Wird sich mit anderen vergleichen zu negativ gesehen?

vom 16.05.2015, 20:34 Uhr

In diesem Beitrag hier geht es um eine Frau, die sich mit der Schwester des Partners vergleicht. Und in den Antworten heißt es oft, dass die Frau da bestimmt ein schlechtes Selbstbewusstsein haben müsse und dass das doch unreif wäre, sich mit anderen zu vergleichen und dass man das dann im Alter, wenn man angeblich weise wäre, nicht mehr macht.

Also ich halte es für vollkommen normal, dass man sich mit anderen vergleicht und ich denke auch, das macht fast jeder. Es mag sein, dass es nicht jeder offen zugibt, aber man vergleicht doch immer irgendwie, wer besser aussieht oder erfolgreicher ist, wer etwas besser kann oder mehr hat. Darauf basiert ja auch unsere Gesellschaft. Und ich finde das nicht schlimm. Ich denke, es ist einem nicht immer bewusst, dass man Vergleiche zieht, aber irgendwie macht das jeder.

Und das hat doch gar nichts mit dem Selbstbewusstsein zu tun. Dann immer gleich ein schwaches Selbstbewusstsein zu vermuten ist absolute Küchenpsychologie. Wenn man bei einem Vergleich gut abschneidet, dann fühlt man sich gut und wenn man schlecht abschneidet, dann will man vielleicht etwas ändern oder man fühlt sich eben momentan nicht so gut. Das hat doch nichts mit dem Selbstbewusstsein zu tun, das ist normal.

Warum wird denn das Vergleichen mit anderen als so etwas negatives gesehen, wenn es doch zumindest fast jeder macht? Belügt man sich da nicht selbst?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



In dem Thema geht es ja darum, dass die andere Frau angeblich besser aussieht. Je nachdem, was das genau bedeutet, ist ein Vergleich doch wirklich sinnlos, weil man nichts an der Situation ändern kann.

Wenn ich zum Beispiel denken würde, dass meine kleine, zierliche Freundin viel attraktiver sei als ich könnte ich rein gar nichts machen. Ich bin eher groß geraten und es gibt keine Möglichkeit das zu ändern. Da ist es doch dann am gesündesten wenn ich mit dem Vergleichen aufhöre und anfange mich zu akzeptieren.

In anderen Fällen sieht das natürlich ganz anders aus. Wenn ich zum Beispiel meine Trainingsergebnisse mit jemandem vergleiche und feststelle, dass ich schlechter bin kann ich das durch die nötige Arbeit ändern. Auch eine berufliche Position lässt sich ändern oder die persönlichen Lebensumstände oder die Kleidung und so weiter.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde, es kommt nicht darauf an, dass man sich mit anderen Menschen vergleicht, sondern auf die Schlüsse, die man daraus zieht. Meistens bleibt es ja nicht bei einem objektiven, analytischen Vergleich im Sinne von: Meine Cousine wiegt 20 kg weniger als ich bei der gleichen Körpergröße, sondern es werden mehr oder weniger logische oder emotional aufgeladene Schlussfolgerungen daraus gezogen, die durchaus auch negative Konsequenzen haben können. Bizarrerweise vergleicht man sich ja in der Regel vor allem mit Menschen, die man für "besser" hält und nicht mit anderen, die beispielsweise noch dicker sind oder weniger Geld haben.

Wenn man es schafft, sich wirklich nur rein objektiv und interessehalber mit anderen Menschen zu vergleichen, spricht natürlich nicht viel dagegen. Statistiken können ja auch ganz interessant sein. Manche Leute schaffen es auch, aus Vergleichen, bei denen sie schlechter abschneiden, Motivation zu ziehen, und folglich ihr Leben zum Positiven zu verändern. Das kann zu einem Karriereschub, besserer Gesundheit oder generell neu gesetzten Prioritäten führen.

Nur ist dies meiner Erfahrung nach nicht die Regel. Und da viele Menschen oft nicht besonders gut damit klar kommen, wenn sie sich mit anderen vergleichen und den Eindruck gewinnen, sie würden schlechter abschneiden, wird eben oft generell davon abgeraten, zu viel Zeit und Energie darauf zu verwenden, auf das Leben anderer Leute zu schielen und sich selber und die eigenen Erfolge dadurch abzuwerten.

» Gerbera » Beiträge: 11294 » Talkpoints: 42,78 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich weiß ja nicht mit wem du dich ständig vergleichst. Aber ich persönlich ziehe da selten Vergleiche mit anderen Menschen, weil es recht unsinnig ist. Denn meist sind die grundsätzlichen Fakten doch so unterschiedlich, dass man sich gar nicht direkt miteinander vergleichen kann. Würde ich in der Familie Vergleiche ziehen wollen, dann wohl in der Generation zu der ich gehöre. Es wären also Cousins und und Cousinen.

Mal grob aus dem Nähkästchen geplaudert würde ich da sogar noch am Besten wegkommen, da die anderen entweder in ihrem Leben viel Mist gebaut haben oder einfach nur ihre Probleme nicht geregelt bekommen. In meinem direkten Umfeld kann ich auch keine Vergleiche ziehen, weil ich allein schon beruflich und auch bei den Hobbys gar nichts zum vergleichen habe.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde, dass man sich nur dann miteinander wirklich vergleichen kann, wenn die Grundlagen und Voraussetzungen dafür stimmen. Eine Freundin von mir zum Beispiel vergleicht ständig ihre Figur mit meiner Figur und meint, das sich doch viel schlanker wäre als sie. Aber das kann man nicht wirklich vergleichen, denn sie ist knapp 5 cm kleiner als ich und die Proportionen sind auch leicht anders.

Nur in den aller seltensten Fällen stimmen die Voraussetzungen und sind einigermaßen vergleichbar. Daher finde ich, dass man sich das gleich sparen kann, denn es bringt nichts, es frustriert höchstens und man verschwendet nur Zeit und Energie.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich glaube, dass es ganz normal ist, dass man sich durchaus mal mit anderen vergleicht. Vielleicht auch gerade dann, wenn es gewisse Parallelen zu der anderen Person gibt. Eben was die Lebensumstände und das Alter angeht. Ich habe auch schon öfter erlebt, dass sich jemand mit dem Expartner des Partners verglichen hat. Das scheint doch häufiger vorzukommen. Es muss ja nicht immer um körperliche Vergleiche gehen. Es kann ja auch um den Beruf, die Hobbys oder ähnliche Dinge gehen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich sehe gar keinen Sinn darin, mich mit anderen zu vergleichen. Denn für mich selbst bin nur ich der Maßstab. Wenn ich irgendetwas besser kann als mein Umfeld, weil mir das besonders liegt oder ich viel trainiert habe, dann nützt mir ein Vergleich wenig. Denn ich mag zwar in dem Moment besser sein, aber für mich ist es in dem Punkt nur eine alltägliche Sache.

Bin ich schlechter oder im Mittelfeld gelandet, dann sind die anderen auch irrelevant. Denn es kommt doch nur darauf an, ob ich es hätte besser machen können. Hätte ich das besser gekonnt, liegt es nur an mir und nicht an den anderen. Habe ich meine Bestleistung abgeliefert, dann ist das Ende meiner Möglichkeiten erreicht, was die anderen tun, ist egal.

Mich interessiert, ob ich mit mir selbst im Reinen bin. Was andere leisten oder wie andere aussehen, das interessiert mich kaum. Denn das hat einfach keinen Einfluss auf mich. Ich kann andere Leistungen anerkennen, ohne diese Dinge irgendwie mit mir in Relation zu bringen. Vergleiche zu ziehen, das erscheint mir ziemlich unsinnig.

» cooper75 » Beiträge: 13337 » Talkpoints: 500,43 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich glaube generell vergleicht man eher unausgeglichen, also man sieht eher nach Menschen, die man besser als sich selber findet und das ist doch eher ungesund für die eigene Seele, da man dann nie zufrieden mit sich sein kann. Generell sehe ich keinen Sinn darin sich zu vergleichen, man ist die Person, die man ist und sollte damit auch gut klarkommen und nicht nach Anderssein streben. Wenn man sich zu dick findet, dann sollte man abnehmen und sich nicht XY ansehen und finden, dass der besser aussieht und dann daran denken, dass man das nie erreichen kann. Man muss es dann anpacken und selber aktiv werden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also, ich muss ehrlich sagen, dass ich mich auch oft mit anderen vergleiche. Ob es um mein Aussehen geht, meine Karriere oder meine Beziehungen - ich denke, das ist normal. Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir oft nach Erfolg und Anerkennung streben, und da kann es hilfreich sein, sich mit anderen zu vergleichen, um zu sehen, wo man steht und was man verbessern kann.

Aber ich denke auch, dass es wichtig ist, nicht in einem ständigen Vergleichsmodus zu leben, denn das kann schnell ungesund werden. Wenn man sich immer nur mit anderen vergleicht, kann man leicht das Gefühl bekommen, dass man nie gut genug ist oder dass man immer mehr erreichen muss, um glücklich zu sein. Und das ist einfach nicht wahr. Jeder von uns hat seine eigenen Stärken und Schwächen und es ist wichtig, diese anzuerkennen und zu akzeptieren.

Und ja, ich denke auch, dass es oft falsch ist, automatisch anzunehmen, dass jemand, der sich mit anderen vergleicht, ein schwaches Selbstbewusstsein hat. Es gibt viele Gründe, warum Menschen Vergleiche anstellen, und es ist nicht immer ein Zeichen von Unsicherheit oder Minderwertigkeit.

Ich denke, am wichtigsten ist es, sich bewusst zu sein, wenn man sich mit anderen vergleicht, und zu versuchen, das in eine positive Richtung zu lenken. Statt sich zu fragen, warum man nicht so gut ist wie jemand anders, kann man sich fragen, was man von dieser Person lernen kann oder wie man selbst besser werden kann. Und manchmal ist es auch einfach okay, sich zu sagen: "Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe und wer ich bin, und ich muss mich nicht mit anderen vergleichen, um glücklich zu sein."

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also, ich gebe dir Recht: Ich denke auch, dass es vollkommen normal ist, dass man sich mit anderen vergleicht. Es liegt einfach in der Natur des Menschen, Dinge miteinander zu vergleichen. Wir machen das doch in fast allen Bereichen unseres Lebens - sei es bei der Arbeit, in der Schule oder im Privatleben. Und das hat auch nichts mit einem schwachen Selbstbewusstsein zu tun.

Ich denke, dass es wichtig ist, zwischen einem gesunden und einem ungesunden Vergleich zu unterscheiden. Ein gesunder Vergleich kann uns motivieren und inspirieren, uns zu verbessern und unser Potenzial zu entfalten. Wenn man beispielsweise eine erfolgreiche Person sieht und sich denkt: "Wow, das will ich auch erreichen!", dann kann das ein Ansporn sein, um sich selbst weiterzuentwickeln und Ziele zu setzen.

Ein ungesunder Vergleich hingegen kann uns frustrieren und demotivieren. Wenn wir uns mit anderen vergleichen und uns minderwertig oder unzulänglich fühlen, dann kann das unser Selbstbewusstsein beeinträchtigen und uns unglücklich machen. Deshalb denke ich, dass es wichtig ist, dass wir uns bewusst machen, wie wir uns mit anderen vergleichen und was das für uns bedeutet.

Aber ich denke auch, dass es okay ist, sich gelegentlich zu vergleichen. Solange wir uns nicht ständig mit anderen vergleichen und uns dabei schlecht fühlen, kann das Vergleichen sogar positiv sein. Wir sollten uns jedoch bewusst sein, dass jeder seine eigenen Stärken und Schwächen hat und dass wir uns nicht immer mit anderen vergleichen müssen, um glücklich und erfolgreich zu sein. Letztendlich geht es darum, dass wir uns selbst akzeptieren und unsere eigene Reise im Leben machen.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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