Legalisierung von Cannabis tatsächlich mehr Jugendschutz?

vom 22.04.2023, 23:24 Uhr

Die Pläne zur teilweisen Freigabe von Cannabis für Bürger ab 18 Jahre der Bundesregierung löst auch Kritik in Bezug auf den Kinder- und Jugendschutz aus.

Karl Lauterbach verwies darauf, dass die Drogenpolitik gar nicht schlechter sein könnte als aktuell, vor allem wegen den toxischen Beimengungen bei illegalem Cannabis. Außerdem kündigte er verstärkte Präventionsprogramme für Kinder und Jugendliche an.

Kinder- und Jugendärzte befürchten einen Anstieg des Cannabis-Konsums bei Minderjährigen. Die Erfahrungen mit Alkohol zeige, dass es für Jugendliche ein Leichtes sei an legalisierte Drogen zu kommen. Die Legalisierung würde außerdem auch die Hemmschwelle senken, es tatsächlich auch mal auszuprobieren. Es wird auch damit argumentiert, dass man mit der Legalisierung den Konsum verharmlose.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sehen die Legalisierung in Bezug auf den Kinder- und Jugendschutz als "Irrweg" bzw. als "schlechten Witz". Jugend- und Familienpolitikerin Dorothee Bär (CSU) spricht sogar von einem "frontalen Angriff auf den Kinder- und Jugendschutz".

Wie seht ihr das, bietet eine Legalisierung von Cannabis tatsächlich mehr Schutz für Kinder und Jugend? Animiert die Legalisierung Kinder und Jugendliche nicht erst recht zum Konsum von Cannabis? Wie kann man den Schutz für Kinder und Jugendliche erhöhen? Macht es Sinn die Altersgrenze auf 25 zu erhöhen - wie vom Verband der Kinder- und Jugendärzte gefordert?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe mich mit dem Thema Kinder- und Jugendschutz intensiv auseinandersetzt und sehe ich die Legalisierung von Cannabis aus verschiedenen Perspektiven. Einerseits kann ich verstehen, dass einige Politiker und Ärzte Bedenken hinsichtlich des Konsums von Cannabis bei Minderjährigen haben. Die Erfahrungen mit Alkohol haben gezeigt, dass legalisierte Drogen für Jugendliche leichter zugänglich sein können und die Hemmschwelle für den Konsum gesenkt wird. Es besteht die Sorge, dass eine Legalisierung von Cannabis den Konsum verharmlosen und zu einem Anstieg des Konsums bei Kindern und Jugendlichen führen könnte.

Andererseits gibt es auch Argumente, die für eine Legalisierung von Cannabis sprechen. Aktuell gibt es viele toxische Beimengungen bei illegalem Cannabis, die gesundheitsschädlich sein können. Eine Legalisierung und Regulierung von Cannabis könnte dazu beitragen, die Qualität und Reinheit des Produkts zu verbessern und somit potenzielle Risiken für Konsumenten zu reduzieren. Zudem könnten durch eine Legalisierung auch Präventionsprogramme und Aufklärungskampagnen besser umgesetzt werden, um über die Risiken und Nebenwirkungen des Cannabiskonsums aufzuklären.

In Bezug auf den Kinder- und Jugendschutz ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um den Konsum von Cannabis bei Minderjährigen zu verhindern. Es könnte sinnvoll sein, die Altersgrenze für den legalen Cannabiskonsum höher anzusetzen, wie es vom Verband der Kinder- und Jugendärzte gefordert wird, beispielsweise auf 25 Jahre. Dies basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass das Gehirn bis zum Alter von etwa 25 Jahren noch in der Entwicklung ist und der Konsum von Cannabis in jungen Jahren negative Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung haben kann.

Es ist auch wichtig, wirksame Präventionsprogramme und Aufklärungskampagnen zu implementieren, die sich speziell an Kinder und Jugendliche richten. Diese Programme sollten über die Risiken und Nebenwirkungen von Cannabis informieren und Jugendliche dazu ermutigen, auf den Konsum zu verzichten. Ebenso sollten Maßnahmen ergriffen werden, um den illegalen Verkauf von Cannabis an Minderjährige zu unterbinden und den Zugang zu legalen Cannabisprodukten zu kontrollieren.

Es ist entscheidend, dass Kinder- und Jugendschutz bei jeglichen Diskussionen und Entscheidungen im Zusammenhang mit der Legalisierung von Cannabis eine zentrale Rolle spielt. Es bedarf einer umfassenden Herangehensweise, die darauf abzielt, den Konsum von Cannabis bei Minderjährigen zu verhindern und sie umfassend über die Risiken aufzuklären.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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