Braucht man einen "Dry January" für Alkoholverzicht?

vom 09.01.2023, 13:33 Uhr

Aktuell ist der "Dry January" angesagt und hip und der bedeutet, dass man den Januar gänzlich auf den Genuss alkoholischer Getränke verzichtet. Diese Alkohol-Auszeit soll dann der körperlichen Regeneration und der Kontrolle über sein eigenes Trinkverhalten dienen. Was haltet ihr denn von diesem Trend und wie begeistert seid ihr davon? Findet ihr es gut, alkoholfrei in das neue Jahr zu starten oder doch irgendwie scheinheilig?

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» Lupenleser » Beiträge: 1126 » Talkpoints: 850,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich selbst trinke nur wenige mal im Jahr Alkohol, viele Monate sind daher für mich Dry Monate. Trotzdem finde ich die Kampagne, die von der britischen gemeinnützigen Organisation Alcohol Change ins Leben gerufen wurde, die dazu ermutigt, im Januar auf Alkohol zu verzichten eine gute Sache. Der Verzicht hat so viele positive Auswirkungen, dass es sich schon lohnt, wenn es einige wenige Menschen zum umdenken bewegt.

Oder auch umgekehrt, jemand macht die Challenge mit und bemerkt einen der Vorteile. Zum Beispiel eine verbesserte Schlafqualität, eine bessere körperliche Fitness, ein besseres Hautbild, Gewichtsverlust, mehr Energie oder eine Verbesserung der Stimmung. Und wie gesagt, ich bin der Meinung, dass wenn nur einige wenige zu dieser Erkenntnis kommen, dann hat sich der Dry January schon gelohnt.

» Maysen » Beiträge: 475 » Talkpoints: 55,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es ist durchaus sinnvoll sich mit dem eigenen Konsum auseinanderzusetzen und jedem, dem das einen Monat lang schwerfallen würde, sollte das auch machen, egal in welchem Monat. Alkoholsucht ist nicht zu unterschätzen und schleicht sich leider viel zu schnell ein. Ein trockener Januar ist für mich kein Problem, ich trinke das ganze Jahr über nicht viel. Ich denke aber, dass das gerade wenn man über Weihnachten und Silvester getrunken hat, das wirklich gut für den Körper ist, wenn man sich diese Pause gönnt.

Ich habe gesehen, wie sich eine Alkoholsucht verhalten kann und das wünsche ich wirklich niemanden. Wenn man auf diese Art und Weise ein paar Menschen davor bewahren kann, ist das ein guter Schritt. Man wird ja auch nicht dazu gezwungen das mitzumachen, aber es ist schon eine gute und richtige Sache.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Für die Leute, die denken, dass sie das brauchen, ist das wahrscheinlich gar keine schlechte Idee. So als Denkanstoß. Man kann schließlich ernsthaft nur auf das verzichten, was man normalerweise ausgiebig konsumiert.

Für mich persönlich wäre das ziemlich sinnlos. Ich habe am ersten Januar das letzte Gläschen getrunken und seither gab es keinen Anlass zum Alkoholkonsum. Wir wollen irgendwann mal noch den Glühmet trinken, den wir geschenkt bekommen haben, aber aktuell ist es dafür einfach zu warm.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Warum aber nur im Januar? Dass Alkohol zum Problem werden kann, sollte doch hinreichend bekannt sein. Und dann zum Jahresbeginn eine solche Aktion und die anderen elf Monate wieder normal zuschlagen? Ist doch nicht wirklich zielführend, oder? Es nutzt dem Konsumenten nichts, wenn er einen Monat auf Alkohol verzichtet, nur weil das gerade in und hip ist. Solange kein echtes Umdenken dabei passiert, wird der Konsum am Ende eventuell noch größer.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb, es handelt sich beim Dry January um eine ursprünglich britische Gesundheitskampagne. Solche Maßnahmen haben nun einmal meist einen befristeten Charakter, weil man sie einerseits zu einem bestimmten Zeitpunkt besser in den Köpfen der Menschen verankert bekommt. Auf der anderen Seite geben die meisten Menschen einer neuen Idee eher eine Chance, wenn nicht erwartet wird, dauerhaft auf etwas zu verzichten.

Der Januar bietet sich in Großbritannien halt durchaus für den Alkoholverzicht an. Nach Weihnachten und dem Jahreswechsel, wo meist kräftig den geistlichen Getränken zugesprochen worden ist, ist die katergequälte Nation eher bereit, abstinent zu sein. Es stehen keine alkoholseligen Feiertage an, Geschenke, Urlaub und die Schulgebühren für das Spring Term haben die Haushaltskasse belastet. Ein Besuch im Pub ist eher zu teuer. Die guten Vorsätze zum Jahreswechsel kommen unterstützend dazu.

Und es funktioniert. Nach dem Denkanstoß im Januar trinken mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden sechs Monate später immer noch keine problematischen Mengen und einige trinken sogar gar nicht mehr. Das ist also deutlich effektiver, als Flipflops an torkelnde Damen zu verteilen, um verstauchte Knöchel zu verhindern. :D Das war auch mal eine Kampagne der englischen Polizei. Und in Großbritannien braucht man solche Initiativen unbedingt. Dagegen ist Deutschland ja nüchtern. Jedes Wochenende Oktoberfest kommt da gerade mal in die Nähe der Zustände.

Übrigens muss man ja gar nicht über den Kanal gucken und deren Kampagne importieren. Schließlich haben wir mit "sieben Wochen ohne" die passende Kampagne, die zu den hiesigen Lebensgewohnheiten passt. Das beginnt die Abstinenz Aschermittwoch und endet Ostern. Das ist eine Initiative der Evangelischen Kirche Deutschlands, die die Fastenzeit so bewusst zur gesundheitlichen Prävention nutzt.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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