Hund wie eine Dogge der Selbstinszenierung wegen kaufen

vom 18.09.2014, 22:21 Uhr

Viele holen sich einen Hund um sich selbst in Szene zu setzen und wenn es dann auch noch so ein stattlicher Hund wie eine Dogge ist, kann ich mir vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich deswegen gerade eine Dogge kaufen, weil sie seltener ist, weil sie sehr groß wird und die Leute auf sie schauen und weil sie eben etwas besonderes ist. Doggen sieht man ja so oft auch nicht.

Als ich das im Bekanntenkreis ansprach meinte ein Bekannter, dass sich die früheren Nachbarn genau deswegen eine Dogge kauften. Aber sie haben diese wohl nach kurzer Zeit abgegeben, weil sie in einer Mietwohnung wohnten und der Hund einfach zu groß wurde.

Warum kauft man einen Hund bzw. gerade eine Dogge nur zur Selbstinszenierung? Was soll das? Denken die Leute nicht daran, dass es ein Lebewesen ist?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich denke tatsächlich, dass das Leute sind, die nicht über das Wohl des Tieres nachdenken. Manchmal wird es Unbedachtheit oder schlicht Dummheit sein. Bei einigen aber auch, und das finde ich irgendwie sogar noch schlimmer, totale Gleichgültigkeit dem Tier gegenüber. Da zählt dann wohl nur der eigene Wille, das eigene Ego, egal, ob es für das Tier gut ist, oder nicht. Das sind dann Leute, die ihren Hund als Accessoire herumschleppen und kein Lebewesen darin sehen. Egal, ob es die "Tussi" mit ihrem in Kleidchen gestopften, umhergetragenen Chihuahua ist, oder irgendein Bodybuilder-Typ mit einer großen Deutschen Dogge.

Direkt im Bezug auf die großen Hunde: Ja, dass Leute sich die als Statussymbol oder irgendwie als Accessoire zulegen, habe ich leider schon einige Male gesehen. Besonders bei den sogenannten "Kampfhunden" ist es so, eine ganz besonders traurige Sache! Da legen sich irgendwelche Möchtegern-Gangster, Machotypen oder auch Neonazis so einen Hund zu, bekommen es aber nicht auf die Reihe, ihn zu erziehen. Oftmals ist wohl auch gar nicht der Wille da, sich um den Hund zu kümmern oder sich überhaupt für seine Bedürfnisse zu interessieren. Das ist dann bloß ein Accessoire, das einen bestimmten Ruf haben soll, oder halt "gefährlich" aussehen soll.

Und wenn so ein verzogener Hund dann jemanden anfällt, heißt es wieder, die Rasse sei schuld. Dabei lassen auch diese Hunde sich erziehen, aber natürlich passiert das nicht, wenn das Herrchen ein selbstverliebter, nur auf sein eigenes Image bedachter Idiot ist. Die armen Tiere tun mir Leid.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Man sollte ein Tier immer zu schätzen wissen als Lebewesen und es nicht als Statussymbol kaufen. Gerade bei einem Hund kann das ja auch schnell mal nach hinten losgehen, wenn man diesen dann vielleicht auch nicht erzieht und er dann auch noch diese Größe hat. Eine Dogge ist kein Spielzeug, sondern ein real existierendes Lebewesen. Viele Doggen haben durch die Größe auch Probleme, weswegen ich gar nicht finde, dass man so eine Zucht unterstützen sollte. Man sollte sich mit der Rasse und dem Tier genaustens beschäftigen und auch mit dem Aufwand, der durch das Tier entsteht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Warum sollten die meisten Käufer einer Deutschen Dogge das Tier nur zur Selbstinszenierung kaufen? Seriöse Züchter geben ihren Nachwuchs nun wirklich nicht an solche Interessenten oder in enge Etagenwohnungen ab. Aber durch das feine Fell ohne Unterwolle sind diese Riesen auch nicht für die Außenhaltung geeignet.

Offensichtlich kennt hier niemand Doggen persönlich. Diese unheimlich sanften und umgänglichen Tiere sind bei guter Haltung einfach angenehme Begleiter, die immer in Kontakt zu ihren Zweibeinern sein wollen und toll zu den Kindern der Familie sind.

Ich habe über 20 Jahre neben einem Hundeplatz des Doggen Klubs gewohnt, mein Freund hält Doggen, weil schon sein Vater welche hatte, mit denen wir seit ich mich erinnern kann , gespielt haben. Und unter all diesen Doggen Fans hat keiner seine Hunde, um zu beeindrucken. Vielleicht bewegt ihr euch in den falschen Kreisen?

» cooper75 » Beiträge: 13337 » Talkpoints: 500,43 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Hier im Haus leben viele Hunde und im Nachbarhaus ebenfalls, wobei es hier im Haus eher die ganz kleinen Hunde sind und nebenan jemand mit einer Dogge wohnt. Dass die alleinerziehende Doggenbesitzerin Kalle zur Selbstinszenierung angeschafft hat, glaube ich eher weniger. Ich schätze sie selbst als sehr unsichere Frau ein, die diesen vierbeinigen Riesen wohl eher hat, weil sie sich mit ihm einfach sicherer fühlt.

Sie selbst hat eher keine Ahnung von Hunden und ihrem Verhalten generell, allerdings ist Kalle so ein Lamm von einem Hund, dass es ihm egal ist. Sie hat mal gesagt, dass Kalle nicht ihre erste Dogge ist. Ich denke, dass sie einfach bei dieser Rasse geblieben ist, weil sie sich mit diesen Hunden sicherer fühlt und sie einfach im Umgang sind. Kalle scheint sich bei ihr wohl zu fühlen, ist in guter körperlicher Verfassung und hätte wohl nur gerne mehr Hundekontakt, den sie ihm aber konsequent verbietet. Angeblich würden alle anderen Hunde ihn immer angreifen.

Allein aus dieser Beobachtung heraus, würde ich sagen, dass sich diese Theorie bezüglich Doggen nicht einfach so allgemein sagen lässt. Allerdings kenne ich hier aus dem Haus auch einige Frauen, die sich alle kleine Rassehunde angeschafft haben, die völlig unerzogen und bissig sind sowie ständig alles und jeden ankläffen. Diese winzigen Vierbeiner werden bevorzugt auf dem Arm getragen und haben ein Mäntelchen an.

Bei diesen Hunden denke ich viel eher, dass sie nur zur Selbstinszenierung angeschafft wurden. Keiner der Besitzerinnen hat jemals vorher einen Hund gehabt oder Ahnung von Hunden generell oder dem eigenen Vierbeiner im Besonderen. Wenn diese Hunde mal auf dem Boden sind und Angst zeigen, werden sie einfach nur an dem ängstigenden Gegenstand vorbeigezogen.

Wenn man sich mit diesen Damen unterhält, dann geben sie damit an, welches teure Futter sie füttern, reden über die Krankheiten der Hunde und dergleichen. Man könnte meinen, dass sie sich selbst aufopfern für den Hund. Sie haben auch kaum ein anderes Gesprächsthema. Und da kommt mir viel eher der Begriff Selbstinszenierung in den Sinn.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Da würde ich grundsätzlich niemandem etwas unterstellen. Allerdings gibt es auch im Hundebereich, wie in jedem anderen Bereich des Lebens auch, Menschen die ein gewisses Statussymbol brauchen. Während die meisten Leute sich sicher für eine bestimmte Hunderasse entscheiden, weil sie von dieser fasziniert sind, gibt es eben auch Menschen, die sich damit bewusst inszenieren möchten.

Eine Bekannte von mir hat vor etlichen Jahren eine Dogge übernommen, die wegen Krankheit des Besitzers ein neues Zuhause suchte. Und meine Bekannte hatte dafür auch die Möglichkeit und überlegte schon länger, sich eine Dogge als nächsten Hund anzuschaffen.

Was ihr gefiel war, dass sie sehr viel Zuspruch von anderen Passanten bekam, wenn sie mit diesem auffälligen Hund unterwegs war. Das hat sie richtig genossen. Und das führte auch dazu, dass sie trotz vieler Punkte, die sie an einem solch großen Hund auch gestört haben, nach dem Ableben dieser ersten Dogge wieder eine Dogge gekauft hat. Ihr fehlte einfach die Aufmerksamkeit von anderen Menschen und die Gespräche, die über den Hund entstanden. In meinen Augen ist auch das eine Art der Selbstinszenierung.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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