kollegen gegangen zu sein, sondern um den jeweiligen Arbeitsplatz, der unterschiedlich besetzt sein muss. Ich kenne es auch so, dass manche Leute in verschiedenen Abteilungen oder auf diversen Plätzen jeweils individuellen Regelungen unterliegen, je nachdem welchen Posten sie bekleiden.

Ungerecht finde ich das nicht, in dem Fall hier war es doch auch gut begründet: nach 16 Uhr rufen noch Kunden oder vernetzte Firmen an, da kann doch das Telefon nicht unbesetzt bleiben. Natürlich wäre es wünschenswerter, wenn es eine Möglichkeit zum Wechsel zwischen einzelnen Mitarbeitern hätte geben können, aber vielleicht war das nicht möglich. Ich kenne es sogar so, dass in einer und derselben Abteilung die Homeoffice-Varianz durch individuelle Absprachen und persönliche Verpflichtungen bzw. unterschiedliche Aufgaben im Betrieb zwischen 30 und 100 Prozent schwankt.

» Verbena » Beiträge: 5084 » Talkpoints: 3,25 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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