Nachhaltigkeitswerbung immer skeptisch betrachten?

vom 27.05.2023, 18:50 Uhr

Beim Greenwashing handelt es sich um eine Strategie von Unternehmen oder Organisationen, bei denen diese mit Werbung oder sogar Labels den Eindruck erwecken wollen umweltfreundlich zu sein, obwohl bei genauerer Betrachtung die Arbeitsweise, Produkte etc. in Wirklichkeit gar nicht wirklich nachhaltig sind.

Die Deutsche Umwelthilfe hat die Drogeriekette dm aktuell zum Beispiel wegen ihrer Werbung für "klimaneutrale" Produkte verklagt. Beispielhaft gehen sie dabei gegen das Klima-Label von Flüssigseifen, Sonnencremes und Duschgels aus dem dm-Eigensortiment vor. Auch gegen Danone, Netto und die Lufthansa-Tochter Eurowings sind bereits gerichtliche Schritte eingeleitet worden diesbezüglich. Ziel der Klage soll sein, dass die Werbung eingestellt werden muss.

Günther Jauch, u.a. Moderator von "Wer wird Millionär" auf RTL, wirbt derzeit für die, wie er sagt, sehr ökologische Plastikflasche von Lidl. Umweltschützer kritisieren auch diesen Spot bereits. Zum Teil wären keine aktuellen Vergleichswerte in der Studie von Lidl verwendet worden und zudem sei es auch falsch Einwegflaschen grundsätzlich als bessere Alternative zu Mehrweg anzupreisen.

Man hört und liest auch wieder, dass sich Klimalabels von Unternehmen auch einfach erkauft werden können und dahinter dann kaum bis gar keine tatsächliche Nachhaltigkeit steckt.

Mit welchen Augen seht ihr euch Werbung für Nachhaltigkeit an? Verleihen "bekannte Gesichter" solcher Werbung automatisch eine falsche Glaubhaftigkeit? Hinterfragt ihr Label für Umwelt & Nachhaltigkeit oder vertraut ihr diesen Angaben? Recherchiert ihr auch mal selbst, um "Greenwashing"-Produkte zu vermeiden?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Der Aufruf zum Konsum verträgt sich mit Nachhaltigkeit eigentlich nie besonders gut, denn Nachhaltig ist es möglichst wenig neue Produkte zu kaufen. Von daher bin ich grundsätzlich schon skeptisch wenn man mir Konsum aber mit gutem Gewissen verkaufen will.

Und bei diesem ganzen recycelten Plastikzeug ist es ja auch so, dass das Problem des Mikroplastiks dadurch überhaupt nicht gelöst ist. Es ist egal, ob du einen neuen Plastikpullover oder einen recycelten in der Waschmaschine hast. Die Fasern landen auf jeden Fall im Abwasser.

Gut, solche Sachen wie Seife braucht man natürlich, darauf kann man schlecht verzichten wenn man am sozialen Leben teilhaben will. Aber in dem Fall ist es arg naiv zu glauben, dass eine Seife für 65 Cent genauso nachhaltig ist wie Produkte, die sehr viel teurer sind.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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