Haustier zu hause oder beim Tierarzt einschläfern lassen

vom 31.03.2018, 18:20 Uhr

Eben kam bei HundKatzeMaus ein Beitrag, dass eine Dogge eingeschläfert werden sollte. Eine nicht operable Fraktur und ein Tumor führten dazu, dass das Tier nicht gerettet werden konnte. Der Tierarzt hat nun gefragt, ob die Besitzer das Tier in gewohnter Umgebung zu hause einschläfern lassen wollten oder in der Klinik bzw. beim Tierarzt. Die Besitzer entschieden sich für die Erlösung beim Tierarzt.

Ich muss sagen, dass ich mein Tier nicht zu hause einschläfern lassen wollte. Nicht, weil ich das tote Tier dann zu hause habe, sondern weil ich denke, dass eine vertraute Umgebung und das Einschläfern lassen irgendwie nicht zusammenpassen. Das Tier vertraut dem Besitzer und es wird getötet und irgendwie hätte ich da ein schlechtes Gefühl, auch wenn es nötig wäre.

Habt ihr ein Tier schon zu hause in vertrauter Umgebung einschläfern lassen? Was spricht für euch dafür und was dagegen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Meine Hamster, Mäuse und Ratten habe ich bislang immer beim Tierarzt einschläfern lassen. Das fände ich irgendwie unangebracht wegen so einem kleinen Tier den Tierarzt nach hause kommen zu lassen. Die Tiere waren dann auch meist eh schon in einem Zustand wo sie nicht mehr viel mitbekommen haben oder gar nicht mehr in ihrem gewohnten Käfig mit den gewohnten Artgenossen leben konnten.

Bei meinen Hunden lasse ich den Tierarzt aber grundsätzlich nach hause kommen. So ein Hund kriegt ja doch mehr mit wie ein Kleintier und möchte sicherlich in seiner gewohnten Umgebung sterben. Außerdem bin ich beim Hund auch wesentlich emotionaler und will da nicht die ganze Praxis vollheulen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Man kann doch unmöglich weiterhin da wohnen, wo das eigene Tier eingeschläfert wurde. Das würde ich nicht können und ich denke, dass da immer wieder Bilder in den Kopf kommen, wenn man das zu Hause macht und das stelle ich mir wirklich wenig angenehm vor. Außerdem geht es ja auch um die Entsorgung, was man ja dann sicherlich auch selber machen müsste. Ich finde das Thema an sich recht schwierig, aber ich würde dann eher eine geliebte Decke, ein Körbchen oder was auch immer das Tier mochte, mit zum Tierarzt nehmen und das dort machen lassen. Abschied ist immer schwer, aber ich würde das nie zu Hause machen wollen, weil man selber ja auch damit umgehen muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Das Wohl des Haustiers sollte immer im Vordergrund stehen, und ein Tierarztbesuch bedeutet immer Stress. Hätte ich ein Haustier, dessen Lebensqualität alters- oder krankheitsbedingt nicht mehr zu verantworten wäre, würde ich selbstverständlich alles dafür tun, dass das arme Vieh möglichst stressarm und in seiner gewohnten Umgebung, mit vertrauten Gerüchen und seinen Bezugspersonen um sich sein Leben beenden kann.

Das gebietet der grundlegende menschliche Anstand, sonst bräuchte ich mir das Vieh ja gar nicht erst zuzulegen. Haustiere sind auf Gedeih und Verderb von "ihren" Menschen abhängig, da gilt "in guten wie in schlechten Zeiten" noch viel mehr als bei Menschen.

Besonders befremdlich finde ich es, nicht mehr "weiterhin dort wohnen" zu können, wo ein Tier gestorben ist. Was macht ihr denn, wenn der vierbeinige/geflügelte Freund aus natürlichen Gründen auf dem Küchenboden tot umfällt? Umziehen? Die Bude anstecken? Oma rechtzeitig ins Heim schaffen, weil die als nächstes abtreten könnte?

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mir rollen sich gerade echt die Fußnägel auf! Da hält Diamante das schlechte Gewissen nicht aus, weil ein Tier schmerzfrei und sicher in seiner gewohnten Umgebung sterben durfte. Da sollte es schließlich in Sicherheit sein. Ja, was ist es denn bitte anderes als Sicherheit und Geborgenheit, wenn ein todkrankes, leidendes Tier entspannt in seiner gewohnten Umgebung gehen darf?

Natürlich ist es viel besser, wenn ein Hund, der seit Monaten unter starken Schmerzen gelitten hat, und dem nun ein Knochenbruch schlenkert, noch zusätzlich den Transport überstehen und die weit verbreitete Angst in der Praxis überstehen muss, bevor es endlich zu Ende ist. Ich meine, nicht dass das tote Tier hinterher enttäuscht von Frauchen ist, dass es in der Wohnung geendet hat. Besser ist, noch mal richtig für Schmerz und Stress zu sorgen, damit man selbst sich besser fühlt! :wall: Zumal die Medis dann schlechter wirken. Aber hier geht es ja nicht um das ach so sehr geliebte Tier, es geht nur um das eigene Wohlbefinden.

Und die nächste könnte dann gleich nicht mehr da wohnen? Dramatischer geht es wohl nicht mehr? Das sind echt Momente, so es sehr beruhigend ist zu wissen, dass es Tennisschläger und Stofftiere gibt! Es ist schließlich nicht jeder dazu geeignet, Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen.

» cooper75 » Beiträge: 13336 » Talkpoints: 500,20 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich kann nur von anderen berichten, da ich selber kein größeres Haustier wie Hund oder Katze habe. Wir hatten nur mal Wellensittiche, ein Aquarium und Schildkröten. Ein Wellensittich ist durch einen Unfall plötzlich gestorben, die anderen haben wir dann verschenkt. Eine Schildkröte war auch plötzlich oder nach einiger Zeit tot. Das ließ sich schwer feststellen, weil sie sich eh kaum bewegte. Das Terrarium mit den restlichen Tieren haben wir dann verkauft. Und das Aquarium haben wir auch irgendwann verkauft, weil sich außer mir keiner drum kümmerte.

Meine Schwägerin hat ihren ersten sehr alten Hund zu Hause mit einer Tierärztin in den Tod begleitet. Unter Streicheleinheiten ist er dann friedlich und ohne Schmerzen eingeschlafen. Auch die Abholung war sehr würdevoll. Er wurde verbrannt und die Urne steht auf dem Wohnzimmerregal. Im Tierheim haben sie dann einen alten Hund geholt, der noch zwei schöne Jahre bei ihnen hatte. Er durfte auch zuhause sterben. Auch er steht in einer Urne auf dem Regal.

Meine andere Schwägerin hat ihren Hund beim Tierarzt einschläfern lassen. Er war auch schon sehr alt und litt am Schluss durch seine große Krebsgeschwulst unter starken Einschränkungen und Schmerzen, sodass sie sich bei einem Tierarztbesuch entschlossen, das sofort machen zu lassen, damit er nicht weiter leidet.

Beides ist okay, je nach Befindlichkeit des Tierhalters, der Krankheit und dem Tier. Ich weiß nicht, was ich selber machen würde, da ich noch nie diese Entscheidung treffen musste. Wenn das Tier starke Schmerzen hat und ich deswegen beim Tierarzt bin und dieser sagt, dass keine Chance besteht, würde ich das Tier wahrscheinlich sofort erlösen. Wenn es aber einfach nur altersschwach ist und die Todesanzeichen, die man wohl nach Aussage meiner Schwägerin erkennen kann, da sind, würde ich wahrscheinlich den Tierarzt ins Haus holen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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