Erfahrungen mit der Mietkaution

Nächstes Jahr plane ich, aus meiner aktuellen Wohnung auszuziehen und das hat mich über das Thema Mietkaution nachdenken lassen. Wie lief bei euch die Rückgabe der Kaution nach dem Ende eurer Mietzeit ab? Gab es dabei Probleme oder lief alles reibungslos? Irgendwelche Tipps, wie man Ärger vermeiden kann? Ich bin gespannt auf eure Berichte!

Beim Auszug aus den alten Wohnungen habe ich noch nie eine bei Vertragsabschluss geleistete Mietkaution zurückerhalten. Damit stand ich mich aber sehr gut. Denn hätte ich selbst für die damals noch bestehende vertragliche Verpflichtung zur Renovierung sorgen müssen, wären die Kosten für Handwerker, Maler etc. wesentlich höher ausgefallen.

Abgesehen davon ersparte ich mir so die Unannehmlichkeiten und den eventuellen Ärger mit den Handwerkern. Momentan scheint ja der Fachkräftemangel auf dem Sektor so groß zu sein, dass man auf die Schnelle keinen Handwerker an Land gezogen bekommt. So wurde eine unrenovierte Wohnung zurückgegeben, wobei von mir auf die Rückzahlung der Kautionsleistung verzichtet wurde.

Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass die Handwerker Rechnung für die dann vom Vermieter eventuell durchzuführende Renovierung höher als die Kaution ausfallen könnten. Aber rechtlich gesehen kann der Vermieter keine weiteren Forderungen ableiten, wenn die Kaution einbehalten wurde. Die Handwerkerkosten dürfen auch nur geschätzt werden.

In anderen Fällen kann das so aussehen, dass Mietkaution plus Verzinsung zurückverlangt werden kann, wenn Wohnung in renoviertem Zustand zur Wiederingebrauchnahme durch den Vermieter übergeben wird.

Ich wohne mittlerweile in meiner fünften Mietswohnung, seit ich damals für das Studium ausgezogen bin, habe also schon etwas Erfahrung. Ich habe noch nie Probleme mit der Mietkaution gehabt.

In den ersten beiden Wohnungen habe ich die Kaution sehr zügig nach Auszug zu 100% zurück erhalten. Ich habe die Wohnungen pfleglich behandelt und kleine Schäden selbst beseitigt. Ich habe jeweils etwa 3 Jahre in dieser Wohnung gewohnt, da ist also auch nicht viel abgewohnt worden. Ich habe die Wände vor Auszug geweiselt, Löcher zugespachtelt und die Wohnung sauber hinterlassen, damit waren die Vermieter sehr zufrieden.

In meiner dritten Wohnung habe ich zusammen mit meinem Expartner gewohnt. Nach dem Ende der Beziehung bin ich nach Absprache mit den Vermietern ausgezogen und wurde aus dem Mietvertrag entlassen, mein Expartner ist in der Wohnung geblieben. Ich habe dann von ihm meinen Anteil der Kaution erhalten. Ich habe ihm etwas Geld für eine Tür, die meine Katzen etwas verkratzt haben, hinterlassen, damit waren wir beide einverstanden, da ich selbst mich nicht darum kümmern wollte. Wie das mit den Vermietern dann war, kann ich nicht sagen, da ich nicht einmal weiß, ob mein Expartner noch in dieser Wohnung wohnt.

In meiner vierten Wohnung habe ich sogar nach Auszug einige Wochen später 100€ mehr zurück erhalten. Da hat mein ehemaliger Vermieter allerdings auch keine Kautionsabrechnung erstellt, ich schätze, dass er mir Zinsen für die Kaution mit ausgezahlt hat und zusätzlich den Betrag aufgerundet hat, weil ich die Wohnung sogar in einem besseren Zustand hinterlassen habe, als ich sie erhalten habe und ihm sehr viel Arbeit bei der Suche nach Nachmietern abgenommen habe. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Vermieter gehabt und auch da wieder Löcher zugespachtelt, Flecken übermalt und einfach die Wohnung sauber hinterlassen. Allerdings hat es da etwa einen Monat gedauert, bis ich die Kaution erhalten habe, was aber ja sogar noch absolut im Rahmen ist.

Generell denke ich, dass man keine Probleme hat, sofern man die Wohnung in einem guten Zustand hinterlässt und keine Schäden vorhanden ist. Ob man die Wohnung bei Auszug streichen muss, hängt von den entsprechenden Paragraphen zu Schönheitsreperaturen im Mietvertrag an, sofern dieser Paragraph dann rechtlich richtig ist, würde ich mich einfach daran halten. Kleine Probleme kann man selbst beheben (Löcher zuspachteln oder ähnliches), und so sollte es keine Probleme geben.