Wegen Meditation keinen Urlaub mehr benötigen?

vom 21.02.2017, 07:07 Uhr

Eine amerikanische Studie will herausgefunden haben, dass Meditation im Alltag viel erholsamer ist, als ein Urlaub im Jahr oder Quartal oder was auch immer. Denn durch die Meditation würde man lernen, mit dem Alltagsstress besser umzugehen, er wäre ein Ventil im Prinzip. So könnte man sich auch im Alltag besser erholen, weil man lernt abzuschalten und man bräuchte dann keinen Urlaub mehr um sich eine Auszeit vom Stress zu nehmen.

Es wurde dann auch eine Studie durchgeführt mit Probanden, wobei die eine Hälfte meditieren sollte und die zweite Hälfte gar nichts gemacht hat außer sich auszuruhen. Die zweite Gruppe war trotz Urlaub viel stressanfälliger, zumindest laut Forscher.

Mag sein, dass man durch Meditation weniger Stress hat und deswegen theoretisch auf Urlaub verzichten könnte, ich würde aber trotzdem nicht auf Urlaub verzichten wollen, weil ich gerne reise und neue Orte entdecke. Würdet ihr auf Urlaub verzichten wollen und ist Meditation in euren Augen viel effektiver bei der Erholung vom alltäglichen Stress?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich glaube, dass das auch wenig bringt, wenn man es im Büro neben dem ganzen Stress macht, den man dort so mitbekommt im Arbeitsalltag. Meiner Meinung nach bringt so etwas schon etwas, wenn man zu Hause ist, frei hat oder im Urlaub ist. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, wenn man eine Meditation im Urlaub am Strand macht ist man deutlich erholter, als wenn man diese im Alltag macht oder nur bei sich zu Hause.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann mir schon vorstellen, dass Meditation im Alltag etwas bringt, auch wenn ich selber es noch nicht ausprobiert habe. Ich muss aber auch sagen, dass ich nicht auf meinen Urlaub würde verzichten wollen, auch wenn ich durch Meditation entspannter und weniger anfällig für Stress wäre. Für mich bedeutet ein Urlaub auch vor allem, dass ich neue Orte kennenlerne und die Erholung kommt dann vor allem durch den Abstand zum Alltag zustande. Und auf das Kennenlernen neuer Orte würde ich nicht verzichten wollen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Wenn man sich so anschaut, wieviel "paid time off" der durchschnittliche amerikanische Arbeitnehmer so gnadenhalber zugesteckt bekommt, ist es doch klar, wieso Urlaub als überflüssig dargestellt wird.

Schließlich ist Meditation doch viel "produktiver", und dann sind die Arbeitnehmer auch selber in der Verantwortung, ob sie sich durch Meditation arbeitsfähig halten oder irgendwann von der Brücke springen, weil ein Tag im März und einer im September auf Dauer doch zu wenig Urlaubstage sind. Selber schuld, hätte er mehr meditiert, wäre er viel stressresistenter gewesen und hätte eigentlich noch mehr arbeiten können.

Ich selber kann Meditation nicht viel abgewinnen, obwohl ich es in stressigen Zeiten ernsthaft probiert habe. Aber nach meinem Eindruck stößt man hier entweder autodidaktisch schnell an seine Grenzen oder ich habe das ganze Prinzip nicht richtig kapiert. Und in der Gruppe irgendwelche Kurse zu machen und im Chor achtsam zu atmen, macht mich wiederum aggressiv.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich brauche tatsächlich keinen Urlaub und das funktioniert ganz ohne Meditation, Achtsamkeitsübungen, Morgenroutinen oder bunt bemalte Journals. Aber ich lebe auch in der äußerst privilegierten Situation, schon früh gewusst zu haben, was mich glücklich macht und entspannt und mir das leisten zu können.

Der Anteil an Arbeit ist in meinem Leben überschaubar und ich nehme mir seit der Pubertät konsequent Zeit für meinen Kram. Und das funktioniert natürlich nicht, wenn man zum Mindestlohn irgendwie den Anhang durchbringen muss und sich zwischen Haushalt, Kindern und Job total aufreibt. Am besten hat man dann noch einen Dödel an der Backe, der auch nicht mehr verdient, aber als "Ernährer" ansonsten wenig Engagement zeigt. Das ist ja schon schlimm, wenn der gut verdient ...

So ohne vernünftige Krankenversicherung und in prekären Arbeitsverhältnissen gefangen, helfen die paar Urlaubstage wohl auch nicht. Da kann Meditieren wahrscheinlich mehr bewirken. Im guten alten Europa ist es zumindest etwas besser. Allerdings kann ich mir hier für mich auch kein Leben vorstellen, wo ich mich jahrelang irgendwie über lange Wochenenden von Urlaub zu Urlaub schleppe und auf die Rente hoffe. Da würde ich sonstwas in Bewegung setzen, um das ändern.

» cooper75 » Beiträge: 13333 » Talkpoints: 499,45 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Für mich hat Urlaub gar nicht unbedingt etwas mit Erholung zu tun, sondern es sind Auszeiten, in denen ich die Gelegenheit habe, mich mit Sachen zu beschäftigen, die mich interessieren, faszinieren und motivieren. Das können Urlaubsreisen sein (und sind es auch meistens), aber auch Workshops und Kurse, die ich in meiner Freizeit absolviere und für die ich Urlaubstage verwende.

Aus dieser Perspektive würde ich sagen, dass Meditation und Urlaub zwei unterschiedliche Aspekte meines Lebens berühren, zum einen den Erholungsaspekt und zum anderen die Möglichkeit, jenseits des Berufslebens interessante Aktivitäten auszuüben. Möglicherweise können mir Meditationen dabei helfen, mich zusätzlich zu entspannen, aber eigentlich bin ich meistens gar nicht so stark gestresst, dass die Erholung im Urlaub mein vorrangiges Ziel wäre.

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» lascar » Beiträge: 4419 » Talkpoints: 783,04 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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